Das Erdportal Band 1-4 Spirits vom Licht (Das Erdportal - Die Portalwelten) (German Edition)
und sie erwiderte den Kuss.
In San Francisco
Susan sah auf ihr erloschenes Handydisplay. Sie saß im Trailer Park vor dem Wohncontainer im Schatten der Zeder und lauschte innerlich dem Gespräch nach, das sich nun in ihrem Kopf wiederholte.
"Hallo, spreche ich mit Susan Stadler? Ich rufe im Auftrag von meinem Chef an. John Stadler. Ich habe gerade für Sie und Ihre beiden Kinder eine Suite im Hilton gebucht. Mr. Stadler wird am Freitag gegen 8 h abends ankommen und sich dann mit Ihnen in Verbindung setzen. Wieso können Sie das nicht annehmen? Er ist doch der Halbbruder ihres verstorbenen Mannes! Mr. Stadler wäre sehr traurig, wenn Sie seine Einladung nicht annehmen. Sehr gut, freut mich. Ich werde Mr. Stadler mitteilen, dass sie alle drei da sein werden. Melden Sie sich einfach an der Rezeption und fragen Sie nach der Golden Gate Suite. Die ist auf Ihren Namen gebucht."
Josh und Janin waren beide am Strand zum Surfen und wollten gegen 10h abends wieder zurück sein. Darauf konnte sie sich verlassen. Josh nahm sein Studium ernst und Janin hatte den Ehrgeiz, einen guten Highschool-Abschluss zu machen, um mit Hilfe eines Stipendiums auf ein besseres College zu gelangen.
Kurz vor 10h ging Susan in den Wohncontainer und schob den vorbereiteten Nudelauflauf in den Ofen, vermischte den Salat mit der Soße und deckte draußen den Tisch. Die Kinder kamen pünktlich, wie versprochen. Das Surfbrett unterm Arm geklemmt und die noch feuchten Handtücher über der Schulter drapiert. Sie legten beides ab und ließen sich erschöpft und glücklich in die Campingstühle fallen.
"Ich habe eine super Welle erwischt“, strahlte Josh.
Janin bestätigte dies. "Alle haben zugesehen und geklatscht."
"Toll, toll," stimmte Susan gedanklich nicht bei der Sache zu, denn sie konnte sich nicht voll auf die Berichte konzentrieren. Leicht irritiert lauschte sie, was Babs gesagt hatte, wie sogar Crissy, die ja mit Sean befreundet war, Josh umarmt und geküsst hatte. Also so voll auf die Lippen. Janin grinste dabei verschwörerisch, während Josh lässig abwinkte.
"So, So," sagte Susan und wartete auf die Gelegenheit, ihre Neuigkeiten möglichst beiläufig zu erwähnen. Also holte sie erst einmal das Essen aus dem Ofen.
"Nun esst erst mal meinen selbstgemachten Nudel-Auberginen-Auflauf. Ab Freitag gibt es dann für uns alle etwas Besseres."
"So, was denn?"
"Dieser John Stadler, der Halbbruder eures Vaters, hat uns alle ins Hilton in San Francisco eingeladen, von Freitag bis Montag hat er für uns drei die Golden-Gate-Suite reservieren lassen."
"Wahnsinn!"
"Du hast hoffentlich nicht abgelehnt."
"Nein, ich muss zwar Samstag und auch Sonntag morgens in die Kanzlei. Aber so habe ich es näher und nicht so eine weite Anfahrt wie von hier aus. Ich habe also zugesagt. Sein Assistant, Andrew, war am Telefon.“
Natürlich dachte Janin sofort an ihre nicht vorhandene modische Bekleidung.
"Was ziehe ich denn an?"
Josh verzog genervt die Mundwinkel. Aber Susan nahm den Einwand ihrer Tochter ernst.
"John Stadler kommt nicht vor 8h abends an. Wir können aber schon ab 11h morgens in die Suite. Du hast dann also noch genug Zeit für einen kleinen Einkaufsbummel."
"Von welchem Geld, Mama? Für das Hilton bräuchte ich doch wohl etwas Besseres als die üblichen Jeans und T-Shirts."
"Ich zieh mich ganz normal an“, warf Josh ein. "Meine neue Jeans und mein neues schwarzes Polohemd sind gut genug für das Hilton. Selbst Brad Pitt geht mit Jeans in Hotels ein und aus. Wozu die Anstellerei, Mädel?"
Susan Stadler beruhigte gekonnt: "Zankt euch nicht, denn diese Diskussion ist unnötig. Andrew sagte nämlich außerdem, dass an der Rezeption auf unseren Namen jeweils eine Creditcard hinterlegt ist. Die bekommen wir zusammen mit der Schlüsselkarte." Sie stockte und sah in Janin’s weit aufgerissene Augen, dann zu Josh, der nun ziemlich regungslos und abwartend wirkte.
Sie fuhr also fort. "Creditcards für jeden von uns, mit einem monatlichen Limit von 2000 Dollar für mich, 1000 Dollar für Josh und 200 Dollar für Janin."
Zunächst herrschte erstarrtes Schweigen. Die beiden Jugendlichen waren verwirrt und überlegten, was wohl von ihnen erwartet wurde, und ob sie diese Erwartungen erfüllen wollten und konnten.
"Hört sich ziemlich freaky an“, sagte Josh schließlich gedehnt in das sich hinziehende Schweigen hinein. "Was is'n das wohl für'n Typ?"
Janin: "Er ist bestimmt sehr nett."
Josh: "Was will der wohl von uns?
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