Das Erbe der Jedi-Ritter 19 - Verreint durch die Macht
patrouillierten auf Caluula Citys überwiegend ungepflasterten Straßen, aber die angeblichen Wissenschaftler wurden ohne Weiteres durchgelassen. Auf einer üppigen Gemeindewiese beaufsichtigten zwei Priester eine gemischte Gruppe aus Yuuzhan Vong und Bewohnern des Planeten, die einen Tempel für Yun-Yuuzhan errichteten. Man hatte die Straßenbeleuchtung und die Läden ihrer Elektrizität entledigt, und es gab keinen Droiden und keinen Speeder in der Stadt.
»Willkommen in der neuen Galaxis«, sagte Kyp.
»Keine Sklavenkorallen«, stellte Leia leise fest.
Sasso nickte. »Das war eine der Bedingungen für die Übergabe.«
»Und wie denkt man im Allgemeinen über die Niederlage?«, fragte Page vorsichtig.
»Lassen Sie es mich so ausdrücken«, sagte der Rodianer. »Die Gouverneurin erscheint nicht mehr in der Öffentlichkeit, und sie hat die Wände ihres Lagers verstärkt.«
Han bemerkte, dass sich auch Page hier wie zu Hause fühlte. Er ritt sein Timbu mit geübter Leichtigkeit, und er wusste, wohin er das Tier lenken musste, bevor die Führer noch etwas sagten. Es war, als hätte er sich bereits den Entwurf der Straßen und die Topografie des Planeten eingeprägt. Han nahm an, dass sich Page wenn nötig auf Caluulanisch unterhalten, das Essen zu sich nehmen und das Wasser trinken konnte, ohne dass er krank wurde, und bald so aussehen würde, als wäre er hier geboren.
Wraw hingegen wirkte hier vollkommen fremd. Der borstenbärtige Bothan hatte sich offenbar angewöhnt, alle mit Verwunderung oder milder Herablassung zu betrachten, aber sein Kopfpelz zeigte keine der Veränderungen, die sonst zu seiner Spezies gehörten.
»Wie weit ist es bis zum Yammosk?«, fragte Kyp Sasso.
»Die Installation bildet praktisch das neue Stadtzentrum − wahrscheinlich, um jeden Versuch eines Bombardements aus dem Orbit zu verhindern. Aber am sichersten nähern wir uns aus dem Süden, was bedeutet, dass wir zwei Reihen von Hügeln überqueren müssen, um dorthin zu gelangen.«
»Die Waffen sind an der Route verborgen?«, fragte Page. »Die Waffen sind anderswo vergraben«, sagte Sasso. »Sobald offensichtlich wurde, dass die Vong sich für eine Besetzung von Caluula interessierten, begannen wir, so viel zu verstecken, wie wir konnten: Blaster, Essen, Droiden. Was auch immer. Man kann in den Hügeln kein Loch buddeln, ohne auf vergrabene Ausrüstung zu stoßen. Bis die Raumstation Caluula IV fiel und die Vong auf den Planeten kamen, lebten wir bereits wieder wie in den Dörfern der Vorzeit.«
»Die Yuuzhan Vong sind sich doch dessen sicher bewusst?«, sagte Meloque.
»Das sind sie. Aber bisher haben sie nicht sonderlich viel untersucht. Ein paar Verstecke von Waffen und Droiden wurden entdeckt, und zwanzig Bewohner von Caluula wurden geopfert. Aber davon einmal abgesehen, ist alles relativ ruhig verlaufen.« Sasso nickte kurz, um einen Wechsel der Richtung anzuzeigen. »Wir gehen dorthin, Han.«
»Wann werden wir die geflügelten Sternmuscheln sehen?«, fragte Meloque.
»Sobald wir an Höhe gewinnen.«
Sasso brachte die Karawane aus acht Timbus am Fuß eines steilen Hügels zum Stehen; der Weg verlor sich in dichtem Wald. Eine geflügelte Kreatur zog lautlos über sie hinweg und verschwand in den Bäumen.
»Ein Yuuzhan-Vong-Biot«, sagte Ferfer nervös. »Sie beobachten uns.«
21
Als wollten sie die weite Kurve des Planetenrings spiegeln, waren die Kriegsschiffe der Armada über der hellen Weite von Yuuzhan’tar wie feine Körner kristallinen Sands verteilt. Sie waren aufgereiht wie Kampfgruppen und Versorgungsflottillen; jeder Kreuzer, Träger und jedes Begleitschiff war mit Domänenemblemen versehen und bestrichen mit dem Blut, das man aus dem Opfer von Allianz-Gefangenen gewonnen hatte. Einige der Schiffe trugen Kampfstandarten, die sie in zahllosen Generationen erworben hatten, andere ein Halsband aus Hunderten von Korallenskippern. Hinter den transparenten Beobachtungsblasen und Versorgungsbalkonen hockten Kommandanten und subalterne Offiziere auf einem Knie, die Köpfe gehorsam gesenkt, die rechten Fäuste auf die Korallendecks gepresst.
Den Ring bildeten die Reich des Todes, Klinge des Opfers, Fluss von Blut, Betrug des Schlächters, Schlangenkuss und das Hauptschiff, Yammkas Reittier, kommandiert von Kriegsmeister Nas Choka.
Näher am orbital veränderten Yuuzhan’tar, näher an den massiven Dovin Basalen, die die erste Linie der Verteidigung des Planeten darstellten, näher an der Regenbogenbrücke, die
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