Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant
Sandpanther vor seinem Büro versammelten und nach seinem Blut brüllten.
3
Vom Weltraum aus gesehen leuchtete die Meereswelt Mon Calamari in einem intensiven Blau. Unter einem Himmel, der wie Eis glitzerte, bildeten gewundene Wolkenmuster Worte, die nur die Sterne verstanden. Ausschließlich die schärfsten Augen konnten Korallenvorsprünge, das sumpfige Binnenland und die treibenden Städte wahrnehmen, die über die turbulenten Meere des Planeten verstreut waren. Aber es gab sie. Die provisorische Hauptstadt der neu gebildeten Galaktischen Allianz und der Geburtsort zweier intelligenter Spezies war das Zuhause von mehr als siebenundzwanzig Milliarden, darunter auch des legendären Admirals Ackbar und der Jedi-Meisterin Cilghal. Von hoch oben war es unmöglich, sich vorzustellen, wie schwer Mon Calamari unter dem wiederauferstandenen Klon von Imperator Palpatine und der abtrünnigen Admiralin Daala gelitten hatte − schwere Zeiten, wie sie die Bewohner des Planeten vielleicht wieder erleben würden, bevor dieser Krieg mit den Yuuzhan Vong vorüber war.
Das ist das Schöne an einer Meereswelt, dachte Jaina Solo, als sie ihren X-Flügler zur Hafenstadt Hikahi lenkte. Man sieht die Narben nicht.
»XJ-Drei-Zwanzig-Drei, Sie haben Andockerlaubnis«, erklang die deutliche Mon-Calamari-Stimme. »Begeben Sie sich zu Bucht DA-Vierzig-Zwei.«
Sie biss die Zähne zusammen, als eine Bö den Rumpf ihres X-Flüglers traf und ihn heftig durchschüttelte, was ihre R2-Einheit erschrocken quäken ließ.
Augenblicke später, als der X-Flügler auf die Andockbuchten zuglitt, gab der Droide eine kurze Reihe von Piep- und Zwitscherlauten von sich. Jaina warf einen Blick auf die Übersetzung und lächelte.
»Ja, ich fürchte ebenfalls, dass der hohe Salzgehalt hier nicht gut für deine Elektronik ist«, sagte sie. »Aber das sollte kein großes Problem sein, Cappie. Ich habe dich nicht zum Schwimmen hergebracht.«
4
Kyp Durron kam Jaina entgegen, als sie landete. Ihr ehemaliger Staffelführer wirkte müde, abgehärmt und viel älter als vor ein paar Wochen, als sie ihn zum letzten Mal gesehen hatte.
»Schön, dich zu sehen, Colonel«, sagte er.
»Tut mir leid, dass ich so spät dran bin«, sagte sie, nahm den Helm ab und klemmte ihn unter den Arm. »Es dauerte einige Zeit, bis die Zwillingssonnen angemessen untergebracht waren. Habe ich die Besprechung verpasst?«
»Ja, leider«, sagte er, als sie zusammen die Andockbucht verließen. »Aber das ist schon in Ordnung. Ich habe das Gefühl, dass ohnehin alles hinter den Kulissen entschieden wird. Uns zu versammeln war nur eine Formsache − ein Versuch, uns daran zu erinnern, dass es noch umfassendere Perspektiven gibt. Du weißt schon.«
Jaina nickte zerstreut und hörte nur halb zu.
»Ist Tahiri hier?«, fragte sie nach ein paar Schritten.
Kyp sah sie stirnrunzelnd an. »Nein. Warum?«
Sie zuckte die Achseln, während sie weiterging, ohne seinen Blick zu erwidern. Sie wollte ihm nicht zeigen, wie sehr sie sich sorgte. »Es ist wahrscheinlich nichts weiter«, log sie. »Sie hat eine Nachricht für mich hinterlassen, die ich beim Andocken an die Ralroost erhielt. Sie sagte, sie wolle mit mir sprechen, sobald ich zurück sei. Sie klang …«
Kyp wartete darauf, dass sie fortfuhr, aber als sie das nicht tat, bohrte er nach: »Was ist, Jaina? Wie klang sie?«
Jaina versuchte, sich zu erinnern, wie sich Tahiri angehört hatte. »Ich weiß nicht, Kyp«, sagte sie. »Es war wirklich nicht das, was sie sagte, sondern die Art, wie sie es tat. Es klang irgendwie, als wäre etwas nicht in Ordnung.«
»Nun, ich weiß nicht, ob sie hier auf Mon Cal ist«, sagte er. »Zu der Besprechung ist sie jedenfalls nicht gekommen«
Jaina spürte ein Aufwallen von Sorge um das Mädchen − nein, die junge Frau, verbesserte sie sich; Tahiri war jetzt ein Jedi-Ritter. Tahiri hatte Anakin so nahe gestanden. Wenn es für sie auch nur halb so schwer gewesen war wie für Jaina selbst, mit seinem Tod fertig zu werden, war die seltsame Spur von Trauer, die in ihrer Stimme gelegen hatte, sehr verständlich. Aber warum gerade jetzt? Und warum wollte Tahiri ausgerechnet mit ihr sprechen?
»Jag ist hier«, sagte Kyp, und das Gefühl, das diese schlichten Worte bewirkten, überraschte sie.
»Tatsächlich? Wo?« Sie richtete den Blick weiter geradeaus, während sie durch den Irrgarten von Fluren gingen, und hoffte, das würde genügen, damit er nicht bemerkte, wie sie bei der Erwähnung von Jags
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