Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Erbe Der Loge: Roman

Das Erbe Der Loge: Roman

Titel: Das Erbe Der Loge: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hef Buthe
Vom Netzwerk:
den Kasten publik gemacht.
    »Wie viel?«
    »Was wie viel?«
    »Wie viel hast du von Hannah verlangt«
    »Den üblichen Finderlohn. Zehn Prozent.«
    Zehn Prozent von geschätzten fünfzig Millionen? Ich hielt den Atem an und versuchte mir den Betrag in Banknoten vorzustellen.
    »Du bist komplett verrückt«, schüttelte ich den Kopf. »Warum sollte Hannah dir fünf Millionen Euro zahlen für etwas, was auf dem Markt zwar einen nominellen, aber keinen realen Wert hat?«
    Kögel drückte in Ermanglung eines Aschenbechers das Zigarillo in einer Pflanze neben der Sitzgruppe aus und zuckte mit den Schultern.
    »Wenn sie schlau ist, dann zahlt sie nicht. Wenn sie aber zahlt, hat sie etwas zu verbergen und kauft mich als Mitwisser.«
    »Und dafür machen wir mal eben eine kleine Reise nach Johannesburg?«
    Kögel sah mich prüfend von der Seite an, als überlege er, ob ich schon für ein Geheimnis reif sei. Er wusste etwas, da wurde ich mir immer sicherer, das mir bisher verborgen geblieben war.
 
    »Wer von den Herren ist David Kögel?«
    Reflexartig zuckte Kögels Hand nach oben.
    »Angenehm. Van der Velde«, reichte der hoch gewachsene Mann im grauen Seidenanzug Kögel die Hand hin. Sein Deutsch hatte einen holländischen Akzent.
    »Dürfte ich Ihren Pass und die Legitimation sehen?«, ließ er seine Hand nach der Begrüßung in bittender Position verharren.
    »Legitimation?« Kögel suchte in seinen Papieren, die er schon mehrfach sortiert und von einer Tasche in die andere geräumt hatte. »Meinen Sie das?« Er faltete ein Blatt auseinander, auf dem nur eine mehrstellige Zahlenkolonne handschriftlich vermerkt war.
    »Genau das«, nickte van der Velde. »Wenn Sie mir bitte folgen wollen.«
    Der Raum war fensterlos und durch eine Panzertür gesichert. An den Wänden zogen sich Schließfächer vom Boden bis zur Decke. In der Mitte waren zwei Laptops auf einem Tisch installiert.
    »Nehmen Sie bitte an einem der Geräte Platz. Welches ist egal«, lächelte van der Velde freundlich-unverbindlich, wie alle Banker, wenn sie eine nicht überschaubare Situation vor sich hatten.
    »Was wird das denn?«, kratzte sich Kögel, für den Computer ein undurchschaubares Teufelszeug waren, am Kinn.
    »Kann ich Ihnen auch noch nicht sagen«, meinte der Banker, während er die Geräte startete. »Die Kundin hat uns eine CD-ROM zukommen lassen, die ich nur mit diesem Zahlenschlüssel öffnen kann. Ich nehme an, dass darauf weitere Informationen für uns und Sie sind.«
    Van der Velde schob die silberne Scheibe in das Laufwerk, das leise surrend hochfuhr. Auf dem Bildschirm erschienen auf blau unterlegtem Untergrund nur die Ziffern von 0 bis 9, die abwechselnd blinkten.
    »Hier muss ich jetzt den Code unserer Bank eingeben«, kommentierte van der Velde, der am gegenüberliegenden Laptop Platz genommen hatte. »Damit gehen wir sicher, dass die Informationen nicht beim falschen Geldinstitut landen.«
    Er tippte eine Ziffernkombination ein, die unter der Zahlenleiste als Sternchen auftauchte.
    ‹ok, enter›, bestätigte das Programm und wechselte die Maske.
    ‹access-code›, forderte ein weißes Rechteck. »Hier gebe ich jetzt die Zahlen ein, die Sie mir gegeben haben«, murmelte der Banker, und auf Kögels Stirn begannen sich langsam Schweißperlen zu bilden.
    Das Programm akzeptierte den Code und wechselte die Farbe von Blau in Gelb. Wie bei einem Bildschirmschoner tauchten römische Ziffern aus dem Nichts auf, um wieder im Nichts zu verschwinden. Es folgten helle Rechtecke, die sich die Ziffern einfingen und die Gestalt von Bildern annahmen. Von Spielkarten.
    »Das halt ich nicht aus«, stöhnte Kögel, wischte sich den Schweiß von der Stirn und bot mir seinen Platz an. »Das Weib ist komplett verrückt.«
    Die Karten bildeten eine Reihe, zeigten kurz eine Ordnung und drehten sich dann auf den Bauch. Ein helles Rechteck fordert zur Eingabe eines neuen Passwortes auf.
    Van der Velde zog die Schultern hoch. »Ich glaube, das ist ihr Spiel. Dabei kann ich Ihnen nicht mehr helfen. Ich möchte Sie nur darauf aufmerksam machen, dass Sie bei jedem Passwort nur zwei Chancen haben. Geht das schief, ist das Programm nicht mehr zugänglich.«
    Ich nahm Kögels Platz ein und fühlte, wie auch mir langsam der Schweiß aus allen Poren kroch. In den höchstens drei Sekunden, in denen die hellen Rechtecke die Ziffern eingefangen und Form angenommen hatten, konnte ich erkennen, dass es sich nun um die verdeckten Karten des großen Arkanums, die

Weitere Kostenlose Bücher