Das erste Date – Erotischer Liebesroman
Elena wütend dazwischen. „Ich heirate ihn. Er ist mein Mann! Mein Mann!“ Drohend wies sie mit dem Finger auf uns.
Mein Herzschlag hatte sich deutlich beschleunigt und ich sagte langsam: „Aber du hast doch gesagt, dass du nicht heiraten willst.“
Verwirrt ließ Elena den Finger sinken und überlegte. Ihre Augen flackerten kurz, dann klärte sich ihr Blick und sie nahm Helen die Pommes aus der Hand. „Doch, ich will ihn heiraten“, verkündete sie mit vollem Mund.
„Obwohl heute 100 Prozent aller Ehen geschieden werden?“ Helen konnte ihre Klappe einfach nicht halten.
„Das muss ich wohl riskieren.“ Elena klang schon deutlich besser als noch vor ein paar Minuten.
„Wenn das so ist“, sagte ich und hob einen der Kaffeebecher, „Prost!“
Wir mussten den Fahrer bitten, noch eine zusätzliche Runde um die Kirche zu drehen, denn eine der Brautjungfern frischte noch Elenas Make-up auf und ich versorgte sie mit einem Pfefferminzbonbon, das der Fahrer freundlicherweise zur Verfügung stellte. Dann konnten wir endlich aussteigen.
Elenas Vater stand sichtlich nervös auf den Stufen vor der Kirche und hatte offenbar schon gewartet. Erleichterung zeichnete sich auf seinem Gesicht ab.
Als wir aufstiegen, legte Elena eine Hand auf meinen Arm. Ihre Augen waren noch unruhig, aber sie riss sich stark zusammen. „Danke.“
Ich tätschelte ihre Hand und zwinkerte nur. In Wahrheit war ich gerührt und kämpfte vor Erleichterung mit den Tränen. Eine Weile war ich mir nicht sicher gewesen, ob wir es bis zu der Kirche schaffen würden. Hoffentlich musste die Braut jetzt nicht mitten in der Trauung pinkeln, so viel Kaffee und Wasser, wie wir ihr in der letzten Viertelstunde eingeflößt hatten.
Daniel suchte meinen Blick, als ich in die Kirche eilte und mich umsah. Dann entdeckte ich seine Mutter, die hektisch winkte. Offenbar hatte sie mir einen Platz freigehalten und ich setzte mich dankbar. Schnell hob ich Daniel meinen Daumen entgegen. Er stand neben den anderen Trauzeugen und lächelte erleichtert.
Eva lehnte sich zu mir: „Wie schlimm war es?“
Zuerst wollte ich es herunterspielen, doch sie fügte noch hinzu: „Versuch es gar nicht erst. Ich kenne meine Töchter. Elena oder Helen?“
„Elena“, flüsterte ich leise. „Aber es ging gerade noch einmal gut. Wir sollten trotzdem aufpassen.“
Sie rollte mit den Augen und drückte meine Schulter. „Danke.“ Dann tauschte sie einen Blick mit Daniel, den ich nicht lesen konnte. Der Hochzeitsmarsch erklang und alle erhoben sich.
Mit Mühe balancierte ich meinen übervollen Teller zurück zum Tisch. Seit Stunden schon hatte ich einen Bärenhunger. Doch nach der Kirche, dem Posieren für den Fotographen und den ersten Glückwünschen, endlosen Reden und einer Bildershow hatte es ewig gedauert, bis es endlich Essen gab. Zwischendurch hatte selbst Helen bei mir Halt gemacht und geraunt: „Vielleicht hätten wir uns auch Pommes holen sollen.“
Daniel betrachtete meinen Teller und dann mich. „Lass mal hören. Warum beäugt Helen dich die ganze Zeit so beeindruckt?“
Schnell sah ich mich um, ob jemand in Hörweite war. „Deine Schwester war voll bis unter die Dachrinne und wollte nicht heiraten.“
Entsetzt klappte Daniels Kiefer nach unten.
„Jepp, so ähnlich habe ich auch reagiert. Helen hat als Babysitter auf ganzer Linie versagt und kaum, dass sie aus dem Raum war, hat der Bräutigam sich ins Gemach geschlichen und die unschuldige Braut geschändet. Leider hat er dabei zwei Flaschen Champagner zurückgelassen. Wie viel da noch drin war, kann ich nicht sagen, jedenfalls hat Elena den Rest heute Morgen vernichtet und sich dann in eine ausgewachsene Panikattacke gesteigert.“
„Oh mein Gott! So etwas in der Art hatte ich schon befürchtet. Hast du das etwa wieder hinbekommen?“
„Klar, sonst wären wir jetzt nicht hier. Nachdem deine Schwester allerdings verkündet hat, dass Stephan nicht nur unglaublich gut im Bett ist, sondern auch ihre Unterwäsche hat mitgehen lassen, habe ich laut überlegt, ob ich ihn nicht vielleicht heiraten sollte. Glücklicherweise ist eine der Brautjungfern mit eingestiegen und hat ebenfalls Interesse bekundet. Da hat deine Schwester doch gemerkt, dass ihr das nicht passt und wollte ihn wieder selbst heiraten.“
„Ich weiß gerade nicht, ob ich lachen oder mich übergeben möchte. Das waren auf jeden Fall zu viele Details über das Sexleben meiner Schwester.“
„Oh – das heißt, ich hätte unseres
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