Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet
ist bei vielen rivalisierenden Gruppen und Spezies abgeschlossen, und bei anderen sind die Konflikte bereits bis zu offenen Kriegen eskaliert. Aber mindestens in zwei wichtigen Fällen haben die Ungläubigen unserer Arbeit ein Ende machen können. In beiden Fällen wurde nicht nur zerstört, was unsere Agenten geleistet hatten, sondern die Ungläubigen bezogen auch noch mehr Kraft aus dem Geschehen. Ich fürchte, dass dies die erfolgreiche Arbeit, die wir in anderen Bereichen geleistet haben, wieder aufwiegt.«
»Das war ein Programm, das von Nom Anor begonnen wurde, nicht wahr?«, fragte ein Adjutant. »Dann …«
»Sprechen Sie diesen Namen nicht vor mir aus!«, unterbrach Shimrra ihn scharf und stand auf. Dann lächelte er, ein wenig gefasster, aber ohne jegliche Heiterkeit. »Bevor ich seinen abgetrennten Kopf hier vor mir habe und seine abgezogene Haut als Umhang trage, will ich den Namen dieses Verräters nicht mehr hören.« Die Mqaaq’it-Implantate des Höchsten Oberlords leuchteten wie Miniatursonnen. »Es wäre gut für Sie, das nicht zu vergessen. Denn sonst wird demnächst Ihr Kopf hier vor mir liegen.«
Der Adjutant wich zurück. »Ja, Mächtigster und Stärkster von allen. Ich wollte einfach nur auf die Tatsache hinweisen, dass dieses Programm die Arbeit, äh, eines gewissen ehemaligen Exekutors ist, was das Versagen des Programms erklären könnte. Es war von Anfang an mit Fehlern behaftet, Herr, und sollte daher vielleicht abgebrochen werden.«
»Nein«, sagte Shimrra nachdenklich und stieg die Stufen seines Throns herab. »Es war ein guter Plan, als er vorgeschlagen wurde, und es ist immer noch ein guter Plan. Wir werden das Programm eine Weile fortsetzen. Auf diese Weise können wir auch in Regionen, die weit von der Hauptfront entfernt liegen, viel erreichen. Alle kurzfristigen Bündnisse zwischen Ungläubigen, die sich infolge der Unfähigkeit unserer Agenten gebildet haben, werden wir korrigieren, sobald der Rest der Galaxis gefallen ist.«
Als sich der Subalterne in den Hintergrund zurückzog, sagte sich Nom Anor, dass er zufrieden sein sollte und nicht gekränkt. Shimrras Anerkennung seines Destabilisierungsplans war das höchste Lob, das er je vom Höchsten Oberlord erhalten hatte. Es war angenehm zu wissen, dass man ihn zwar verachtete, seine Fähigkeiten aber anerkannt wurden. Aber sich als »ein gewisser ehemaliger Exekutor« abgetan zu wissen war dennoch ärgerlich.
»Was gibt es Neues von den Ketzern?«, fragte Shimrra. Der Hohe Priester Jakan glitt ehrfürchtig vorwärts. »Es ist unseren Spionen immer noch nicht gelungen, in den inneren Kreis einzudringen«, sagte er. »Wir wissen zu wenig über ihre Lehren, und ihre Loyalität ist zu groß.«
»Loyalität? Wem gegenüber?«
»Ihrem Anführer, Großer Herr. Er ist derjenige, von dem diese Ketzerei ausgeht.«
»Und wie lautet sein Name? Wie heißt dieser so genannte Anführer von Beschämten?«
»Man nennt ihn Yu’shaa, den Propheten.«
»Ein Prophet?« Shimrra gab ein kurzes, bösartig klingendes Lachen von sich. »Sieht er Dinge, dieser Prophet? Dinge, die in der Zukunft liegen?«
»So sagt man, Großer Herr.«
»Dann frage ich mich, ob er auch seinen eigenen Tod sieht.« Der Hohe Priester sagte nichts dazu, und Shimrra erwartete offenbar auch keine Antwort. Stattdessen ballte er die knotige Faust und hob sie, sodass alle es sehen konnten. »Ich will, dass er vernichtet wird. Habt ihr mich verstanden? Ich will, dass man ihn findet und vernichtet. Ich will, dass er zusammen mit all seinen Anhängern zerschmettert wird!«
»Das wird nicht leicht sein«, verbarg Ngaaluh geschickt die Stimme ihres Herzens hinter einer intelligenten Bemerkung. Sie hatte behauptet, durch die Arbeit ihrer Sekte einige Informationen über die Ketzer erhalten zu haben, und hatte den Priester Harrar überredet, sie deshalb mit in den Thronsaal zu nehmen. »Yu’shaas Anhänger werden jeden Tag mehr. Seine Botschaft breitet sich weiter aus. Seine Stimme wird durch sie von einem Flüstern zu einem Schrei, der bald schon zu laut sein wird, um ihn einfach zum Schweigen zu bringen.«
Shimrra fuhr zu ihr herum, sein Gesicht eine Maske kalten Zorns. Aus der Stetigkeit des Bildes, das er sah, schloss Nom Anor, dass Ngaaluh weder zusammenzuckte noch zitterte, als der Höchste Oberlord auf sie zukam.
»Und was ist es, das sie schreien werden, Priesterin?«, fragte er. Er war ihr so nah, dass sein zerschnittenes und tätowiertes Gesicht den Villip
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