Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals
verhindern konnte.
Vorsichtig schob er ihn weg und wandte sich einem anderen Aspekt zu.
»Die Frage ist«, sagte er, »wie weit verwickeln wir uns in diese Wahl?«
»Als Jedi? Oder als Bürger?«
Luke lächelte. »Das sind zwei Fragen.«
Mara dachte darüber nach. »Würde es Cal helfen, wenn man wüsste, dass die Jedi auf seiner Seite stehen?«
Luke seufzte. »Nun, diese Frage ist bereits beantwortet.«
Mara war überrascht. »Du glaubst, es ist so schlimm?«
»Ich glaube, viele suchen nach jemandem, dem sie die Schuld für den Fall von Coruscant geben können.«
»Borsk Fey’lya scheint mir da ein guter Kandidat zu sein. Er war Staatschef, und er hat viele Fehler gemacht.«
»Fey’lya ist im Kampf zum Märtyrer geworden. Er ist als Held gestorben. Ihm die Schuld zuzuschreiben, wird politisch unmöglich sein.«
Mara nickte nachdenklich. »Du glaubst also, man wird den Jedi dafür die Verantwortung zuschieben.«
»Ich denke, wir sollten dafür sorgen, dass das nicht geschieht. Die Frage ist, wie.« Er griff nach Maras Wasserglas und trank einen Schluck. »Wenn man der Ansicht ist, dass wir uns in die Wahl des Staatschefs einmischen, wird es Beschwerden wegen ›Jedi-Einmischung‹, ›Jedi-Machtgier‹ und ›geheimen Jedi-Intrigen‹ geben − wenn schon von keinem anderen, dann von Fyor Rodan.«
»Also handeln wir als einfache Bürger.«
»Und wir tun nichts, das Cal Omas nicht billigt. Er ist der Profi. Er weiß, wie und wo man eingreifen kann.«
Er ist der Profi. Luke lächelte über die Ironie. Rodan hatte gewollt, dass er sich der Autorität professioneller Militärs, Diplomaten und anderer unterordnete, und genau das tat er nun.
Mara lächelte. »Also nehmen wir einmal an, dass wir siegen und eine Regierung bekommen, die mit den Jedi zusammenarbeitet …«
»Das sind eine Menge Variablen.«
»Was wird aus dem Inneren Kreis?«
Luke hielt inne. Während der Schlacht um Borleias hatten er und Mara zusammen mit Han, Leia, Wedge Antilles und ein paar anderen einen Inneren Kreis gebildet, mit der Absicht, eine Rebellenallianz innerhalb der Neuen Republik zu errichten, um weiter gegen die Yuuzhan Vong zu kämpfen.
»Unter keinen Umständen sollten andere vom Inneren Kreis erfahren«, sagte Luke. »Wir sagen es nicht einmal Cal, auch nicht, wenn er siegt. Der Innere Kreis ist unsere Reserve, die Leute, von denen wir wissen, dass wir ihnen trauen können. Er bleibt unser Geheimnis.«
Und dann dachte er plötzlich: Jacen!
Das Wasserglas fiel ihm aus der Hand und zerbrach auf dem Boden. Mara starrte ihn an.
Luke bemerkte das nicht. Seltsame Glückseligkeit erfüllte ihn.
Nicht alles verändert sich, dachte er.
»Dies ist der Wendepunkt.« Die Worte kamen ohne seinen Willen aus seinem Mund. Und noch während er sprach, erkannte er, dass er nicht wusste, woher inmitten all der großen Sterne des Universums diese Worte gekommen waren.
4
Jaina Solo saß an den Kontrollen ihres Schiffs, die Ranken der fremdartigen Kontrollhaube an ihrem Gesicht befestigt. Sie konzentrierte sich auf die Anzeigen des Schiffs, denn sie erwartete, dass dort ihr Wild erscheinen würde.
Sie jagte Shimrra, den Höchsten Oberlord der Yuuzhan Vong.
Sie hoffte, wenn sie ihn umbrächte, würde die Kommandohierarchie der Yuuzhan Vong zusammenfallen wie ein Kartenhaus.
Vor nur drei Standardtagen war eine Nachricht des Geheimdienstes der Neuen Republik eingegangen, dass der Höchste Oberlord auf der Bibliothekswelt von Obroa-skai erwartet wurde. Obroa-skai war von den Yuuzhan Vong erobert worden, und der Inhalt der Bibliothek wurde nun in ihre Sprache übersetzt. Yuuzhan-Vong-Priester arbeiteten in der Bibliothek, und der Feind hatte Bodentruppen stationiert, um sie zu schützen. Yuuzhan-Vong-Schiffe patrouillierten in dem System, und der Planet war außerdem das Zuhause eines Yammosk, der die Piloten dieser Schiffe koordinierte.
Wenn überhaupt noch jemand die Bibliothek benutzte, dann war es der Feind. Wahrscheinlich wollte Shimrra sich persönlich einen wichtigen Text ansehen, der gerade übersetzt worden war. Obroa-skai war zu einem Plus für den Feind geworden.
Und wenn Jaina ihren Willen bekam, würde es bald auch zu einem Friedhof des Feindes werden.
Also ließ Jaina ihr Schiff hier verharren, wo die Masse des Gasriesen Obroaheld sie vor allen Detektoren auf dem Bibliotheksplaneten verbarg, und wartete darauf, dass der Feind in die Falle ging.
Nur noch diese letzte Anstrengung, dachte sie, und vielleicht ist dann
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