Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung
und Droma erreichte.
»Sehr gut gemacht«, flüsterte Droma ungläubig. »Aber ich fürchte, es war nur ein Aufschub.«
Das Tsik Seru kehrte zurück und kippte nach vorn.
»Er wird auf uns schießen«, sagte Jaina, die sich bereits anspannte, um zu fliehen.
»Mach diese Sache!«, rief Droma und fuchtelte mit den Händen. »Diese Sache, die Tahiri gemacht hat.«
»Welche Sache ?«
»Sie hat die Hälse der Plasmawerfer verstopft.«
»Was?«
»Ich habe gesehen, dass sie das tat, als du das Bewusstsein verloren hattest. Es funktioniert, glaube mir!«
Die Zeit schien langsamer zu werden, als sie durchging, was er ihr sagte. Plasmawerfer … Tahiri … den Hals verstopfen …
Ihr Körper war einen Schritt voraus. Als sie erkannte, worum es ging, oder es zumindest glaubte, war ihre Hand schon bereit und zeigte auf die Flügel des Tsik Seru. Die Hand ballte sich zur Faust, gerade als der Flieger sein Hochdruckplasma voller zerstörerischer Kraft und Galle ausstoßen wollte.
Das Plasma traf gegen das Hindernis von Jainas Willen und zerfetzte eine Seite des Fliegers. Die zweite Seite explodierte einen Augenblick später und überzog sie mit glühendem Schutt. Gas zischte aus dem ultrakalten Schnee unter ihren Füßen. Jaina und Droma duckten sich instinktiv und rissen die Arme hoch, um sich zu schützen. Jaina spähte nach oben und sah, wie die Überreste des Tsik Seru in den Riss fielen und als spuckende Feuerkugel auf sie zurollten. Sie packte Droma und zog ihn gerade noch rechtzeitig aus dem Weg. Dampf explodierte rings um sie her, als der glühende Kadaver schließlich zur Ruhe kam.
Droma raffte sich auf und starrte staunend den ruinierten Flieger an. »Das«, sagte er, »war wirklich knapp!«
»Sei dankbar, dass es nicht auf dem Speeder gelandet ist«, sagte sie und zerrte ihre Flugmaschine von den Flammen weg. Die wachsende Taubheit in ihrem linken Fuß machte es ihr schwierig zu gehen.
»Glaub mir, das bin ich«, sagte Droma und half ihr. »Dankbarer, als …«
Ein Tosen, das über die externen Empfänger ihrer Anzüge kam, schnitt ihm das Wort ab. Etwas stolperte aus den Flammen und dem Dampf − etwas Humanoides, Geschwärztes und Zähnefletschendes. Jaina nahm Verteidigungsstellung an und griff nach ihrem Lichtschwert, aber ihr Fuß brachte sie aus dem Gleichgewicht, und sie sackte zur Seite. Droma versuchte, sich zwischen sie und das Geschöpf zu stellen, aber er wurde von einem schwelenden Arm beiseite geschlagen. Das Geschöpf ragte über ihr auf, und das geschwärzte Gesicht spaltete sich, wo vielleicht einmal ein Mund gewesen war.
»Jeedai!«
Der Atem entwich in einem wütenden Rauschen aus der Lunge des Yuuzhan-Vong-Piloten. Das Einzige, was ihn in der eisigen Luft von Esfandia noch am Leben erhielt, erkannte Jaina, war das Feuer selbst. Das würde nicht lange dauern − aber lange genug, dass er einmal zuschlagen konnte.
Der Pilot hob einen messerscharfen Yorikkorallensplitter und wollte ihn auf Jaina niederreißen, die direkt vor seinen Füßen lag. Sie tastete nach dem Lichtschwert, aber es war nicht neben ihr.
Bevor der Schlag sie treffen konnte, bewegte sich etwas hinter ihr, weit entfernt von der Stelle, wo Droma gegen die Schluchtwand gesackt war. Für einen Sekundenbruchteil lenkte das den Yuuzhan Vong ab, und er blickte auf. Das war alle Zeit, die Jaina brauchte. Sie trat mit beiden Füßen zu und trieb den Piloten zurück. Sein Yoriksplitter flog ihm aus der Hand, und Jaina sprang auf und griff mit dem Geist nach ihrem Lichtschwert. Es schoss aus dem Schnee und zurück in ihre Hand. Mit einem bösen Zischen erwachte es zum Leben.
Der Pilot hatte sein Gleichgewicht wiedergewonnen und wollte sich auf sie stürzen. Flammen leckten immer noch an seinem Rücken und den Beinen und machten ihn zu einer wahrhaft monströsen Gestalt. Jaina spannte sich an, bereit, ihn niederzuschlagen.
Aber das brauchte sie nicht zu tun. Der Blick des Yuuzhan Vong erstarrte, als sich Eis um seine Augen bildete. Schmerzen und Kälte konnten nicht ewig in Schach gehalten werden, nicht einmal von der berüchtigten Willenskraft der Yuuzhan Vong. Mit einem verzweifelten Gurgeln kippte der Pilot vorwärts in den Schnee, tot, bevor er auf dem Boden aufschlug.
Jaina trat zurück und senkte die Klinge. Ihr Atem klang laut in ihrem Helm. Sie hätte schneller reagieren sollen. Ja, sie erholte sich immer noch von ihrem Absturz, und die Kälte hatte inzwischen ihre Knie erreicht, aber das war keine Entschuldigung.
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