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Das Erbe des Bösen

Das Erbe des Bösen

Titel: Das Erbe des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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Tasche enthielt ein faustgroßes Gerät, das Erik nicht kannte, sowie einen normalen Kassettenrecorder.
    Erik sah sich das andere Gerät genau an, bis er verstand: Es war ein Demagnetisierungsgerät, mit dem man das Magnetband einer Kassette innerhalb weniger Sekunden zerstören konnte.
    »Die Nachricht ist von Rechtsanwalt Tirkkonen aus Helsinki«, sagte Katja mit dem Handy am Ohr. »Er hat versucht, dich zu erreichen und dann schließlich bei mir angerufen . . . Er wollte sich versichern, ob die Kassette angekommen ist. Und er wollte mitteilen, dass gestern bei ihm eingebrochen wurde, zu Hause und in der Kanzlei. Es scheint aber nichts weggekommen zu sein.«
    Erik legte die Tasche in das Auto zurück und wunderte sich, dass Tirkkonen eine solche Nachricht hinterlassen hatte. Was gingen ihn die Einbrüche an?
    Katja sprach weiter. »Heute hat er aber doch gemerkt, dass ein Dokument fehlt. Die Quittung von DHL für die Sendung, mit der er dir Rolfs Kassette geschickt hat.«
    Erst jetzt horchte Erik auf. Konnte das wahr sein? Konnte tatsächlich jemand so verzweifelt hinter dieser Kassette her sein?
    Bis vor kurzem hätte Erik das auf keinen Fall geglaubt. Aber der Mann, der vorhin aus dem Nichts aufgetaucht war, hatte den Amerikaner umgebracht, um an die Kassette zu kommen. Das war eine Tatsache, vor der man die Augen nicht verschließen konnte. Seit wann war ihnen der Mann gefolgt?
    Gab es in Vaters Erbe noch etwas . . . Und was konnte dieses Etwas sein, nach all dem Entsetzlichen, was bereits bekannt war?
    Das Mobilfunknetz war überlastet, aber schließlich gelang es Erik, Tirkkonen in Helsinki anzurufen.
    »Ist die Kassette angekommen?«, fragte der Anwalt sofort. »Ich habe auf Ihre Bestätigung gewartet . . .«
    »Die Kassette ist angekommen. Entschuldigen Sie bitte, ich habe vergessen, es Ihnen mitzuteilen. Aber ich konnte nur einen |498| Teil davon abhören, denn dann . . . dann ist sie mir abhanden gekommen«, stotterte Erik.
    »Abhanden gekommen? Wie das?«
    »Ich kann Ihnen das jetzt nicht näher erklären. Ich möchte . . .«
    »Für mich ist es wichtig zu wissen, ob Sie die Kassette wiederbekommen.«
    »Warum?«
    »Weil ich etwas Unerlaubtes getan habe. Um zu garantieren, dass der letzte Wunsch meines Klienten auch wirklich in Erfüllung geht. Die Anweisung Ihres Vaters lautete, Ihnen die Kassette persönlich zu überreichen. Äußerst widerwillig akzeptierte ich Ihren Vorschlag, eine Kurierfirma zu beauftragen, denn das birgt ja immer ein gewisses Risiko. Darum habe ich von der Kassette eine Kopie gemacht . . . Den Inhalt habe ich mir natürlich nicht angehört. Und ich werde die Kopie sofort vernichten, wenn Sie mir sagen . . .«
    »Nein, vernichten Sie sie auf keinen Fall! Bringen Sie die Kassette in ein Bankschließfach, bis ich sie abhole. Seien Sie extrem vorsichtig mit der Kopie«, sagte Erik erleichtert. »Ich bin Ihnen sehr dankbar für Ihr vorausschauendes Verhalten.«
    »Das gehört zu meinem Beruf«, sagte Tirkkonen leise.
     
    In der Nachrichtenagentur Reuters wurde mit Hochdruck gearbeitet. Die ganze Stadt befand sich in Aufruhr, aber die Redaktion arbeitete systematisch und diszipliniert. Es wurden Informationen aus verschiedenen Quellen gesammelt und für die ganze Welt zu Nachrichten destilliert.
    »Das hier ist gerade hereingekommen«, sagte Redakteurin Helen MacCormack zu Peter Doyle, dem stellvertretenden Redaktionsleiter, und reichte ihm ein Foto und einen Computerausdruck.
    Es war üblich, dass nach einem Attentat Botschaften bei den Nachrichtenagenturen eingingen, in denen jemand die Verantwortung für die Gewalttat übernahm. Doyle wusste aber, dass Helen ihn nicht mit irgendwelchem Mist behelligen würde. Er |499| warf einen Blick auf das Foto, auf dem ein ängstlicher Mann im Blitzlicht in die Kamera schaute.
    Am unteren Rand des Begleitschreibens befand sich eine Bildunterschrift:
Malek Bahrami, ein Verräter, der für die Vereinigten Staaten gearbeitet hat. Er war am Bau der schmutzigen Bombe beteiligt und hat seine Landsleute betrogen.
    Doyle überflog das Schreiben. Darin wurde behauptet, die USA hätten den Bau der Bombe initiiert. Der Ton des Schreibens war sachlich, nahezu trocken, der Text enthielt keine Spur von dem traditionellen Eifer der Fanatiker – und sie hatten die technischen Details der Bombe exakt beschrieben.
    »Die Verschwörungstheoretiker lassen wirklich nie lange auf sich warten«, sagte Doyle und gab seiner Kollegin das Schreiben zurück.
    »Meinst du

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