Das Erdportal Band 1-4 Spirits vom Licht (Das Erdportal - Die Portalwelten) (German Edition)
Stück.“
Limettenpflücken war eine Aufgabe, die Aki locker erledigen konnte. Denn die Limetten wuchsen am linken äußeren Rand des Obsthains in dem für Aki zugänglichen Bereich
Archibald ging los. An den Dünenkuppen entlang in Richtung der Klippen. Im Zickzack-Kurs. Er lief Dreiecke. Ungefähre 500 Meter nach Südosten, dann wieder zurück zum Strand. Dabei beobachtete er seine Körperreaktionen. Alles war gut. Er fühlte sich großartig.
Als er die Bachmündung erreichte, folgte er dem Bachlauf ins Landesinnere, immer an dem kleinen Bach entlang. Gehen langweilte ihn, daher lief er und lief, und hörte gar nicht mehr auf zu laufen.
Schließlich ging ihm die Luft aus und er ließ sich vor Erschöpfung ins weiche grüne Gras fallen. Alle viere ausgestreckt lag er so da, sah über sich den klaren blauen Himmel, hörte das Zirpen der Vögel und freute sich. Er würde keine 6 Monate brauchen wie Paul. Den Punkt, wo Michael immer mit seinem Gleiter landete, hatte er seit langem überschritten. Wieso hatte Paul 6 Monate gewartet? Weil er ganz sicher sein wollte?
„Wenn Michael heute nicht am Strand vorbeikommt, gehe ich morgen zum Kap“ , dachte er. „ Ich will endlich selber sehen, wie es dort aussieht. Ich will Faunald und Hohwald kennenlernen und den Verimund und den Verisat. Ich will mich in die Nachrichtensender der Erde einschalten und Filme und Videos sehen und Musik hören.“
Das bedeutete aber auch, dass er Aki verlassen musste. Natürlich konnte er sie jeden Tag am Strand besuchen, solange er oben auf der Landzunge war. Aber wollte er nicht auch nach Allthania? Was dann?
Was wenn Aki sich plötzlich entschloss, zu den Korallenriffen zurückzuschwimmen, wie es schon so viele ehemalige Gruppenmitglieder vor ihr getan hatten?
Nein, unmöglich. Dann wäre sie für immer für ihn verloren. Es sei denn, er entschloss sich auch, zurück zu den Korallenriffen zu schwimmen. Also sollte er besser noch etwas warten und hoffen, dass Aki irgendwann Fortschritte machte. Dann könnten sie zusammen in Allthania leben und studieren.
Er schlug die Hände vors Gesicht. Seine gute eben noch so euphorische Stimmung war wie weggelöscht. Statt froh und zufrieden, war er auf einmal innerlich zerrissen von einem seltsamen Schmerzgefühl. Er wusste, dass dieses Gefühl nichts mit der Strahlung der Korallenriffe zu tun hatte. Es kam von Akis strahlenden Augen, ihren leuchtenden Lippen, ihrer fröhlichen immer lustigen Art, ihrem zauberhaften Wesen, das ihn in einen wunderbaren warmen Bann gezogen hatte. Wenn er mit Aki zusammen war, fühlte er sich glücklich und zufrieden. Sie fehlte ihm. Er musste sofort zurück. Hoffentlich war alles in Ordnung bei der Gruppe.
Mein Gott, wie lange hatte er im Gras gelegen und geträumt. Nach dem Sonnenstand musste es schon Nachmittag sein. Wie konnte er sich nur so weit weg entfernen und Zeit und Distanz vollständig ignorieren. Er begann zu rennen, rannte aus Angst um Aki, dass sie bei seiner Rückkehr nicht mehr da sein könnte. Er bekam Seitenstiche. Er rannte weiter. Völlig erschöpft erreichte er die Mündung des Baches, dann die Dünen hoch zu den Klippen, wo er bis zu der Palmengruppe sehen konnte. Aber niemand war dort. Er rannte auf die Palmengruppe zu, die aber immer noch leer war, als er sie erreicht hatte.
Waren sie etwa ohne ihn zum Volleyballplatz gegangen? War es Aki gelungen, sie zu motivieren? Dann müssten sie ja bald zurückkommen. Oder waren alle von Sascha motiviert worden, auf die andere Seite des Kaps zu schwimmen?
Er war viel zu erschöpft, um zu einem klaren Entschluss zu kommen. Zwei verschiedene Richtungen. Welche war wahrscheinlicher. Würde Aki ohne ihn mit den anderen zum Strandresort schwimmen? Er barg sein Gesicht in den Händen, stöhnte darüber auf, dass er verantwortungslos und viel zu lange weggewesen war
Da stand sie hinter ihm.
„Hey“, sagte sie. „Ich habe ein paar Pfirsiche und Feigen geholt.“
„Tut mir leid, dass ich so lange weg war.“
Sie reichte ihm die Schalenmuschel mit den Früchten.
„Du siehst total kaputt aus. Was war los? Hier iss etwas“
„Wo sind die anderen?“
„Mit Sascha zum Strandresort .“
„Oh, mein Gott .“
„Was stöhnst du denn so?“
„Weil ich befürchte, dass nicht alle zurückkommen werden.“
„Na das wäre schade. Ich habe mich an alle so gewöhnt.“ Sie war nun mit ihrem Gesicht ganz nahe bei ihm.
Er griff nach ihr, ließ sich fallen, zog sie an sich. Dann küsste er sie,
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