Das Erbe der Jedi-Ritter 19 - Verreint durch die Macht
einer aus jeder Kaste, einer für jeden wichtigeren Gott. Schwarze Mitternachtshexen, die dicht am Thron saßen. Sie wagten es nicht, Shimrra herauszufordern, außer durch Händeringen, Gebete und andere Gesten, die die Götter anflehten, freundlich auf Yuuzhan’tar herabzublicken.
»Ihr widert mich an«, sagte er nun zu ihnen. »Ihr glaubt, dass ich Lästerungen von mir gebe. Ihr windet euch und duckt euch, denn ihr wisst, dass ich die Wahrheit sage, und diese Wahrheit erschüttert euch bis ins Innerste. Es würde euch gut anstehen, noch mehr von euch selbst in Buße und im Gebet abzuhacken. Gebt alles, und es wird immer noch nicht genügen.« Er blickte hinab zu Onimi. »Ihr glaubt, ich spreche in Rätseln wie der da.«
Onimis Entstellungen waren nicht seiner Geburt zu verdanken, sondern seiner Abweisung durch die Götter. Er war einmal ein Gestalter gewesen, aber jetzt stellte er kaum mehr dar als einen verformten Narren, ein Auge, das tief unter dem anderen hing, ein gelber Reißzahn, der aus einem verzogenen Mund ragte, ein Teil des Schädels verzogen, so als wäre der Vaa-Tumor der Gestalter nicht richtig angewachsen. Er war groß und schlank, und seine Glieder zuckten ununterbrochen, umhergerissen von den Göttern, wie sie es vielleicht mit einer Marionette tun würden.
Shimrra gab ein Geräusch zorniger Ungeduld von sich. »Tretet vor, Von Shul aus der Domäne Shul, und Melaan Nar aus der Domäne Nar.«
Die beiden Konsuln − Verwalter der mittleren Ebene − kamen ein paar Meter auf den Knien. »Ich habe über eure gegenseitigen Beschwerden nachgedacht«, sagte Shimrra, als der Dovin Basal des Thrones die Gesichter der Konsuln zu Boden zwang, »und nun erkläre ich, dass ihr sie beiseiteschieben werdet. Ich verlange außerdem, dass ihr die Energie, die euren Zorn antreibt, zu etwas umformt, das unserer Sache dient. Ihr behauptet beide, dass eure Probleme miteinander hier begannen, auf Yuuzhan’tar, wie so viele kleinliche Rivalitäten zwischen einer Domäne und der anderen. Aber das ist nichts als Tarnung. Ich weiß, dass euer Disput seine Wurzeln schon in unserer langen Wanderung durch den intergalaktischen Raum hat und dass dieser Disput hier wieder erschien. Aber man kann euch nicht allein die Schuld geben.
Da wir keine Kriege zu führen hatten, blieb uns wenig, als uns gegeneinander zu wenden, einander zu opfern, um die Gunst meines Vorgängers Quoreal zu wetteifern und hinter dem Rücken der anderen Bosheiten von uns zu geben. Die Götter waren vergessen. Ihr habt die Geduld verloren, ihr habt euch Sorgen gemacht, ihr habt geglaubt, die Götter hätten uns verlassen − weil unser lange gesuchtes Heim nirgendwo zu finden war. Und genau das tut ihr auch jetzt. Präfekt Da’Gara und die Praetorite-Domänen − was verschafften ihnen ihre ketzerischen Taten anderes als eisige Gräber auf dem kleinen Rest von Helska Vier, einem Planeten, der so weit von Yuuzhan’tar liegt, dass er sich genauso gut in der Galaxis befinden könnte, die wir zurückließen? Kein Geringerer als Kriegsmeister Czulkang Lah weigerte sich, mir zu glauben, als ich schwor, dass das Reich, das man uns versprochen hatte, in Reichweite lag, und was hat ihm das eingebracht, wenn nicht den Tod in der Schlacht, genau wie seinem Sohn, der so intensiv von seinem Hass gegen die Jeedai brannte, dass er es zuließ, in Kämpfe gezogen zu werden, die er nicht gewinnen konnte?«
Shimrra achtete nicht auf das bittere Murmeln einiger Krieger, die alle ihre zeremonielle Vonduun-Krabben-Rüstung trugen. Stattdessen fiel sein durchdringender Blick auf Kriegsmeister Nas Choka, der trotz seiner bescheidenen Gestalt edel aussah, mit feinem schwarzem Haar, das aus dem Gesicht zurückgekämmt war, und einem dünnen Bart. Choka war nach Tsavong Lahs Tod aufgestiegen, aber er wurde noch nicht überall verehrt, trotz seiner zahllosen Siege im Hutt-Raum. »Lernen Sie aus den Fehlern Ihrer Vorgänger, Kriegsmeister, und alles wird gut für Sie werden. Versagen Sie, wie es die Domäne Lah tat, und ich werde persönlich ein Exempel an Ihnen statuieren, das zukünftige Kriegsmeister zu betrachten gezwungen sind, bevor sie ihren Aufstieg annehmen.«
Nas Choka nickte, vollzog eine forsche Verbeugung und schlug mit den Fäusten an die Schultern.
Nun starrte Shimrra die besorgten Krieger an. »Viele von Ihnen halten den Präfekten Nom Anor für verantwortlich für das, was auf Ebaq Neun geschah, wegen der Fehlinformationen, deren Opfer er wurde. Ich selbst
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