Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung
nicht.«
»Angst vor etwas, was neu oder anders ist, kann dazu führen, dass man sich irrational verhält.« Mara schlug nun einen versöhnlichen Ton an. »Aber alles, was uns im Augenblick interessiert, ist das Wohlergehen unserer Freunde.«
»Ich kann Ihnen versichern, dass sie gefunden werden. Wir werden jede mögliche Anstrengung unternehmen.«
Plötzlich berührte etwas Luke durch die Macht. Er schloss die Augen, um sich darauf zu konzentrieren. Es kam aus einiger Entfernung, aber die intensiven Lebensenergien der Tampasi machten es unmöglich zu sagen, aus welcher Richtung.
Mara berührte seinen Arm. »Hast du das auch gespürt?«
Er öffnete die Augen wieder und nickte. »Es ist Jacen. Ich glaube, er ist im Augenblick in Sicherheit. Ich habe keine unmittelbare Gefahr spüren können.«
»Sind sie auf dem Weg hierher zurück?«, fragte Dr. Hegerty.
»Da bin ich nicht sicher«, antwortete Luke. »Ich glaube nicht.«
»Was ist mit den anderen?«, drängte die Wissenschaftlerin. »Sind sie ebenfalls in Ordnung?«
»Das kann ich nicht sagen.« Luke griff in die Macht und versuchte, die Botschaft zu verstehen, die Jacen sendete. »Aber ich glaube, es geht ihnen allen gut, zumindest im Augenblick.«
»Wir sollten trotzdem versuchen, sie zu finden«, sagte Mara.
Luke nickte. »Ja.«
Rowel setzte dazu an, etwas zu sagen, aber die plötzliche Rückkehr von Darak ließ ihn innehalten. Darak sah zutiefst erschrocken aus.
»Sie ist weg!«, rief sie.
»Wer?«, fragte Mara. »Wer ist weg?«
»Die Magistra!« Die Panik in ihrer Stimme verlieh der Ferroanerin eine Verwundbarkeit, die Luke zuvor nicht bemerkt hatte. »Man hat sie aus ihrem Zimmer geholt!«
»Wie meinst du das − ›geholt‹?«, fragte Rowel verdutzt. »Warum sollte jemand das tun?«
»Ich denke, ich weiß es«, sagte Luke. »Dannis Entführung war nur eine Ablenkung. Die Entführer hatten es nicht auf sie abgesehen, sondern auf Jabitha. Während Sie hier damit beschäftigt waren, die Angelegenheit zu klären, haben diese Leute erneut zugeschlagen.«
Der Schrecken in Daraks und Rowels Augen wuchs um ein Zehnfaches.
»Erst Danni«, sagte Mara, »dann Jacen und Saba, und nun die Magistra. Wie viele werden noch verschwinden, bevor diese Nacht vorüber ist?«
40
Jag erreichte Tahiris Zimmer in Rekordzeit. Dort fand er den Leiter der Medstation der Pride of Selonia, Dantos Vigos, und Selwin Markota, Captain Mayns Stellvertreter. Beide blickten erschrocken auf, als er in der Tür rutschend zum Stehen kam.
Auf einem Bett direkt neben dem von Tahiri lag Jaina, gekleidet wie meist, wenn sie sich auf dem Schiff befand. Sie hatte die Augen geschlossen, ihre Miene war ausdruckslos, und sie atmete schnell und flach.
»Was ist passiert?«, fragte er und riss sich den Helm vom Kopf. Er konnte den Blick nicht von Jainas Gesicht wenden.
»Immer mit der Ruhe, Jag«, sagte Markota. Er legte ihm eine Hand auf die Schulter, aber Jag schüttelte sie ab.
»Ich werde ruhiger sein, wenn ich weiß, was los ist.«
»Das ist das Problem«, sagte Vigos. »Wir wissen nicht, was los ist. Wir haben Jaina kurz nach unserem Eintreffen über Esfandia hier bewusstlos gefunden. Zuvor hat es wegen all des Durcheinanders niemand bemerkt. Jaina war neben Tahiri zusammengesackt und aufs Bett gefallen. Ihre Hände waren ineinander verschränkt. Wir haben beide gescannt und keine körperlichen Anomalien gefunden, aber in ihrem Geist herrscht wilde Aktivität.«
Jag sah den Arzt stirnrunzelnd an. »Wie erklären Sie sich das?«
Vigos zuckte die Augen. »Ich kann es nicht erklären.«
»Aber Sie müssen doch eine Idee haben«, sagte Jag. »Oder zumindest eine Theorie!«
Vigos seufzte erschöpft. »Also gut, aber es ist nur eine Theorie, basierend auf dem, was man mir über Tahiris Hintergrund und ihr Verhalten in den letzten Monaten berichtet hat. Nach meiner Ansicht hat sie sich in sich selbst zurückgezogen. Sie hat eine gespaltene Persönlichkeit, die um die Herrschaft über ihren Körper kämpft. Ich denke, Tahiri hat diesen Konflikt bewusst internalisiert − sie sorgt dafür, dass er in ihrem Kopf bleibt, sodass keine der beiden Persönlichkeiten Zugang zur Außenwelt hat.«
»Das verstehe ich«, sagte Jag. »Aber was hat das mit Jaina zu tun?«
»Ich denke, die beiden haben sich verflochten«, sagte Vigos. »Ich bin kein Jedi, aber ich nehme an, dass Jaina eine Art Geflecht anstrebte, um Tahiri helfen zu können. Sie hilft Tahiri zu überleben.«
Jag
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