Das Erbe der Jedi-Ritter 19 - Verreint durch die Macht
Basale hatten weiterhin Schwerkraftanomalien erzeugt, und Landefahrzeuge und Shuttles der Allianz waren gezwungen, sich an enge Korridore zu halten. Dennoch war der Himmel über dem heiligen Bezirk von Begleit- und Patrouillenschiffen erfüllt, und weitere trafen stündlich ein.
Verwaiste Coruscanti aller möglichen Spezies standen auf den sumpfigen Straßen, vor medizinischen Stationen, Nachschubdepots und Identitätszentren. Als Kre’feys Speeder-Konvoi an ihnen vorbeikam, wandten sich Humanoide und Nichtmenschen dem »Befreier von Coruscant« zu und winkten, jubelten und salutierten mehr oder weniger nachlässig.
Einheiten von Kommandosoldaten befanden sich in allen Vierteln auf Patrouille, durchsuchten Gebäude und bemühten sich, Plünderungen durch Coruscanti und Yuuzhan Vong zu verhindern. Ketzer, die sich der Widerstandsbewegung angeschlossen hatten, dienten als Übersetzer und Wärter von Tieren und versuchten, Spione und Schwindler mit Ooglith-Masken zu finden. Feindliche Waffen wurden an jeder Ecke aufgehäuft und warteten auf ihre Verbrennung durch AT-ATs und Flammenwerfer. Anderswo waren Gruppen damit beschäftigt, Kommunikationseinrichtungen wieder mit Satelliten in der Umlaufbahn in Verbindung zu bringen.
Flaggen der Galaktischen Allianz wurden auf dem Überrest der Zitadelle gehisst, auf der Yorikkorallenkuppel, die den Schacht des Welthirns umfasste, und auf anderen Wahrzeichen, aber in anderen Bezirken, die ohne Villip-Kommunikation waren und noch nichts von Shimrras Tod erfahren hatten, wurde heftig gekämpft. Um die Sache noch komplizierter zu machen, war der heilige Bezirk in mehr als ein Dutzend Besatzungszonen eingeteilt worden, die jede von einer anderen Spezies überwacht wurden. Alle arbeiteten auf das gemeinsame Ziel der Befriedung hin, aber bei der großen Menge an Technologie, die unter der dichten Vegetation lag, waren Revierstreitigkeiten unvermeidbar.
Voller Traurigkeit und schlechter Vorgefühle nahmen Kre’feys goldfleckige Augen alles auf, als der Speeder über die Behelfsbrücken fuhr, die Coruscants schreckliches Chaos überspannten.
Das hier ist der Preis, den wir der Allianz präsentieren werden, als Zeichen, dass das Leben jetzt wieder zum Normalzustand zurückkehren kann?
Das Seltsamste, was er gesehen hatte − seltsamer als die Haine fremdartiger Bäume, die Ngdins, die das Blut von den Straßen saugten, die AT-ATs, die Schulter an Schulter mit sechsbeinigen Tieren der Yuuzhan Vong standen −, waren Großadmiral Gilad Pellaeon und sechs seiner imperialen Offiziere, die den Bereich betrachteten, an dem sich einmal der imperiale Palast befunden hatte.
Einstmals Gegner, nun Verbündete.
Tausende von Gefangenen wurden auf dem Platz festgehalten, den die Yuuzhan Vong den Platz der Knochen nannten, aber Tausende mehr waren in die Wildnis geflohen, zu der der Planet geworden war. Auf der anderen Seite von Coruscant hatten sich ganze Bataillone eingegraben. Die Kommandanten dieser Einheiten hatten angeblich geschworen, bis zum Letzten zu kämpfen, und Kre’fey sah keinen Grund, ihnen nicht zu trauen.
Fragen und Sorgen quälten ihn. Was sollte mit den Ketzern und Beschämten geschehen, den Nicht-am-Kampf-Beteiligten und Kindern, dem Welthirn, den umherstreifenden Tieren und den anderen Bioten? Mehrere Oberkommandierende sprachen sich bereits dafür aus, dass Coruscant vollkommen entlaubt werden sollte. Andere wollten einen Teil des neuen Aussehens des Planeten bewahren. Und wieder andere wünschten, dass die ehemalige galaktische Zentralwelt zu einer Art Erinnerungsstätte wurde, zusammen mit Ithor, Barab I, Neu-Plympto und anderen Welten.
Also fühlte sich Kre’fey trotz des Jubels und des Winkens nicht wie ein Befreier und schon gar nicht wie ein Held − zumindest noch nicht. Die Bothan-Erklärung des Ar’krai, des totalen Krieges, bedeutete jedoch genau das, und seine Spezies verlangte von ihm, dass er die Vorhut bei der Ausrottung der Yuuzhan Vong übernahm. Aber unter den Oberkommandierenden der Allianz gab es kaum Übereinstimmung, was diese Sache anging. Und jetzt, da das Feuer allmählich eingestellt wurde, waren die Politiker eifrig bedacht, die Kontrolle der Situation dem Militär zu entziehen. Kre’fey hatte Staatschef Cal Omas lange für einen ehrenwerten Menschen gehalten. Aber so gut es Omas auch meinte, er war nicht immer vernünftig. Es half auch kaum, dass sein sehr einflussreicher Rat sechs Jedi, eine Camaasi und einen Wookiee einschloss. Wenn alle
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