Das Erdportal Band 1-4 Spirits vom Licht (Das Erdportal - Die Portalwelten) (German Edition)
versagt?“
„Das müssen wir aufklären“, entgegnete Michael. „Ich kümmere mich darum. Hast du inzwischen das Haus gekauft?“
„Ich hatte den derzeitigen Besitzer, Alfred Postler, soweit, dass er an mich verkaufen wollte. Er hat mich heute Morgen angerufen, dass er mich sehen wollte, um die Konditionen durchzusprechen. Auf dem Weg zu ihm, stell dir vor, läuft mir der Malpir über den Weg, angezogen wie ein Kellner aus dem Lokal, Stoffhose, weißes Hemd und rote Schürze. Jetzt weiß ich, dass er die Sachen einem der getöteten Kellner ausgezogen hat. Aber als er mir plötzlich gegenüber stand, war ich so verblüfft, dass er mir entkommen ist.“
„Schick die Coralcells auf die Suche nach ihm. Sie sollen sich in alle Videoüberwachungssysteme der Stadt einloggen und nach ihm suchen. Irgendwo wird er sicher mal in den Bereich einer Kamera kommen.“
„Wieso kann ich ihn nicht überall von den Coralcells suchen lassen.“
„Schön wäre es, aber wir haben nur im 1 km-Umkreis unserer Portale allthanisches Hoheitsgebiet. Außerhalb unseres Hoheitsgebietes ist es den Coralcells verboten, ihre gesamten Fähigkeiten auszunutzen. Sie können sich außerhalb des allthanischen Hoheitsgebietes also nur in bestehende Überwachungssysteme einloggen und uns das weiterleiten, was dort aufgenommen wird. Ich werde aber versuchen, den Ausschuss für die Erde zusammenzutrommeln, damit du für die Suche nach dem Malpir eine Ausnahmegenehmigung bekommst.“
„Und was mach ich mit ihm, wenn ich ihn gefunden habe?“
„Du betäubst ihn und bringst ihn zum Portal und schickst ihn wieder zu uns. Wir werden ihn hier am Xantende erwarten.“
„Ich werde vorerst nicht in das Haus reinkommen. Die Polizei wird es absperren.“
„Dann lass dir etwas einfallen. Ich vertraue darauf, dass du die richtigen Entscheidungen triffst. Übrigens, die Geheimtür wird in 2 Stunden einsatzbereit sein. Gleicher Code wie bei den Olgas. Du hast den Code. Du bist der Observer auf der Erde, Robert. Du bist für alles verantwortlich.“
Damit war das Gespräch beendet und Robert war allein mit seinen Überlegungen. Dass die Polizei herausfinden würde, dass Alfred Postler ihn noch an diesem Morgen angerufen hatte, dass er ein Kaufangebot für das Lokal gemacht hatte, dass es vier Leichen gab, die nichts über ihren Mörder sagen konnten, dass Alfred Postler nicht tot war, sondern ins Krankenhaus gebracht worden war.
Er ging nun auf die Polizeiwagen zu und wartete dort zwischen den anderen Neugierigen.
„Das Lokal war geöffnet“, hörte er. „Es sollen mehrere Personen im Restaurant gewesen sein. Aber keine Kellner in Sicht. Sie haben nach den Kellnern gerufen, einige sind dann wieder rausgegangen. Aber mein Bekannter, der dort immer zu Mittag isst, weil er den Koch gut kennt, hat dann nachgesehen und die Leichen entdeckt. Dann hat er sofort die Polizei angerufen und dann mich. Ich bin sofort gekommen. Aber die Polizei war vor mir hier. Mein Bekannter ist jetzt noch drinnen und wird verhört. Ich warte hier auf ihn, bis er rauskommt.“
Ein weiterer großer schwarzer Wagen kam die Pontstrasse hochgefahren. Männer stiegen aus, öffneten die hinteren Flügeltüren, holten Bahren heraus, gingen ins Lokal und brachten die erste abgedeckte Leiche zum schwarzen Benz mit den verdunkelten Fenstern, dann die zweite, eine dritte und eine vierte.
Ein Mann, der gerade erst dazugestoßen war, stürzte aufgeregt auf die Polizisten zu.
Die letzte Bahre mit der vierten Leiche war inzwischen im Leichenwagen verstaut und die Flügeltüren waren schon wieder verschlossen. Der Mann zerrte an dem Türgriff. Ein Polizist drängte ihn zurück.
„Wen haben Sie da reingetragen, was ist hier denn passiert?“
„Gehen Sie weg.“
Der Mann wandte sich dem Hauseingang zu.
„Ich bin hier Aushilfs-Kellner. Ich muss rein. Meine Schicht fängt jetzt an.“
„Heute gibt es keine Schicht mehr. Hier gab es ein Kapitalverbrechen, Mann. Geben Sie mir Ihre Personalien. Ich werde mal reingehen und fragen, ob der Kommissar gleich mit Ihnen sprechen will oder später.“
Im Haus waren die Mitarbeiter von Kommissar Meinecke bei der Arbeit mit der Spurensuche beschäftigt. Sie hatten alles fotografiert und die Lage der Leichenumrisse waren auf den Fußböden markiert worden, Fingerabdrücke gab es im Überfluss und alle wurden genommen.
„Spurensuche und Spurenauswertung in einem Restaurant ist gerade die richtige Beschäftigung vor dem Mittagessen“,
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