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Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals

Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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alles vorbei. Wenn Shimrra tot war, würde die Invasion der Yuuzhan Vong vielleicht zusammenbrechen. Und selbst wenn der Feind nicht vollkommen aufgab, würde Shimrras Tod eine angemessene Rache für den Fall von Coruscant darstellen und der Neuen Republik wieder ein wenig Luft zum Atmen geben.
    Jaina wollte unbedingt, dass der Krieg ein Ende fand. Sie hatte buchstäblich seit dem ersten Tag an der Front gestanden. Am Anfang hatte sie voller Freude gekämpft, überzeugt von sich selbst und ihren Fähigkeiten, von der Kraft der Macht und der Ordnung des Universums. Seitdem hatte der Krieg sie viel gelehrt. Sie hatte Zweifel, Entsetzen, Angst, Unruhe und Zorn erfahren. Sie hatte gelernt, wo die Grenzen der Macht und der Meisterung der Macht lagen. Der Krieg hatte ihr die Dunkelheit gezeigt, die in ihr hauste, und wie einfach es für diese Dunkelheit war, sie zu überwältigen, sie zu Wut, Rachsucht und Gemetzel zu treiben.
    Aber vor allem hatte der Krieg sie Trauer gelehrt. Trauer um ihre verlorenen Brüder Jacen und Anakin, um Chewbacca, um ihre Flügelfrau Anni Capstan, um die hapanische Königinmutter Teneniel Djo, um all die Krieger, die im Kampf an ihrer Seite gestorben waren, um die Jedi, die dem gnadenlosen Vernichtungsprogramm der Yuuzhan Vong zum Opfer gefallen waren, um die Milliarden namenloser Flüchtlinge, die in diesem Konflikt ihr Leben oder doch zumindest all das verloren hatten, was sie einmal besessen oder gekannt hatten.
    Sie hatte ihre eigene Zerbrechlichkeit erfahren. Sie war im Kampf geblendet worden und hatte die darauf folgende Frustration erlebt. Sie war vom Feind gefangen genommen worden. Sie hatte erfahren, wie leicht sie umkommen konnte und wie leicht das Universum so etwas zulassen würde.
    Jaina hatte zu viel gelernt, und in zu kurzer Zeit. Sie brauchte Ruhe, damit sie versuchen konnte, all das zu verstehen, um sich mit ihrem neuen Wissen und ihrer neuen Realität auszusöhnen.
    Aber es gab keine Zeit für solche Dinge. Ihre Arbeit war zu wichtig, ihre Erfahrung wurde gebraucht. Sie würde erst den Krieg gewinnen müssen, und dann herausfinden, was das alles zu bedeuten hatte.
    Selbstverständlich immer vorausgesetzt, dass der Krieg sie nicht vorher umbrachte.
    Ein Heulen von Lowbacca erklang in ihrem Kom.
    »Die Vong waren schon öfter spät dran, Streak.« Wenn auch lange nicht oft genug, dachte sie.
    [Du nimmst doch nicht etwa an, dass jemand beim Geheimdienst mal wieder eine Hirnfehlfunktion hatte und uns umsonst hier rausgeschickt hat?]
    »Es würde mich nicht überraschen.«
    [In diesem Fall könnten wir zur Basis zurückkehren und uns mal richtig ausschlafen, oder?]
    »Das wäre allerdings wirklich eine Überraschung.«
    »Huuuh.«
    »Aber wenn der Geheimdienst der Neuen Republik Recht hatte«, sagte Jaina mehr zu sich selbst als zu ihrem Lieutenant, »dann ist das unsere große Chance. Es wäre wie die Vernichtung des zweiten Todessterns, mit dem Imperator an Bord.«
    »Hrr.« Dann soll der Höchste Oberlord endlich kommen! Noch während Lowbacca seine Ungeduld herausknurrte, spürte Jaina ein entferntes Zittern in ihrer Verbindung mit der Yuuzhan-Vong-Fregatte, ein Schaudern wie ein Erdbeben im Äther, als die Dovin Basale ihres Schiffs auf die Schwerkraftveränderung reagierten, die das Eintreffen vieler Schiffe aus dem Hyperraum anzeigte.
    »Lowie«, sagte sie, »ich glaube, dein Wunsch wurde gerade erfüllt.«
     
    Sie hatte nicht gelernt, die erbeutete Yuuzhan-Vong-Fregatte so zu lieben, wie sie ihre anderen Schiffe geliebt hatte. Jaina hatte alles über ihre Schiffe dadurch erfahren, dass sie sie auseinander nahm und wieder zusammensetzte: Sie hatte gelernt, jeden einzelnen Bestandteil, jedes Kabel, jeden Bolzen zu lieben. Das erbeutete Schiff hingegen konnte nicht auseinander genommen werden, nicht, ohne es zu töten: Es war ein einziges organisches Ganzes und musste so behandelt werden. Der Zugriff über die Kontrollhaube war nicht einfach; die Systeme des organischen Schiffs erwiesen sich als kompliziert und frustrierend, die Dovin Basale, die für den Schub sorgten und zur Verteidigung dienten, waren ebenso vertrackt wie wirkungsvoll. Zuvor hatte Jaina Kampfjäger geflogen: bewegliche, schnelle Schiffe, die blitzschnell reagierten. Die Yuuzhan-Vong-Fregatte Trickster war riesig, und sie mochte schnell sein, aber beim Manövrieren fühlte es sich an, als versuche man, einen gesamten Straßenblock durch den Raum zu steuern. Kursänderungen schienen eine Ewigkeit zu

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