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Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet

Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Williams & Shane Dix
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hatte die Mission aus der Ferne verfolgt, sie aber am Rand des Chiss-Raums verloren. Sehr zu Karshs Verlegenheit und Unbehagen war nun nicht mehr bekannt, wo sich die Skywalkers derzeit aufhielten.
    Hreven Karsh war ein unerfahrener Kommandant. Sein Verwandter, Komm Karsh, war bei dem Versuch, sich Informationen aus den abscheulichen Bibliotheken auf Obroa-skai zu verschaffen, umgekommen, und Hreven war voller Ehrgeiz an die Stelle des Verstorbenen getreten. Seine rituellen Veränderungen − Vonduun-Krabben-Platten, die so unter seine Haut implantiert worden waren, dass sie sich in unregelmäßigen Winkeln überlappten, damit seine Haut aussah wie eine verzogene raue Kruste − waren hastig durchgeführt worden. Tatsächlich nässten die Wunden noch. Aber das Unbehagen, das sie verursachten, war vermutlich nichts im Vergleich mit der Demütigung, die er wahrscheinlich empfand, als er dem Höchsten Oberlord sein Versagen in allen Einzelheiten schildern musste − und auch nichts im Vergleich mit der unvermeidlichen Strafe.
    »Wir durchkämmen im Augenblick den Rand des Chiss-Territoriums nach Anzeichen der Flüchtigen und …«
    »Durchkämmen?«, unterbrach ihn der Höchste Oberlord und erhob sich bedrohlich von seinem stachligen, blutroten Thron aus Yorikkorallen. Sein narbiges, zerschnittenes, tätowiertes Gesicht verzog sich höhnisch. Die Mqaaq’it-Implantate in seinen Augenhöhlen brannten, verliehen seinem wütenden Blick noch größere Intensität. »Sagten Sie durchkämmen ?«
    Karsh schluckte nervös, als der Höchste Oberlord mit vorsichtigen, genau berechneten Schritten näher kam. »Ja, Allerhöchster.« Es war unmöglich, das nicht als Entschuldigung zu deuten.
    »Was sind Sie, Karsh? Die Zofe einer Prinzessin der Ungläubigen?« Shimrra spuckte diese Worte nur Zentimeter vom Gesicht des Kommandanten entfernt aus.
    »Herr, nein! Ich meinte nur …«
    »Wir sind die Yuuzhan Vong, Karsh. Wir kämmen nicht. Wir nehmen. Diese Galaxis gehört uns, und alles, was sich darin befindet − auch die Systeme in den Unbekannten Regionen! Sie werden die Chiss an diese Tatsache erinnern. Wenn sie den Flüchtigen, die Sie suchen, Zuflucht gewährt haben, dann werden Sie sich nicht von ihren Grenzen abhalten lassen. Und Sie werden auch nicht ihre irrigen Vorstellungen von Größe in irgendeiner Weise nähren. Sie werden ihnen zeigen, wo ihr Platz ist − und das werden Sie tun, indem Sie sich nehmen, was von Rechts wegen uns gehört, nicht indem Sie zimperlich durchkämmen, was die Chiss irrigerweise für ihren Besitz halten. Habe ich mich verständlich gemacht?«
    »Ja, Allerhöchster!« Karsh nahm entschlossen Haltung an. »Ich versichere Ihnen, dass wir die Jeedai finden werden. Ich schwöre es beim Namen meiner Domäne.«
    Seine Stimme hatte den verängstigten Unterton verloren. Er klang nun erleichterter, da die Audienz bei Shimrra sich offenbar ihrem Ende zuneigte. Wenn er Glück hatte, würde er vielleicht unversehrt entkommen. Aber Nom Anor, der den Luxus genoss, weit von Shimrras Zorn entfernt zu sein, wusste es besser. Indem Shimrra Karsh in die Unbekannten Regionen schickte, opferte er den Kommandanten in einem Gambit, das nichts weiter erreichen würde, als einen weiteren Feind gegen die Yuuzhan Vong aufzubringen.
    »Hervorragend, Karsh. Hervorragend.« Dann kehrte Shimrra zu seinem Thron zurück, setzte sich hin und sah den Kommandanten noch einmal an. »Und jetzt kommen Sie und reichen Sie mir Ihre Hand.«
    Karsh stieg nervös die Treppe zu Shimrra hinauf und streckte eine vernarbte Klauenhand aus. Der Höchste Oberlord sah dem Kommandanten in die Augen und lächelte.
    »Nein«, sagte er und lehnte sich in sein schwarzes und graues Gewand zurück. »Schneiden Sie sie ab, und reichen Sie sie mir. Ich werde sie zur Erinnerung an Ihr Versprechen behalten. Sollten Sie noch einmal versagen, dann werde ich jeden einzelnen Angehörigen Ihrer Domäne den Göttern opfern. Haben Sie das verstanden?«
    Karsh nickte angespannt und verstand nur zu gut, dass Shimrra diese Worte vollkommen ernst gemeint hatte. Er nahm ein scharfes Coufee aus der Scheide an seiner Seite, hob es mit einer Hand und schnitt mit ausdruckslosem Gesicht die andere säuberlich ab. Das abgetrennte Glied fiel mit schwerem Klatschen auf den Boden. Leichte Trippelschritte erklangen, und Shimrras Vertrauter, gekrümmt und verstümmelt, eilte nach vorn, um die Hand aufzuheben, während Karsh starr Haltung annahm. Shimrra wartete einen Moment, in dem

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