Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant
repariert.«
Sie sah ihn an, die Hände in die Hüften gestemmt. »Warum hast du mich dann geweckt? Hätten diese Neuigkeiten nicht warten können, bis ich von selbst aufgewacht wäre?«
»Nun, ich dachte …« Er schwieg, eindeutig verlegen.
»Vielleicht willst du wirklich eine Revanche«, sagte sie lässig. Dann nahm sie seinen Arm und führte ihn aus dem Mannschaftsquartier. »Aber im Augenblick gehen wir einfach nur spazieren, ja? Selbst wenn es nur zur Messe ist. Ich habe das Gefühl, dass ich gewaltigen Hunger haben werde, sobald der Rest von mir aufgewacht ist.«
Sie hatte recht. Sie hatten kaum den engen Hauptflur betreten, der entlang des Rückgrats der Fregatte verlief, als ihr Magen auch schon zu knurren begann und sie unbedingt eins dieser Altha-Protein-Getränke wollte, die Lando Calrissian sie zu genießen gelehrt hatte, als sie noch jünger gewesen war. Der Kochdroide der Pride of Selonia hatte jedoch nur ein begrenztes Repertoire, und sie musste sich mit einer Schale langweiliger, dicker Nährstoffsuppe und einem Glas Wasser mit Geschmack zufriedengeben.
Jag, der an einem dampfenden Becher nippte, lieferte ihr weitere Informationen, während sie aß. Sie hörte, dass ihr nächstes Ziel wahrscheinlich Bakura sein würde − und auch von der geheimnisvollen Quelle dieser und anderer Informationen. Das war eine vollkommen unbekannte Größe, und es machte ihr Sorgen, dass ihre Eltern ihre Entscheidung auf so vage Aussagen stützten. Ihre Erfahrungen mit dem Ryn namens Droma und seiner Familie genügten nicht, um sie bezüglich der Vertrauenswürdigkeit der gesamten Spezies zu beruhigen. Immerhin hatte es sich bei dem geheimnisvollen Fremden nicht um Droma selbst gehandelt − das hatte Tahiri ihnen nachdrücklich versichert −, und daher stand über seiner Motivation immer noch ein großes Fragezeichen. Falls es sich um eine echte Spur handelte, würden sie vielleicht viele Leben retten können, wenn sie schnell handelten. Und wenn es eine Falle war, würden sie zumindest nicht blind hineingehen. Sie konnte sich nicht wirklich vorstellen, dass die Bakuraner sich mit den Yuuzhan Vong und der Friedensbrigade zusammentaten; nicht nach allem, was sie der Neuen Republik und den Jedi verdankten.
»Was ist mit Syrtik?«, fragte sie, als Jag fertig war. »Was ist aus ihm geworden?«
Jags hellgrüne Augen glitzerten erheitert. »Kannst du dir vorstellen, dass man ihn für eine militärische Ehrung vorgeschlagen hat? Jobath war wirklich auf Draht. Syrtik ist ein nationaler Held, die Leute lieben ihn, aber es wird ihm trotzdem nachhängen, dass er seine Befehle, sich nicht einzumischen, missachtet hat. Jobath muss mitmachen, um das Gesicht zu wahren, aber es gefällt ihm überhaupt nicht.« Er zuckte die Achseln. »So hat sich alles zum Guten gewendet.«
»Nicht für die Yevetha«, sagte sie und löffelte mehr Suppe.
Seine Miene wurde ernst. »Ich weiß; es tut mir leid. Ich habe deinen Bericht gelesen. Er ist kurz, aber zutreffend.«
Jaina erinnerte sich lebhaft an die letzten Worte des yevethanischen Piloten, bevor er sein Schiff zur Explosion gebracht und den Tod vorgezogen hatte − nicht nur für sich selbst, sondern für seine Spezies −, weil er sich nicht dadurch besudeln wollte, sich von Fremden retten zu lassen.
Ihr könnt davonlaufen, wenn ihr wollt, hatte er gesagt, nachdem die Yuuzhan Vong seine Zivilisation zerstört hatten, aber es wird euch nichts helfen. Niemand ist mehr sicher.
Obwohl sich das Blatt für die Galaktische Allianz gewendet hatte, dauerte der Krieg nun schon so lange, und sie hatten so viel verloren, dass es Jaina manchmal leichter fiel zu glauben, die Galaxis würde nie wieder Frieden erleben. Und selbst falls es doch geschähe, würde das Leben wahrscheinlich nie wieder wie zuvor sein.
»Es tut mir sehr leid um Miza«, sagte sie und bedauerte ihre übereilte Einschätzung der Fehler des Chiss-Piloten. Was hatte sie schon über ihn gewusst? Nichts, außer dass er gut geflogen war und sie hin und wieder geärgert hatte. Sie hatte nicht gewusst, wie alt er war, ob er zu Hause Verwandte hatte oder ob es eine bestimmte Person gab, die um ihn trauern würde. Sie wusste nicht einmal, ob er und Jag Freunde gewesen waren, aber sie empfand dennoch das Bedürfnis, ihm zu sagen, dass es ihr leidtat, weil es wirklich so war.
»Es war nicht deine Schuld, Jaina«, sagte Jag. Er legte tröstend die Hand auf die ihre.
»In einen Hinterhalt zu geraten, nur weil er jemandem helfen
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