Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet
eine Eskorte das tun würde. Keine Schüsse fielen, und sie hielten diskreten Abstand zum Falken und zur Selonia. Als das zweite Kontingent von Jägern eintraf, die A- und B-Flügler, fügte es sich ohne größere Probleme in das existierende Muster ein.
Leia stieß einen tiefen Seufzer aus.
»Dem Erbauer sei gedankt«, sagte C-3PO hinter ihr.
»Das kannst du laut sagen, Goldrute.« Han beugte sich vor, um den Kurs des Falken leicht zu verändern, eine Geste, mit der er seine Erleichterung verbergen wollte. »Aber wir sind noch nicht in Sicherheit. Falls es noch niemandem aufgefallen ist, jetzt sitzen wir mitten in der Falle.«
»Aber zumindest haben wir keinen Krieg angefangen«, sagte Leia. »Und auf diese Weise können wir vielleicht ein paar Antworten erhalten.«
»Was, wenn uns diese Antworten nicht gefallen?«, fragte ihr Mann trocken.
Leia zuckte die Achseln. »Das werden wir dann schon sehen.«
Han wandte sich wieder dem Kom zu. Panib, der hektisch versucht hatte, über den Subraumkanal mit ihnen zu sprechen, klang, als würde er gleich vor Erleichterung schluchzen.
»Danke, Falke. Sie werden es nicht bereuen.«
»Das entscheiden wir, wenn wir hören, was hier los ist«, sagte Han.
»Ich verstehe«, antwortete der General. »Aber als Erstes muss ich Sie nochmals bitten, mir mitzuteilen, wieso Sie hier sind.«
Han legte die Hand an die Stirn. Leia gab nach.
»Wir möchten in Salis D’aar landen«, sagte sie, »und mit Premierminister Cundertol sprechen.«
»Das wird leider nicht zu machen sein«, sagte Panib. »Es ist dem Premierminister derzeit nicht möglich, sich mit irgendwem zu treffen.«
»Das verstehe ich nicht, General«, sagte Leia. »Warum …«
»Bakura steht im Augenblick unter Kriegsrecht«, fiel er ihr ins Wort. »Bis diese Krise vorüber ist, trage ich die Verantwortung.«
»Dann sollten wir uns vielleicht mit Ihnen zusammensetzen«, schlug Leia vor. »Worin die Krise auch bestehen mag, ich bin sicher, wir werden Ihnen helfen können, damit fertig zu werden.«
»Ihre Hilfe wäre in der Tat sehr willkommen«, sagte der General, klang allerdings nicht gerade begeistert. »Salis D’aar ist jedoch im Augenblick kein sicherer Landeplatz für Sie. Docken Sie an der Sentinel an, und ich werde einen Shuttle nehmen und innerhalb einer Stunde zu Ihnen stoßen. Dann werde ich alles erklären.«
»Verstanden«, sagte Han. Leia bemerkte seine skeptische Miene. »Aber versuchen Sie bloß nicht, uns zu sagen, dass die Ssi-ruuk jetzt die Guten sind, denn ich kann Ihnen jetzt schon sagen, dass wir Ihnen nicht glauben werden.«
»Nicht die Ssi-ruuk«, erwiderte Panib. »Die P’w’eck.«
Dann begriff Leia − und sie sah Han an, dass es ihm ebenso ging.
»Also gut, General«, sagte sie. »Wir treffen uns demnächst.«
Sie schaltete das Kom an.
»Die P’w’eck?«, wiederholte Tahiri »Waren das nicht die Sklaven der Ssi-ruuk?«
»In der Tat«, sagte Leia.
»Aber wie …«
»Ich denke, das werden wir bald erfahren«, stellte Han fest, dessen Anspannung sichtlich nachgelassen hatte. Er streckte die Hand aus, um einen neuen Kurs einzugeben. »Inzwischen werden wir diesen Reptoiden hier mal zeigen, wie man fliegt.«
Leia verständigte sich mit Captain Mayn, während Han den Falken auf die Sentinel zulenkte. Sie konnte zwar verstehen, dass er bereit war, diese einleuchtende Erklärung sofort zu akzeptieren, aber sie würde ihr Urteil erst fällen, wenn sie hörte, was Panib zu sagen hatte. Sie wusste, dass nichts jemals so einfach war, wie es schien.
5
Nur Willenskraft half Jacen, seinen Mageninhalt bei sich zu behalten, als er zusah, wie Tekli den verletzten Sturmtruppler operierte. Der Mann lag auf dem Bauch auf dem Operationstisch, nackt bis zur Taille und versehen mit zahllosen Schläuchen und Infusionen, die ihn am Leben erhielten. Sie hatten die Medstation der Widowmaker gerade noch rechtzeitig erreicht. Hätten Jacen und Luke den Soldaten nicht mithilfe der Macht unterstützt, dann hätte der Eindringling sein Immunsystem wahrscheinlich bereits vollkommen übernommen und ihn damit praktisch umgebracht. Dennoch musste Saba Sebatyne ihn weiter mit der Macht stabilisieren, während Tekli versuchte, den fremden Organismus zu isolieren, und mit ihrem Vibroskalpell vorsichtig durch zartes Gewebe und darum herumschnitt. Es war eine schwierige und gefährliche Arbeit, aber nach beinahe fünfundvierzig Minuten schien sie das Problem entdeckt zu haben.
Bei dem hundertfüßlerartigen
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