Das Erdportal - Band 1 - Traumstrand (Das Erdportal - Die Portalwelten) (German Edition)
Robert abreagieren müssen.
"Warte nur, du Hurensohn", brüllte er, hing aber noch 15 Meter hoch in der Wand.
Robert wandte sich zum Gehen. Er hatte keine Lust auf eine Auseinandersetzung mit Bobby.
Viel schneller bewegten sich dagegen die beiden Aborigines. Schnell wie der Wind eilten ihre Füße über die rote Erde, sprangen über Disteln, Steine und kleines Gestrüpp. Als Bobby die letzten paar Meter am Sandstein hinunter glitt, standen sie schon hinter Robert und als Bobby fäusteschwingend auf Robert zustürmte, warf ihm der ältere der Aborigines seinen Boomerang zwischen die Beine, so dass Bobby strauchelte und sich flach legte.
"Oh verdammter Hundesohn, du hast mir meine Knie kaputt gemacht .“ Er begann hysterisch zu heulen. Gilda stimmte kreischend in sein Geschrei ein.
"Es ist hier verboten, an dem Felsen hochzuklettern“, sagte der jüngere der beiden Aborigines in gutem Englisch. "Dieses sind heilige Stätten. Sie haben sich strafbar gemacht. Wir werden sie anzeigen. Sind Sie unser Zeuge, Sir?" Er sah Robert ernst an.
Robert nickte bestätigend.
Der jüngere Aborigine fuhr fort.
"Dieser Sir hier hat ihnen das Leben gerettet, indem er Sie daran hinderte hier hochzuklettern und die Ruhe dieser heiligen Stätte zu stören. Denn an dieser Wand hat es schon viele Tote gegeben. Unsere Ahnen wollen nicht, dass hier herumgetrampelt wird. Daher gibt es hier immer wieder Todesfälle.“
Bobby versuchte sich aufzurichten, es gelang ihm aber nicht.
"Wenn ihr mir mein Knie kaputt gemacht habt, werde ich euch anzeigen“, drohte er. "Hilf mir, Gilda.“ Er zog sich an ihr hoch und es gelang ihm, sich hinzustellen, dann sackte er aber wieder ein und setzte sich vorsichtshalber auf einen Stein.
Robert hatte kein Mitleid mit ihm. Sollte er doch sehen, wie er zurück zu seinem Auto kam. Er wendete sich ab und ging. Die beiden Aborigines folgten ihm. Die Frau rannte hinter ihnen her, zog Robert am Ärmel.
"Sie können uns doch nicht hier so allein lassen. Er kann doch nicht laufen!"
"Wir sagen dem Ranger Bescheid“, sagte der junge Aborigine. "Er wird mit einem Auto kommen."
"Das Bein ist nicht gebrochen", sagte Robert mit einem prüfenden letzten Blick auf Bobby, der nun wie ein Häuflein Elend auf einem Stein hockte und sein Knie massierte.
Der jüngere Aborigine war der gleichen Meinung.
"Glaube ich auch. Es wird aber ganz bestimmt eine dicke Schwellung bekommen."
Robert wand sich ab und ging in Richtung des Camps Longitude 131 Degree, schritt über Spinifexbewuchs, streifte braune Salzbüsche und ging um Mulga-Büsche herum, den kargen Pflanzen dieser roten Erde. Die beiden Aborigines folgten ihm und blieben dabei immer 1 Meter hinter ihm. Sobald er langsamer wurde, um mit ihnen auf gleicher Höhe zu sein, wurden sie ebenfalls langsamer und fielen zurück. Nur wenn er sie ansprach, blieben sie auf einer Höhe mit ihm.
"Wir sollten dem Ranger Meldung machen“, sagte er. Beide schlossen auf.
"Wir sind zu dritt. Er wird uns glauben müssen“, sagte der Jüngere.
"Ich heiße John“, sagte Robert und wartete, darauf dass sich die beiden vorstellten.
"Anug“, sagte der Ältere.
"Ich bin Sam“, sagte der Jüngere.
Robert blieb stehen und gab jedem die Hand. "Freut mich, euch kennenzulernen“, sagte er dabei.
Die beiden nickten bedächtig.
"Der Ranger wird sicherlich einen Wagen schicken, um die beiden abzuholen, falls Bobby wirklich nicht mehr laufen kann?" wollte er wissen. Sam nickte, dann ging er wieder langsamer, so dass Robert stehen blieb, bis beide wieder an seiner Seite waren.
"Dieser Bobby hat auch weiße Gesetze gebrochen. Er wollte an einer verbotenen Stelle auf den Berg klettern“, sagte Sam. "Denn eine Besteigung ist nur bis 8h früh am Morgen erlaubt, weil es später zu heiß wird. Es ist beinahe 40Grad heiß, und ab 38 Grad Celsius ist das Besteigen des Berges an jeder Stelle verboten. Daran kann der Ranger nicht rütteln. "
Anug, der ältere, sagte etwas in seiner Stammessprache.
"Was hat er gesagt“, fragte Robert, obwohl er es irgendwie verstanden hatte.
"Dieser Bobby ist ein schlechter Mensch“, übersetzte Sam. "Hoffen wir, dass sein Knie nicht ernsthaft verletzt ist, sonst wäre es besser, er wäre für immer zu seinen Ahnen gegangen."
Da sprach offensichtliche Sorge aus seiner Stimme. Dann zeigte er auf die Stelle wo die Parkplätze waren. "Dort steht unser Jeep. Wie sind Sie hierher gekommen?"
"Zu Fuß.
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