Das Erbe der Jedi-Ritter 19 - Verreint durch die Macht
schimmerten diese auch von schwacher Lumineszenz.
»Das ähnelt stark dem Inneren unserer Raumschiffe«, sagte Harrar.
Luke konnte die Ähnlichkeit ebenfalls sehen, aber er fühlte sich vor allem an etwas ganz anderes erinnert − an die Höhle auf Dagobah, die Yoda ihn zu betreten herausforderte. Aber während der Ort damals stark in der Dunklen Seite war, fühlte sich der Lavatunnel wie verzaubert an − seltsam mütterlich und ihn eng umgebend. Er begann die Präsenz der Intelligenz zu spüren, die er während seines kurzen Aufenthalts auf Zonama kennen gelernt hatte, jene Intelligenz, der der Erste Magister Leor Hal, der den Planeten in der ferroanischen Sprache auch »Planet aus Körper und Geist« genannt hatte, zum Bewusstsein geholfen hatte.
»Könnte das eine weitere von Sekots Prüfungen sein?«, fragte sich Mara laut, während sie weitergingen.
»Das glaube ich nicht«, sagte Luke. »Es sei denn, Sekot prüft sich selbst.«
»Bleibt stehen«, sagte die Stimme von Sekot, die durch eine plötzlich veränderte Jabitha erklang. »Wer geht mit dir, Jedi-Meister? Zwei erkenne ich, aber den Dritten …«
»Er heißt Harrar«, sagte Luke, nicht zu Jabitha, sondern zu dem Tunnel selbst. »Er kam nach Zonama in Begleitung jenes Mannes, der dich sabotierte.«
Jabitha wandte sich Harrar zu. »Wie kommt es, dass ich ihn zu kennen scheine? Meine Erinnerungen führen mich Legionen der Drehung zurück, und dieser bringt eine Botschaft von fernen Zeiten und fernen Ereignissen.«
»Harrar gehört dem Volk an, das du als Far Outsiders kennen lerntest«, sagte Luke. »Den Yuuzhan Vong, die versuchten, Zonama zu erobern, kurz bevor Vergere eintraf.«
Jabitha schüttelte den Kopf. »Das sind keine fernen Zeiten, Jedi-Meister. Aber warum kann ich ihn nicht wahrnehmen? Nicht wie ich die Kinder der Ersten wahrnahm, nicht annähernd wie die Jedi. Ja, ich erinnere mich, das Gleiche bei den Far Outsiders erfahren zu haben − sie scheinen außerhalb der Macht zu existieren.«
»Nein, Sekot«, sagte Luke. »Auch wenn du ihn nicht wahrnehmen kannst, existiert Harrar innerhalb der Macht.«
Jacens rechte Hand ging zu seiner Brust, als suchte er die Narbe zu berühren, die dort von den Sklavenkorallen hinterlassen wurde, die Vergere ihm implantiert hatte. Er fuhr zu Harrar herum. »Warum haben die Yuuzhan Vong ihre Heimatgalaxis verlassen?«
Harrar kniff kurz die vernarbten Lippen zusammen, dann sagte er: »Einige haben die alten Texte so interpretiert, dass sie nahelegten, wir seien verbannt worden.«
»Aus welchem Grund?«, fragte Jacen nach.
»Unsere Begeisterung für Krieg and Eroberung. Einige interpretieren unseren langen Weg als einen Versuch, die Gunst der Götter zurückzugewinnen.«
Jacen dachte darüber nach. »Ihre Ahnen wurden verbannt, weil sie sich dem Krieg zuwandten. Sie taten das Gegenteil von dem, was von ihnen erwartet wurde. Haben die Götter Sie aus der Macht verbannt?«
Als Harrar den Kopf hob, war sein Gesicht eine Maske ängstlicher Verwirrung. »Über die Macht gibt es nichts in unseren Legenden.«
»Aber selbst Sie haben die Macht mit Ihren Göttern verglichen«, warf Mara ein.
Luke nahm Harrar an den Schultern, als wolle er ihn schütteln, aber er zog ihn nur hoch. »Eine Macht − nennen Sie sie die Götter, wenn Sie das müssen − hat Sie von der ursprünglichen Symbiose getrennt. Ihr Volk erlebte unglaublichen Schmerz, und Schmerz war der einzige Weg zurück zu dieser Symbiose.«
Harrar wäre beinahe in Lukes Griff zusammengebrochen. »Getrennt von der Symbiose. Von unserer ursprünglichen Heimatwelt …«
Luke senkte die Hände und wandte sich erstaunt Jabitha zu, als wollte er, dass Sekot seine Gedanken bestätigte.
»Jetzt verstehe ich«, sagte Sekot schließlich. »Diesem dort − diesem Volk − wurde die Macht genommen .«
16
Seit unzähligen Generationen hatte es keine solchen Zeremonien mehr gegeben. So groß die Weltschiffe sein mochten − schließlich richteten sie den Blick auf entfernte Sterne und noch entferntere Galaxien −, waren sie doch nicht groß genug, um die unglaubliche Großartigkeit dieses Rituals aufzunehmen. Verglichen mit dem Platz-Des-Opfers auf Yuuzhan’tar waren die Weltschiffe nur Theater.
Und dennoch, bei aller Großartigkeit, bei allem Spektakel war Nom Anor zu sehr von schlechten Vorahnungen erfüllt, um auch nur einen Augenblick davon schätzen zu können. Er marschierte im Gleichschritt mit der Prozession, aber seine Miene wäre für jemanden,
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