Das Erdportal Band 1-4 Spirits vom Licht (Das Erdportal - Die Portalwelten) (German Edition)
absagen musste.
Wie lange würde es wohl dauern, dass Michael die Ausnahmegenehmigung für die Coralcells bekam? Wie war der Ausschuss für die Erde zusammengesetzt? Zögernd nahm er das Handy in die Hand, sah auf die Kontaktliste. Susan Stadler. Er wählte. Entschloss sich dazu. Denn er brauchte einen freien Kopf für die nächsten Tage. Eine Verabredung, die er sowieso nicht einhalten konnte, würde ihn nur behindern oder sein Handeln und seine Entscheidungen negativ beeinflussen.
In Frisco war es noch zu früh für einen Anruf, also eine SMS.
-Liebe Susan, Josh, Janin. Es tut mir sehr leid, dass ich das zweite Wochenende hintereinander keine Zeit habe, nach Frisco zu kommen. Ich hoffe, euch geht es gut. Denkt daran, ihr dürft das Limit eurer Credit Cards voll ausnutzen. Alles Gute wünscht euch euer Schwager und Onkel Johannes Stadler, der momentan geschäftlich in Germany, Aachen, zu tun hat. -
Als Susan beim Frühstück die SMS den Kindern vorlas, nickte Josh nur nachdenklich, während Janin zu heulen anfing.
„Ich habe mich so auf ihn gefreut“, flennte sie.
„Dumme Gans“, reagierte ihr Bruder abfällig. Dann: „Ich find’s gut, dass er sich als ein ganz normaler Businesstyp herausstellt, der keine Zeit für familiäre Verpflichtungen hat. Ansonsten wäre er ein Freak.“
Das war nicht nur Janin sondern auch Susan zu viel.
„Josh“, tadelte Susan.
„Du Idiot“, flennte Janin, dann schlug sie nach ihrem Bruder. Der duckte sich schnell weg.
„Aufhören“, befahl Susan. Aber sie musste nicht dazwischen springen, denn Josh hatte seiner kleinen kratzbürstigen Schwester noch nie wehgetan. Aber da gab es ein Thema, das sie sowieso ansprechen wollte.
„Was haltet ihr davon, wenn wir uns eine schöne große Wohnung in Frisco suchen?“
„Klasse“, sagte Janin.
„Das wird aber teuer. Schön und dann noch groß“, relativierte Josh.
„Das Geld haben wir doch jetzt“, entgegnete Susan.
„Vielleicht sollten wir ein Haus kaufen“, schlug Josh vor.
„Ja ich könnte auch etwas sparen, so lange, bis wir uns ein Haus kaufen können.“
„Das braucht man nicht bar zu bezahlen“, sagte Josh. „Das geht über Kredite, die sind momentan sehr günstig.“
„Also sehen wir uns mal nach beidem um und dann beratschlagen wir, was am besten ist“, überlegte Susan.
„Ein Kauf“, insistierte Josh.
„Woher weist du das denn?“
„Also ich kenne ein paar Leute, deren Eltern wirklich nicht viel verdienen, und die haben sich alle in den letzten Jahren ein Haus gekauft.“
„Bis die große Finanzkrise kam und alle wieder verkaufen mussten.“
„Von diesen Leuten rede ich nicht. Ich rede von den klugen Leuten, die jetzt zu den günstigsten Schnäppchenpreisen aller Zeiten ein Haus kaufen. Außerdem sind alle Hauspreise total im Keller. Mama, die Zinsen sind immer noch niedrig und werden es auch demnächst bleiben, weil sonst die Konjunktur gar nicht mehr auf die Beine kommt.“
„Sag mal, was studierst du noch mal? Habe ich hier einen Wirtschaftsexperten im Haus oder einen Juristen?“
Eigentlich hielt Susan nichts von Schulden. Der Konkurs der Firma nach dem Tod von Robert und die Schulden des Expansionskredits, für die sie mit dem Privatvermögen, ihrem Haus, ihren Autos, ihres Schmuckes, hatte haften müssen, der Umzug in den Trailerpark in einen Wohncontainer, einem „ Mobile Home“ , bereiteten noch zu große Schmerzen. Aber der Junge hatte Verstand und wusste immer wovon er sprach. Sie würde einmal mit Alan, ihrem Freund, gelegentlichen Liebhaber und Chef, darüber sprechen. Alan, ja Alan, hatte es in den letzten Wochen klaglos hingenommen, dass sie ihn auf Distanz gehalten hatte. Nun war er als verheirateter Mann in schlechter Position, um Forderungen zu stellen. Zumal Sex am Arbeitsplatz mit einer Untergebenen für einen Juristen in einer Anwaltskanzlei sowieso sehr heikel war, es sei denn die Kanzlei gehörte ihm. Dennoch war auch für einen Seniorpartner Sex am Arbeitsplatz nicht ganz problemlos. Natürlich hatte er schon mehrmals vorgeschlagen, nicht versprochen, denn sie hatte es nicht verlangt, er würde sich ihretwegen von seiner Frau trennen. Susan hatte das nie ernst genommen. Wollte es wohl nicht ernst nehmen, weil sie wusste, dass alle verheirateten Männer derartige Versprechen machen, um die Geliebte an sich zu binden. Außerdem fand sie es unethisch wenn nicht sogar amoralisch, einer zehn Jahre älteren Frau den Mann auszuspannen.
„Wovon willst
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