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Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant

Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Williams & Shane Dix
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den Nom Anor hochhielt, ließ seltsame Farben und ölige Reflexionen um ihn herumtanzen. Nom Anor bewegte sich sehr vorsichtig über die glatte Oberfläche, denn er wusste, wie scharf die Kanten sein konnten. Er war nicht sicher, wie weit diese Gänge führten, er wusste nur, dass die Oberseite des Chuk’a selbst sich am tiefsten Punkt des Gangs befinden würde. Dort würde das weiche Fleisch des Geschöpfs empfindlich sein, und dort bot sich eine Fluchtmöglichkeit.
    Als er tiefer in die Untergeschosse des Ortes vordrang, den er kurze Zeit als sein Zuhause betrachtet hatte, bemerkte er Atemgeräusche. Zunächst hielt er sie für das Echo seines eigenen Atems, aber die leisen, klatschenden Geräusche, die das Atmen begleiteten, ließen bald anderes vermuten. Er dämpfte den Leuchtkristall, bis dieser nur noch mattrot leuchtete, dann ging er auf die Geräusche zu.
    Als er um eine zerklüftete, scharfe Kurve schlich, sah er eine geduckte Gestalt, die am Boden einer Sackgasse hockte, gehüllt in die vertrauten Lumpen der Beschämten. Nom Anor spürte, wie er vor Erleichterung beinahe erschlaffte. Einen Augenblick hatte er befürchtet, ein Krieger sei geschickt worden, um ihm den Fluchtweg abzuschneiden.
    »I’pan, du Idiot«, sagte er. »Du hättest mich beinahe …«
    Er hielt inne, als sich die Gestalt ihm zuwandte. Es war nicht I’pan, sondern Kunra.
    Der beschämte Krieger stand halb auf, einen Brocken Yorikkorallen in der rechten Hand. Im rötlichen Licht sah es so aus, als befänden sich große schwarze Flecken auf dem Korallenbrocken.
    »Was willst du denn hier?«, fragte Kunra und versuchte nicht, die Bitterkeit zu verbergen, die er Nom Anor gegenüber empfand.
    »Ich könnte dir die gleiche Frage stellen«, sagte Nom Anor. »Aber ich nehme an, wir sind beide aus dem gleichen Grund hergekommen.«
    Der Krieger senkte den Blick, dann schaute er Nom Anor wieder an.
    »Das dort ist doch die Oberseite des Chuk’a, oder?«, fügte Nom Anor hinzu und zeigte auf den blutigen Fleck zu Füßen des Kriegers.
    Nachdem es seine Aufgabe erledigt hatte, blockierte das Chuk’a nun den Rest des Schachts und diente als eine Art Verschluss, der andere Bewohner dieser Unterwelt davon abhielt, sich von unten her zu nähern − und verhinderte, dass man von der Muschel aus weiter nach unten vordringen konnte. Diesen Verschluss zu öffnen würde Nom Anor und Kunra erlauben, sich davonzuschleichen, bevor die Krieger sie erreichten, und mit einigem Glück würde man ihnen vielleicht nicht weiter in die Tiefe folgen.
    Aber die »Kappe« des Chuk’a war fest mit der Seite des Schachts verbunden, und es war nicht leicht, es dazu zu veranlassen, dass es seine Anker zurückzog. Es gab eine weiche, schwammige Fleischschicht direkt unterhalb der festen Kappe, und irgendwo darunter befand sich der Nerv, der mit dem Gangliennetz des Geschöpfs verbunden war.
    Wenn man diesen Nerv stimulierte, würden sich die zahllosen Greiffortsätze der Kappe, die sich in den Stein gebohrt hatten, defensiv zurückziehen, und das Chuk’a würde aus dem Schacht fallen. Aus dem Blut an Kunras Hand und um seine Füße schloss Nom Anor, dass der ehemalige Krieger bei dem Versuch, den Nerv zu erreichen, bisher nicht viel Erfolg gehabt hatte.
    Kunra nickte zur Antwort auf Nom Anors Frage. »Aber es reagiert nicht. Ich kann es nicht erreichen.«
    »Lass es mich einmal versuchen.« Nom Anor trat vor, reichte dem Krieger den Leuchtkristall und zog sein Coufee aus dem Gürtel. Er tat das langsam und achtete darauf, dass Kunra die Klinge sehen konnte, bevor er sich vorbeugte und den fleischigen Teil des Tieres inspizierte. Dann machte er sich daran, mit der Spitze seines Coufee nach dem Nerv zu stochern. Es war nicht einfach; er war die ganze Zeit abgelenkt und fragte sich ununterbrochen, ob sich Kunra vielleicht von seiner Abneigung gegen den ehemaligen Exekutor dazu verleiten ließe, ihm mit dem Stück Yorikkoralle den Schädel einzuschlagen.
    »Ich kann nichts sehen«, sagte er. »Bring das Licht auf diese Seite.«
    Das Licht wackelte, als Kunra sich bewegte, dann wurde es wieder stabiler und kam aus dem richtigen Winkel. Nom Anor seufzte innerlich. Wir sind also wieder Verbündete, dachte er. Zumindest im Augenblick. Aber es gibt immer noch Dinge, die ich wissen muss.
    »Hast du sie hierhergeführt?«, fragte er, ohne sich umzusehen und Kunra anzusehen. »Die Krieger?«
    »Nein!« Kunra klang so entsetzt, dass Nom Anor tatsächlich keinen Zweifel mehr an der

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