Das Erbe der Jedi-Ritter 19 - Verreint durch die Macht
verstand, war es Jacen. Lange vor seiner Ausbildung durch Vergere − einige behaupteten, es habe sich um eine Indoktrination gehandelt, hatte Jacen versucht, ein persönliches Verständnis der Macht zu erreichen. Dabei war er ganz wie Leia, die ihre eigenen Gründe hatte, nicht den Weg der Jedi zu gehen.
Es war Jacen, der darauf bestanden hatte, dass Harrar sie bei der Reise, die Jabitha einen Tag zuvor vorschlug, begleitete, als sie Luke, Mara und die anderen in ihrer Behausung an der Schlucht aufsuchte.
»Sekot wird alt«, hatte Jabitha gesagt. »Ich spüre den Planeten, und dennoch fühle ich mich entfremdet. Er bleibt im Exil, um herauszufinden, was geschehen ist, und in diesem Rückzug vernachlässigt er Zonama. Ich glaube nicht, dass Sekot das bewusst tut. Es ist, als wäre er von dunklen Kräften entführt und irgendwie gefangen genommen.«
»Nom Anor, Nen Yim und ich sind verantwortlich für das, was Sekot zugestoßen ist«, sagte Harrar. »Wir hatten nie herkommen dürfen. Wenn sich die Götter von den Yuuzhan Vong nicht bereits abgewandt haben, werden sie es jetzt tun, denn wir haben einem lebenden Planeten geschadet.«
Jabitha hatte dem Geständnis des Priesters ohne Kommentar gelauscht. Sie sagte: »Ich weiß, wo wir unsere Suche nach Sekot beginnen können. Ein Platz, wo die Macht stark ist …«
Harrar schien Lukes Blick zu spüren und drehte sich um. Seine eigenen Augen waren feucht, und Tränen hatten Spuren auf seinen tätowierten Wangen hinterlassen. Der Grund dafür war vielleicht nur der Wind, der durch die Kabine rauschte.
»Ich bin überwältigt«, sagte er traurig. »Selbst mit all seinen neuesten Wunden ist dies der Planet, von dem ich geträumt habe. Der Planet, von dem mein Volk geträumt hat. Der, der unsere Vergangenheit bestimmte, der Planet, zu dem wir beteten, dass er unsere Zukunft verkündete. Eine Welt der Symbiose und nicht des Wettbewerbs und des Raubs. Genau der Planet, den wir wieder und wieder versucht haben, neu zu schaffen. Es ist kein Wunder, dass ich bereits Heimweh nach ihm verspürte, als wir landeten, dass ich das Gefühl hatte, zu Hause angekommen zu sein, obwohl ich niemals hier war.«
»Wenn sich die Yuuzhan Vong auf einer solchen Welt entwickelt haben«, sagte Luke, »wieso haben sie sich dann dem Krieg zugewandt?«
Harrar ließ sich mit seiner Antwort einen Augenblick Zeit. »Die alten Texte sind unklar. Es scheint, wir wurden von einem Volk bedrängt, das stark technologisch ausgerichtet war. Wir riefen die Götter um Schutz an, und sie kamen, um uns zu helfen, und gaben uns das Wissen, um unsere lebenden Ressourcen in Waffen zu verwandeln. Wir widersetzten uns der Gefahr, und ermutigt von unserem Sieg wurden wir nach und nach zu Eroberern anderer Spezies und Zivilisationen.«
Jabitha unterbrach ihn und wies Kroj’b an, das Luftschiff nach Südwesten zu lenken. Das Gelände wurde rauer. Zerklüftete Berge aus nach oben gedrückter Lava erhoben sich steil zu den Wolken. Flüsse und Fälle aus orange gefärbtem Wasser fielen durch dick bewaldete Schluchten. Der Wind blies heftig, und die Temperatur begann, unter den Gefrierpunkt zu sinken.
Auf Jabithas Anweisung steuerten Kroj’b und Saba das Luftschiff auf das weite Feld vor einem Berg zu.
»Hier stand einmal die Feste meines Vaters«, erklärte Jabitha, nachdem das Luftschiff gelandet und verankert war. »Sekot hat Obi-Wan Kenobi und Anakin Skywalker ein mentales Bild der Festung gezeigt, wie sie war, bevor die Far Outsiders eintrafen.«
»Die Far Outsiders haben einen Namen, Jabitha«, sagte Harrar. »Er lautet Yuuzhan Vong, und sie waren es, die die Festung deines Vaters zum Einsturz brachten.«
»Selbstverständlich«, sagte sie. »Alte Gewohnheiten sind nicht leicht zu ändern.«
Luke bat Saba, zusammen mit Kroj’b beim Luftschiff zu bleiben, dann stiegen er und der Rest aus der Kabine aus und begannen, Jabitha den Hügel hinauf zu folgen, wobei sie gegen einen kalten, starken Wind ankämpften, der von der Höhe heranfegte. Luke entdeckte den Höhleneingang bereits, bevor Jabitha die Aufmerksamkeit darauf lenken konnte.
Die Luft drinnen war warm und bemerkenswert feucht. Die Höhle führte abwärts in den Berg, und Luke erkannte sofort, dass sie sich tatsächlich in einer alten Lavaröhre befanden. Der Boden war mit grauem Kies überzogen, der unter ihren Füßen knirschte. Abgekühltes Magma aus der Tiefe des Planeten bildete Wände aus dichtem schwarzem Stein, aber an einigen Stellen
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