Das Erbe der Jedi-Ritter 12 - Aufstand der Rebellen
seine wichtige Programmierung befand sich dort, zusätzlich zu den wieder erzeugten ›Irek‹-Erinnerungen. Roganda hatte vor, sie ihm einzupflanzen, und das war noch nicht geschehen. Er verfügt über Instinkte und eine gewisse Kampfprogrammierung, und er hat eine untergründige Motivation − wie zum Beispiel Jedi zu suchen und sie zu töten, andere Anwender der Macht zu finden und sie zu beherrschen, das Universum zu erobern, solche Kleinigkeiten. Aber er hat kein Gedächtnis, keine taktischen Fähigkeiten … und er kann nicht sprechen. Ich glaube, er versteht Sprache nicht einmal.«
»Also können wir nicht einmal mit ihm reden.« Tahiri wirkte niedergeschlagen. »Vielleicht ist das eine Schwäche, aber es macht es für uns nicht einfacher. Man kann nicht mit ihm argumentieren.«
»Ich denke, danach bleibt noch eine Frage.« Luke steckte den Datenblock wieder in den Beutel und machte sich auf weitere schlechte Nachrichten gefasst. »Gibt es eine Möglichkeit, ihn zu retten? Sich mit ihm anzufreunden, ihm etwas über die Helle Seite beizubringen?«
Nun wurde Baljos wieder ernst. »Das glaube ich nicht. Beinahe alle Menschlichkeit ist aus seinem Hirn herausgebrannt. Er ist nur ein Raubtier, dessen einziges Ziel darin besteht, die Herrschaft zu behalten.«
»Na wunderbar«, sagte Luke.
Viqi verbrachte beinahe ihre gesamte Zeit in dem Raum, in dem die Hässliche Wahrheit untergebracht war. Sie kannte sich mit Technik nicht sonderlich gut aus, wusste aber genug über Maschinen − und konnte aus dem Computerspeicher des Schiffs noch mehr erfahren −, damit sie nach und nach begriff, was ihr hier zur Verfügung stand.
Die Hässliche Wahrheit war eindeutig raumtauglich, und die Diagnoseprogramme zeigten, dass das Schiff unbeschädigt und einsatzbereit war. Es hatte genügend Treibstoff und Batterien, um die Systeme zu starten und ihr sogar ein wenig Beleuchtung und hier und da kühle Luft zu liefern, und die Vorräte würden noch für mehrere Wochen ausreichen.
Das Problem war der Fluchtschacht. Er war während des Falls von Coruscant oder der Bombardierung danach eingestürzt. Brocken von Durabeton und Ferrobeton waren in den Schacht gefallen, dann hatten sich die Metallträger verzogen, mehr Schutt war auf die Träger gefallen, und die ganze Masse hatte sich zu einem undurchdringlichen Pfropf verbunden.
Mehrere Stockwerke oberhalb des verborgenen Hangars fand Viqi ein Loch, das ihr oberhalb des Pfropfs Zugang zu dem Fluchtschacht bot. Hier gab es Anzeichen, dass jemand an dem Pfropf gearbeitet hatte, gegraben und Durabetonblöcke in einen Büroraum auf dieser Ebene geschafft hatte. Sie nahm an, dass dieser Jemand der hübsche junge Mann gewesen war, der ihr den Lokalisator gegeben hatte.
Sie hatte sogar seinen Namen gefunden. In den Computeraufzeichnungen des Schiffs gab es Informationen über die Familie, der die Hässliche Wahrheit gehört hatte. Hasville und Adray Terson waren die Gründer von Terson Komfort-Transport gewesen, einer Lufttaxifirma; Viqi konnte sich gut an die allgegenwärtigen Fahrzeuge ihrer Flotte erinnern, hatte sie sogar während ihrer geheimen Aktivitäten im Auftrag der Yuuzhan Vong benutzt. Die Schiffsaufzeichnungen zeigten auch ein Foto ihres Sohns Hasray, des jungen Mannes mit der Fernbedienung.
Eine weitere traurige kleine Geschichte, dachte sie. Sie überlegte noch eine Weile. Sie konnte nicht spüren, wie traurig es war − alles andere als das; tatsächlich freute sie sich, denn das Opfer des Jungen bedeutete ihre Rettung.
Viqi verbrachte den größten Teil ihrer Zeit damit, die Kontrollen und Diagramme des Schiffs zu erforschen, aß von den Rationen, gewann ihre Kraft zurück. Hin und wieder musste sie sich nach draußen wagen − sehr leise, sehr vorsichtig −, um an der Öffnung des Ausgangsschachts zu arbeiten oder zu dem Raum weiter den Flur entlangzugehen, den sie als Erfrischungsraum benutzte.
An diesem Tag kam sie gerade von dort und spähte mit ihrer üblichen Vorsicht den Flur entlang. Es gab keinen Laut, kein Anzeichen von Bewegung. Langsam und vorsichtig machte sie sich auf den Rückweg zur Wohnung der Tersons.
Etwas schlang sich von hinten um ihren Hals und riss sie um. Sie landete auf dem Rücken, würgend und keuchend, und schaute nach oben … ins Gesicht von Denua Ku. Der Krieger hatte seinen Amphistab in einer Hand; das andere Ende der Waffe war um Viqis Hals gewunden.
Sie starrte ihn an. Er war tot; sie wusste, dass er tot war, er war in der
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