Das erste Date – Erotischer Liebesroman
Serienmörderblick auf.
Don tauchte neben mir auf und krächzte schief eine grauenvolle Version von „Wie schön, dass du geboren bist.“
Sabrina lächelte unsicher und suchte nervös den Blick meines Bruders, der schwer schluckte. Aber er kannte die Regeln: Er musste seine Geschenke sofort auspacken. Ich hielt ihm meins entgegen und tanzte bereits das Freudentänzchen. Kai-Uwe griff danach und knibbelte an dem Klebeband, das das Papier mit dem Bärchenaufdruck zusammenhielt. Ein scheußlicheres Geschenkpapier hatte ich beim besten Willen nicht auftreiben könnten.
Daniel reichte Sabrina die Sektflasche. Dankbar, etwas zu tun zu haben, stürzte sie ins Haus und brachte den Sekt vermutlich in den Kühlschrank. Er legte seine Arme um mich und sah zu, wie Kai-Uwe das Geschenk auspackte.
Erschrocken holte Daniel Luft und Kai-Uwe sah mich gequält an. Die Gummipuppe, Modell Cynthia, war ein echtes Schnäppchen gewesen und ich war mir sicher, dass Don mein Geschenk unmöglich übertrumpfen konnte.
„Jetzt, da ich von deiner Vorliebe für Blondinen weiß, ist die Wahl natürlich leicht gefallen.“ Ich deutete auf die gelben Kunsthaare der Sexpuppe, die durch die Klarsichtfolie gut zu erkennen war. „Extra breite Liebeslippen“, las ich die Aufschrift der Verpackung vor. „Nur das Beste für meinen Bruder.“
Daniel warf mir einen Blick zu, der besagte, dass er nun endgültig davon überzeugt war, dass ich den Verstand verloren hatte. Sanne gesellte sich zu uns, begutachtete Kai-Uwes neue Freundin Cynthia interessiert und sagte: „Nicht schlecht, Mo. Nicht schlecht.“
Don sah triumphierend in die Runde. „Warte noch mit deiner Lobeshymne, Sanne. Dieses Jahr habe ich mich selbst übertroffen.“ Er drückte Kai-Uwe sein Päckchen in die Hand und schweren Herzens öffnete er das Geschenkpapier. Selbst mir fehlten die Worte.
Sanne griff nach dem Paket und starrte es an. „Das ist ein Scherz.“
Selten hatte Don so zufrieden ausgesehen. „Nein, da steht es doch klar und deutlich. Das sind Dekobäume.“
Mit einem Kopfschütteln nahm Daniel Sanne das Paket ab. Auf der Oberseite waren eindeutig Buttplugs in Holzoptik abgebildet, doch die Packung betitelte sie als Dekobäume. Verdammt, Don hatte mich tatsächlich übertrumpft!
„Was seid ihr eigentlich für schräge Vögel?“, fragte Daniel uns mit hochgezogenen Augenbrauen, bevor Kai-Uwe sein Geschenk zurückgab.
„Die Jungs haben angefangen“, kicherte ich und stieß Sanne mit dem Ellenbogen an.
Sie erinnerte sich sofort und lachte. „Als wir 15 waren, hat Mo eine große Geburtstagsparty gegeben.“
„Eine Pyjama-Party“, ergänzte ich und grinste.
„Genau, und irgendwann tauchten ihre großen, coolen Brüder auf und alle Mädchen waren total verzückt. Jedenfalls hatten sie ein Geschenk für sie dabei.“
Don und Kai-Uwe schmunzelten, wichen aber Daniels fragendem Blick aus.
„Ich war total gerührt“, sagte ich. „Zumindest bis ich den blauen Vibrator in Delfinform ausgepackt hatte.“
Meine Brüder gackerten wie vergnügte Hühner und bekamen sich selbst heute nicht mehr ein. „Du hättest dein Gesicht sehen sollen!“
„Ich war 15, ihr Blödmänner!“
Selbst Daniels Mundwinkel zuckten. Sanne hielt sich schon die Seite und kicherte, bevor sie weitersprach: „Das Beste an der Geschichte ist, dass Mo natürlich vor Peinlichkeit einen Wutanfall bekommen hat und das Ding versteckt hat.“
„Und am nächsten Morgen, nachdem die Gäste gegangen waren, war das Ding weg.“
Sanne sah mich an. „Ich sage immer noch, dass es Kathrin war, die den Delfin hat mitgehen lassen.“
Daniel imitierte erstaunlich geschickt das Geräusch, das Flipper machte und wir lagen alle förmlich auf dem Boden vor Lachen. Ich musste mir eine Träne aus dem Augenwinkel wischen.
„Jedenfalls habe ich mich im Jahr darauf revanchiert und ihm vor all seinen Freunden einen selbstgehäkelten Tanga geschenkt.“ Stolz verschränkte ich die Arme und Don stöhnte bei der Erinnerung daran.
Kai-Uwe sagte düster: „Und eine wunderbare Familientradition war geboren.“
Wieder lachten alle und Don fügte in Daniels Richtung hinzu: „Es ist überflüssig zu erwähnen, dass Mo nur dafür häkeln gelernt hat.“
Sabrina kam wieder aus dem Haus und blieb angewurzelt stehen, als sie die Geschenke erblickte. Ihr Gesicht wechselte die Farbe und Kai-Uwe ging schnell auf sie zu, um sie zu beruhigen.
Don klopfte Daniel auf die Schulter. „Hat Mo dir
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