Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals
Verbrecher unter der Bedingung reingelassen, dass sie ihnen halfen, den Yuuzhan Vong zu entkommen. Andere hatten massive Bestechungen angenommen, um Topkriminelle vom Planeten zu bringen. Ein Senator hatte seine gesamte Familie zurückgelassen, um auf seinem Schiff Platz für einen wohlgenährten Plutokraten und dessen Harem von Mätressen zu haben. Es gelang Talon und Lando, einige dieser Politiker − die Anhänger, auf die sich Fyor Rodan am meisten verließ − zu überreden, öffentlich zu verkünden, dass sie es ich anders überlegt hatten und für Cal Omas stimmen würden.
Am nächsten Morgen lauerte Mara, die nun mit zwei YVJ-M-Droiden arbeitete, einer Yuuzhan-Vong-Agentin vor deren Wohnung auf und folgte ihr durch die von Flüchtlingen wimmelnden Straßen zum Rand der schwimmenden Stadt Heureka, wo anmutig geschwungene Deiche die grünen Meereswellen davon abhielten, sich in die Straßen zu ergießen. Die Yuuzhan Vong interessierte sich nicht für die Aussicht, sondern ging am Fuß des Deichs entlang zu einem Gebäude mit Blasenkuppeln, das aus dem Wasser hervorragte.
Als die Zielperson dieses Gebäude betrat, blieb Mara draußen und schickte einen Mausdroiden durch den breiten offenen Eingang. Die Maus sendete Bilder eines privaten Jachthafens, in dem Boote und Unterwasserfahrzeuge unterschiedlicher Größe an langen Reihen von Helligen festgemacht waren. Die Yuuzhan Vong sprach mit einem Quarren, der hinter einem Schreibtisch nahe dem Eingang saß, und der Quarren reichte ihr etwas, das vielleicht Schlüssel waren. Die Agentin ging dann auf einen der Landungsstege hinaus.
Mara ließ den zweiten Droiden nahe dem Eingang zurück und betrat nun selbst den Hafen. Der Salz- und Jodgeruch des Meeres war in dem überdachten Raum sehr intensiv. Die Yuuzhan Vong stand auf dem Steg und sah sich ein Unterwasserfahrzeug an. Mara zog die Kapuze über, um ihr Gesicht ein wenig besser zu verbergen, und ging auf den Quarren zu.
»Vermieten Sie hier Unterwasserfahrzeuge?«, fragte sie.
»Nein«, sagte der Quarren. »Wir vermieten nur Anlegeplätze an die Besitzer privater Boote und Fahrzeuge.« Höflich zeigte er mit einem Gesichtstentakel zur Tür. »Wenn Sie ein Unterwasserfahrzeug mieten wollen, sollten Sie sich am Eingang nach rechts wenden und dann ein Stück am Deich entlang zu …«
Maras Kom-Einheit meldete sich. »Entschuldigen Sie«, sagte sie und trat von dem Tisch weg. Im gleichen Augenblick betrat ein hochgewachsener Mensch das Gebäude. Der Mann blinzelte, bis sich seine Augen an die relative Dunkelheit des überdachten Hafens angepasst hatten, und in dieser Zeit hatte Mara bereits die neuen Informationen von dem Mausdroiden draußen entgegengenommen. Bei dem Mann, der gerade hereingekommen war, handelte es sich ebenfalls um einen Yuuzhan Vong.
Maras Herz begann schneller zu schlagen. Sie wandte den Kopf ab und versuchte, ihn tiefer in die Kapuze zurückzuziehen − Mara Jade Skywalker gehörte zu den Personen, die ein feindlicher Agent durchaus aus größerer Nähe erkennen könnte. Aber der Mann interessierte sich weder für sie noch für den Quarren. Ohne nach links oder rechts zu schauen, marschierte der Yuuzhan Vong weiter in das Gebäude hinein und ging den langen Steg entlang zu der Frau.
Hektisch überdachte Mara ihre Möglichkeiten. Sie war jahrelang die rechte Hand des Imperators gewesen. Sie hatte als Spionin und Attentäterin gearbeitet und kannte sich mit diesen Dingen sehr gut aus. Dass sich zwei Yuuzhan Vong hier trafen, verstieß gegen jede Regel des Handwerks − wenn die beiden sich unterhalten wollten, konnten sie das mithilfe von Villips tun, ohne sich auch nur aus dem Haus wagen zu müssen. Selbst wenn sie keine Villips hatten, konnten sie immer noch tote Briefkästen oder mit einiger Vorsicht, auch schlichte Kom-Einheiten benutzen.
Es gab drei mögliche Gründe, wieso die beiden Yuuzhan Vong sich persönlich trafen.
Vielleicht waren sie einfach dumm.
Oder sie waren übertrieben selbstsicher.
Die dritte Möglichkeit bestand darin, dass etwas so überwältigend Wichtiges anstand, dass die Yuuzhan Vong sich gezwungen fühlten, alle Vorsicht in den Wind zu schlagen und eine gemeinsame Operation durchzuführen.
Mara wusste, worauf sie wetten würde.
Die Yuuzhan Vong hatte das Cockpit ihres Unterwasserfahrzeugs geöffnet und stieg ein. Mara kehrte zu dem Quarren am Schreibtisch zurück.
»Sind Sie sicher, dass Sie keine Unterwasserfahrzeuge vermieten?«, fragte sie und
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