Das Erbe der Jedi-Ritter 19 - Verreint durch die Macht
Jahren gesagt hatte. Jedi, ich habe dich gelehrt, Vertrauen zu haben, und ich habe dich gelehrt, was es bedeutet, einem Verräter zu trauen. Aber diesmal habe ich dich nicht verraten. Ich lebe in dir. Wir sind Partner bei diesem Experiment. Du brauchst nur zu wählen, auf welcher Seite du stehst.
Wie er es auf Coruscant mit Vergere getan hatte, teilte er mit dem Dhuryam seine Erfahrung des Spektrums des Lebens: die unverwechselbare Weiße des Todesschmerzes, die rote Flut der Wut, das Schwarze Loch der Verzweiflung, den Graupelschauer des Verlusts, das üppige Grün wachsender Dinge, das Grau von Stein und Durabeton, das Glitzern von Edelsteinen und Transparistahl, das blauweiße Brennen der Mittagssonne und sein exaktes Echo in einer Lichtschwertklinge. Wir sind eins, sagte Jacen in Gedanken. Wir sind die Einheit aller Gegensätze. Weise die Kommandos, die Shimrra dir schickt, zurück. Übertriff deine Konditionierung, wozu du dich schon öfter fähig gezeigt hast. Zeige denen, die dich bedrohen, dass sie den Tod wagten, um dich zu erreichen, und dich retteten. Wähle das Leben.
»Entweder Sie ändern seine Absicht oder wir werden es tun«, sagte Han zu Qelah Kwaad. Seine rechte Hand hielt einen der Thermaldetonatoren, den Daumen am Auslöser. Er wartete darauf, dass Harrar die Warnung übersetzte, dann fügte er hinzu: »Es gibt keine andere Möglichkeit.«
Sie standen mit Leia, Mara, Nom Anor und den Droiden auf einer zitternden Zehn-Meter-Plattform, die in den Schacht des Welthirns hineinragte − eine kolossale Schicht von Yorikkorallen, die sich unter dem gewölbten Dach erhob, das einmal zur Größen Rotunde gehört hatte. Selbst wenn Han und Leia den Außeneingang zu der Geheimpassage gefunden hätten, die Jacen und Vergere benutzt hatten, hätten sie den Schacht nicht erreichen können − inzwischen waren auch Yorikkorallen aus der Plattform der Delegation von Kashyyyk gewachsen. Jacen hatte gesagt, die runde Plattform und die Brücke dorthin befanden sich hundert Meter über dem Teich des Dhuryam, aber entweder waren beide neu entworfen und neu gestaltet worden, oder die Nährstoffebene des Teiches selbst hatte sich gehoben, denn die Plattform befand sich jetzt so gerade eben fünf Meter über der turbulenten Oberfläche.
Der Kampf im Vorraum ging weiter, aber es war nur noch ein Nachgefecht. Die Krieger, die das Hirn geschützt hatten, kämpften bis zum Tod, und die Beschämten und abtrünnigen Truppen taten ihnen den Gefallen. Hochpräfekt Drathul war tot, erwürgt von Nom Anor. Aber Harrar hatte Jakan das Leben geschenkt, und der Hohe Priester befand sich im Gewahrsam von Tahiri, Kenth Hamner und den Noghri, die zurückgeblieben waren, um den Tunneleingang zu bewachen.
Ein schwefliger Nebel überlagerte den Dhuryam-Teich, in dem sich die aufgeblasene, fleischige Monstrosität bewegte, die Han und Leia befrieden oder töten wollten. Einiges von dem orangeroten Licht, das Leia gesehen hatte, war das Produkt massiver biolumineszenter Flechten, die die Wände des feuchten Schachts überwucherten. Aber das meiste ging von dem Teich selbst aus, wenn riesige Blasen an die in Nebel gehüllte Oberfläche stiegen und die Rotunde durch karminrote und sternblumengelbe Blitze erhellten. Die mit Tentakeln um sich schlagende Kreatur, die dafür verantwortlich war, erinnerte Han deutlich an einen umgestülpten menschlichen Magen und schlug um sich wie ein Fisch am Haken.
Han erinnerte sich daran, dass Harrar über den Schacht gesagt hatte, es handele sich um eine sich selbst erhaltende Sphäre, die auch der Zerstörung von Coruscant dienen konnte, und er hatte das Gefühl, dass das gesamte bebende Gebäude tatsächlich entweder gleich explodieren oder sich in den Raum erheben würde. Er bemerkte Leias Griff an seinem rechten Bizeps − offenbar dachte sie das Gleiche.
Han warf einen Blick zu der Gestalterin, dann zu Harrar. »Was ist los?«
Harrar wechselte scharfe Worte mit der Gestalterin. »Sie sagt, dass nur Shimrra direkt mit dem Hirn sprechen kann.«
Han runzelte die Stirn. »Na ja, Shimrra ist nicht hier, also wird sie es versuchen müssen.« Er streckte die Hand aus und nahm die Gestalterin beim Arm, dann zog er sie an die Kante der Plattform. »Vielleicht, wenn Sie schwimmen …«
»Nein!«, rief Qelah Kwaad auf Basic. »Das Dhuryam kann nicht berührt werden! Nehmen Sie Ihre Hände weg, und ich verspreche Ihnen zu tun, was ich kann.«
»Ich nahm gleich an, dass Sie meiner Argumentation
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