Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals
er Mara davon erzählte, stellte er fest, dass er nun weniger Grund für Ruhe und Objektivität hatte, und die Ablehnung, die er in Rodans Gegenwart nicht wirklich gespürt hatte, drängte an die Oberfläche.
Mara hatte ohne ein Wort begonnen, die wachsende Spannung aus seinen Schultern zu massieren. Der spielerische Klaps hatte den letzten Rest davon verbannt. Luke lächelte.
Er drehte sich um und umarmte seine Frau. »Wir haben Coruscant verloren«, sagte er, »wir kämpfen jeden Tag gegen den Feind, und das Hickhack um Macht und Vorrechte lässt dennoch niemals nach. Rodan wird es uns nicht einfach machen. Er glaubt, die Jedi verlangen ungerechtfertigte Privilegien und könnten sich zu einer Gefahr für den Staat entwickeln.« Er zögerte. »Und das Problem ist«, gab er zu, »ich fange an zu denken, dass er mit vielem, was er sagt, recht haben könnte.«
»Klingt, als wäre das ein deprimierendes Gespräch gewesen.« Sie zog ihn näher an sich, ließ die Wange auf seiner Schulter ruhen und flüsterte direkt in sein Ohr. »Vielleicht sollte ich dich aufheitern. Würde es dir gefallen, wenn ich dich wieder ›Meister‹ nenne?«
Luke musste einfach lachen. Nach der Geburt ihres Sohnes war Mara endlich aus dem Schatten der schrecklichen Krankheit getreten, an der sie so lange gelitten hatte. Jahrelang hatte sie sich präzise und gnadenlos beherrschen müssen, um gegen die Krankheit anzukämpfen oder dafür zu sorgen, dass sie ihr Leben nicht zu sehr beeinträchtigte. Bens Geburt war für sie offenbar eine Art von Zeichen gewesen, dass es möglich war, wieder Freude zu empfinden. Sich ein winziges bisschen unverantwortlich zu fühlen. Spontan und impulsiv zu sein. Zu lachen, zu spielen, sich am Leben zu freuen − trotz des scheinbar endlosen Krieges, der rings um sie her tobte.
Und da Ben zu seiner eigenen Sicherheit in den Schlund geschickt worden war, war Maras Hauptspielzeug nun Luke.
»Sag, was du willst«, erklärte Luke, »wenn dir danach ist.«
»Oh, mir ist sehr danach. Mir ist eindeutig sehr danach.«
»Nun«, sagte Luke, »dem will ich mich nicht widersetzen.«
Einige Zeit später fragte Luke seine Frau: »Und wie war dein Tag?«
»Trocken. Ich brauche ein Glas Wasser.«
Luke gestattete ihr widerstrebend, sich aus seiner Umarmung zu lösen und in die Küche zu gehen.
Mon Calamari war von Flüchtlingen aus eroberten oder bedrohten Welten überschwemmt, und das Wohnen in den großen schwimmenden Städten war teuer, besonders für jene, die darauf bestanden, nur Luft zu atmen.
Mara schob sich das rotblonde Haar von den sommersprossigen Schultern und trank gierig. Sie stellte das Glas ab, wandte sich Luke zu und seufzte. »Es war nicht einfach, aber ich glaube, Triebakk und ich haben Cal Omas endlich davon überzeugt, dass er unser nächster Staatschef sein sollte.«
»Da kann ich euch nur gratulieren«, erwiderte Luke.
In den vergangenen Wochen hatte er sich daran gewöhnt, dass ihr Leben und ihre Gespräche unvermittelt vom Persönlichen zum Politischen oder umgekehrt übergingen.
Cal Omas hatte mit der Rebellenallianz gekämpft und sich als Freund der Jedi gezeigt. Vom Standpunkt der Jedi aus war er zweifellos ein besserer Kandidat für das Amt des Staatschefs als Fyor Rodan.
»Fyor Rodan möchte den Posten ebenfalls«, sagte er. »Diese Möglichkeit zu erwähnen, war der einzige Weg, ihn überhaupt zu einer Reaktion zu veranlassen.«
»Es gibt noch zwei weitere Kandidaten. Senator Cola Quis hat seine Absicht zu kandidieren heute früh angekündigt, kurz nachdem du gegangen bist.«
Luke durchforstete sein Gedächtnis. »Ich habe noch nie von ihm gehört.«
»Ein Twi’lek von Ryloth. Sitzt in der Handelskommission. Ich denke nicht, dass er eine große Chance hat.«
»Und der zweite?«
»Ta’laam Ranth aus der Justizkommission. Man weiß, dass er Unterstützung sucht.«
»Hat er Chancen?«
»Triebakk glaubt, er versucht es nicht einmal. Ranth will einen Block von Anhängern sammeln, um am Ende eine entscheidende Rolle zu spielen. In letzter Sekunde kann er seinen Block für einen anderen Kandidaten stimmen lassen, im Austausch gegen dessen Gunst.«
Luke schüttelte den Kopf. »Zumindest gibt es vier Senatoren, die überhaupt der Ansicht sind, dass der Posten die Mühe wert ist. Das bedeutet, sie glauben, die Neue Republik hat eine Zukunft.«
Oder dass es sich lohnt, sie ordentlich auszuplündern, bevor sie untergeht. Dieser finstere Gedanke tauchte auf, bevor Luke ihn
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