Das Erdportal - Band 1 - Traumstrand (Das Erdportal - Die Portalwelten) (German Edition)
Ball weiter und bemerkte: „Kein Markenzeichen drauf, also wohl sicher nicht von der Erde. Na, wenn das kein Beweis ist, dass wir woanders sind.“ Er grinste und dabei traten seine Grübchen hervor, was ihn zum Anbeißen süß aussehen ließ. Trotzdem zu jung für mich, dachte Helen. Aber für Aki genau der richtige.
Die gähnte gerade, und zeigte dabei ihre ebenmäßigen kleinen weißen Zähne. Dann, beim dritten Gähnen, hielt sie die Hand vor den weit aufgerissenen Mund.
„Was habt ihr da?“
„Einen Volleyball.“
„Echt?“ Sie war sofort hellwach, betastete den Ball und sagte dann. „Pfosten für Netze können wir aus Ästen machen und Netze könnten wir uns aus Schilfgras flechten. Was haltet ihr davon?“
Flechten konnten sie gut, denn an und in den Korallenriffen lernten sie das Flechten zur Herstellung allerlei Gebrauchsgegenstände aus Algen verschiedenster Konsistenz schon in der Schule.
Da erzählte Helen von dem Beachvolleyball-Platz, nur einen Katzensprung entfernt. Ein Spazierweg von höchstens einer Stunde, also 5 km,.
„Da sind 2 Plätze, Netze, Umrandung und ein Behälter mit mehreren Bällen.“
Staunen.
„Wie kommt das denn hier an diesen Strand?“
„Wer außer Senator Michael könnte das dort angelegt haben“, schlussfolgerte Archibald. Und das war keine Frage.
Bei Aki war die Begeisterung für das Volleyballspielen voll entflammt. „Ich will zu den Plätzen. Sofort.“
„Morgen“, versprach Helen. „Morgen früh, sofort nach dem Frühstück gehen wir alle gemeinsam hin.“
Aki sackte leicht zusammen vor Enttäuschung, dass es nicht gleich geschehen konnte, fand aber sofort ihre positive Einstellung wieder: „Toll! Morgen früh. Versprochen!“
Sie befingerte den Ball. Drehte ihn in den Händen. Warf ihn in die Luft. „Da ist gar kein Markenzeichen drauf.“
„Sagte ich schon“, bemerkte Archibald und schnappte sich den Ball, warf ihn Aki zu, die den Ball erneut staunend betastete.
„Fühlt sich sehr gut in der Hand an. Könnte von Adidas sein.“ Sie warf ihn wieder hoch in die Luft. Fing ihn auf.
„Oder von Puma. Fliegt super.“ Diesmal flog der Ball noch höher mit einem Bogen nach vorne und Aki sprintete los, um ihn zu fangen, ergriff ihn problemlos und warf ihn Archibald zu. Bald standen Helen und Archibald und Aki großflächig im Sand verteilt und warfen sich gegenseitig die Bälle zu. Sascha löste sich aus seinem Dämmerungszustand, kam zu ihnen und hatte den Einfall.
„Lasst uns Völkerball spielen.“ Es gelang ihm, alle anderen aufzuwecken und bald jauchzten und balgten sie sich am Strand. Auch Chandler, Joanna, Johnny und Dimitri.
Zwischendurch fragte Archibald nach Robert. Auch Aki wunderte sich. „Wo ist Robert eigentlich?“
Helen sah zu den Korallenriffen. Es war wohl zu weit entfernt, um jemanden oben auf den Terrassen und Plateaus zu erkennen. Auch im Wasser war niemand zu sehen.
„Er kommt gleich“, sagte sie und spähte über die Wasseroberfläche. Hoffentlich. Sie wollte wirklich, dass er zurückkam. Allmählich wurde sie nervös und je länger er wegblieb, desto unruhiger wurde sie. Schon oft waren Gruppenmitglieder plötzlich verschwunden, die nur kurz schwimmen gehen wollten. Das war der Lauf der Dinge, an die sie sich gewöhnt hatte. Sogar daran, dass Paul nicht mehr da war. Aber würde sie auch Roberts Verlust verkraften können? Komm endlich zurück, dachte sie. Lass mich nicht allein. Wo bleibst du, Robert?
Aber die Sonne war schon lange untergegangen, bevor Robert zurückkam.
Helen träumte. Nein, das konnte nicht ihre geliebte Oma sein, nicht diese schöne, junge, kaum ältere Frau als sie selber. Und doch ähnelte sie der Frau auf den alten bräunlich vergilbten Hochzeitsbildern im Landhaus an der Küste. Obwohl diese Ähnlichkeit nicht wirklich ein Beweis war. Sicher wieder einer dieser schönen Träume hier am Strand vor den Korallenriffen. Ihre dritte Heimat, weit weg von London. Eine so unendlich weite Entfernung, die nur von Materie befreite Energie überwinden kann.
-Grüß deine Mutter, meine Tochter, von mir und hilf ihr-, hatte sie gesagt. Großmutter war 84 gewesen, als sie starb. Dies konnte nur ein Traum sein, der ihr vorgaukelte, ihre Großmutter mit dem Aussehen einer 20jährigen stünde vor ihr.
Helen machte sich bewusst, dass sie am Traumstrand war und natürlich geschlafen hatte. –Ach Omi-, dachte sie. –Ich bin hier am Traumstrand in einer ganz anderen Welt. Wie sollte ich
Weitere Kostenlose Bücher