Das Erbe der Jedi-Ritter 19 - Verreint durch die Macht
ersten Mal ausspähten.
»Die Weite Ferne schmilzt«, sagte Jacen. »Der Bereich, in dem Obi-Wan und Anakin landeten, ist von der Eisplatte abgebrochen und treibt nun im Nördlichen Meer.« Er hielt inne, um noch einmal nachzudenken. »Ich sollte lieber vom Südlichen Meer sprechen, da Zonama Sekot jetzt auf dem Kopf steht.«
Mara unterbrach das Gespräch, um Schalen mit Eintopf auszugeben, der mit Rogirboln gesüßt war und den Jacen und Saba begeistert verschlangen.
»Habt ihr etwas über die Widowmaker in Erfahrung bringen können?«, fragte Luke, nachdem Jacen seine Schale abgestellt hatte.
Jacen schüttelte traurig den Kopf. »Das Schiff ist verschwunden. Es hat den Hyperraumsprung nicht gemeinsam mit Zonama Sekot durchgeführt.«
Im plötzlichen Schweigen war nur das Knistern des Feuers zu hören. Die imperiale Fregatte hatte die Jadeschatten begleitet und unter dem Kommando von Captain Arien Yage gestanden, die die Jedi inzwischen als Freundin und nicht nur als Waffenkameradin betrachteten.
»Es gibt noch mehr schlechte Nachrichten«, sagte Jacen. »Einige der Ferroaner halten uns für verantwortlich für das, was geschehen ist.«
Mara kniff zornig die Lippen zusammen. »Luke hat Sekot davor gewarnt, dass die Yuuzhan Vong zurückkehren könnten.«
Luke schüttelte den Kopf. »Es ist gleich. Ich bin sicher, wenn die Ferroaner denken, dass es nur drei Yuuzhan Vong brauchte, um fünfzig Jahre alte Wunden wieder zu öffnen, kann das nur dazu führen, dass Sekot sich an dem Krieg gegen sie beteiligt.«
»Das ist genau, was die Ferroaner denken«, sagte Saba und zeigte die scharfen Zähne.
Jacen seufzte. »Darak sagte mir, in der Vergangenheit durften Besucher nur sechzig Tage auf Zonama Sekot bleiben, und unsere Zeit sei abgelaufen.«
Luke sah seine Hände an und schüttelte den Kopf. »All diese Wochen, in denen wir Sekot und die Ferroaner überzeugt haben, dass es richtig ist, sich zu beteiligen − und jetzt sind diese Überzeugungen in einem Moment wieder verschwunden …« Er blickte zu Jacen und Saba auf. »Hat jemand Jabitha gesehen?«
»Nicht seit dem Tag, als Zonama anfing zu brennen«, erwiderte Saba.
Jabitha war Sekots humanoide Verbindung zu den Bewohnern und seine derzeitige Magistra − das dritte Mal, dass dieser Titel in der Geschichte des Planeten vergeben wurde. Bei ihrem kurzen Erscheinen nach dem ersten Auftauchen des Planeten aus dem Hyperraum hatte Jabitha nur gesagt, dass Sekot sie anderswo dringend brauchte und sie zurückkehren werde, wenn sie könne. Luke und die anderen Jedi waren bei dieser Erscheinung anwesend gewesen und rasch zu dem Schluss gekommen, dass es sich nur um eine Projektion von Sekot handelte. Diese Tatsache war später bestätigt worden, als man Jabitha in Trance in einer Zuflucht fand.
»Wir müssen einfach wieder zum Anfang zurückkehren«, sagte Mara entschlossen.
Luke sah sie an. »Wir wissen nicht genug, ehe wir nicht mit Sekot gesprochen haben.«
Vor der Feuerstelle erschien etwas und manifestierte sich nach und nach als hochgewachsene, großäugige, dunkelhaarige und leicht blauhäutige Frau, die ein schwarzes Gewand trug, das mit grünen Medaillons dekoriert war und im Feuerlicht glitzerte.
»Jabitha!«, sagte Luke und stand auf.
»In gewisser Hinsicht«, fügte Mara hinzu, als sie sich neben ihn stellte.
»Sekot möchte euch versichern, dass Zonama durchhalten wird«, sagte die projizierte Jabitha ohne weitere Vorankündigung. »Da dieses Durchhalten beträchtliche Änderungen an Zonamas derzeitigem Orbit und der Drehung beinhaltet, wäre es das Beste, wenn ihr im Augenblick in den Behausungen bleibt.«
Luke holte tief Luft, aber seine Erleichterung war voreilig.
»Ich wurde außerdem beauftragt, euch mitzuteilen, dass Sekot Zeit braucht, um die möglichen Folgen einer Rückkehr von Zonama in den bekannten Raum einzuschätzen. Als Verwalter der Lebenden Macht − wie sie durch das Potenzium definiert wurde − ist der Fortbestand von Zonama Sekot von höchster Wichtigkeit.«
Luke und Mara sahen einander enttäuscht an. Das Potenzium war zu Zeiten der Republik vor Palpatine von Möchtegern-Jedi ins Leben gerufen worden und ging davon aus, dass die Macht nicht in Dunkel und Hell zu trennen war. Sekot, der von den Gründern aus Zonama geboren worden war und unter ihrem Schutz und ihrer Anleitung aus der Ichlosigkeit zu Selbstbewusstsein aufstieg, hatte die Glaubenssätze des Potenziums als Tatsache betrachtet.
Luke ließ einen Augenblick den
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