Das erste Date – Erotischer Liebesroman
2009, als ich den Fehler begangen hatte, mich auf Deutschlands höchste Achterbahn zu begeben. Dass mein Magen freiwillig in meinem Körper geblieben war, war mir schon damals ein Rätsel gewesen – genau wie jetzt.
Äußerlich gelassen bemühte ich mich, meine Atmung zu normalisieren. Eigentlich sollte ich schon längst genug von ihm haben. Abgesehen von den zwei kläglichen Versuchen mit Sebastian, die streng genommen nicht einmal etwas in der Kategorie „Sex“ zu suchen hatten, hatte ich noch nie öfter als ein- oder zweimal mit dem gleichen Mann geschlafen.
Doch Daniel war offensichtlich mein Nutella. Mal ehrlich, wer konnte schon einem frischen Glas Nutella widerstehen? Die Folie, die man genüsslich abzog, bevor sich die unberührte Oberfläche dieser göttlichen, streichfähigen Creme offenbarte. Ich hatte kein Problem damit, zuzugeben, dass meine Zunge sich schon in mehr als einem Glas befunden hatte. Der große Nachteil an Nutella-Gläser war neben dem Kaloriengehalt nur die Tatsache, dass man es niemals vollständig auslecken konnte, weil es einfach zu tief war.
Mein persönliches Nutella-Glas drehte sich um und servierte mir die zweite Portion Nudeln. „Du guckst schon wieder ganz verdächtig und hast viel zu lange geschwiegen. Worüber denkst du nach, Mo?“
Kurz biss ich mir auf die Unterlippe. Für das Nutella-Bekenntnis war es definitiv zu früh, niemand kannte mein kleines Problem. „Dass du vermutlich der einzige Mann bisher bist, mit dem ich öfter als zweimal geschlafen habe.“
Jetzt war es raus. Zu meiner Erleichterung reagierte er aber recht gelassen und zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht, ob es dich ängstigt oder beruhigt, aber ich plane, diese Zahl noch um ein Vielfaches zu erhöhen.“
Obwohl ich verlegen auf meinen Teller starrte und mich kurzzeitig wie ein kleines Schulmädchen fühlte, sagte ich: „Ich denke, das beruhigt mich.“
War das daten? Wenn ja, dann war es grauenvoll. Dauernd befürchtete ich, etwas Falsches zu sagen oder zu machen. Doch Daniel lächelte mich nur an und enthüllte seine wunderbaren Zähne. Der Mann musste doch irgendwelche Makel haben!
Nachdem er abgeräumt und sich geweigert hatte, meine Hilfe dabei anzunehmen, gingen wir gemeinsam ins Wohnzimmer. Mit einem Mal wogte eine unbekannte Aufregung durch meinen Körper und innerhalb von Sekunden war ich hypersensibel.
Was hatte Daniel jetzt wohl vor? Sex? So sehr ich darauf hoffte – ich war mir sicher, dass es eher etwas mit den persönlichen Fragen zu tun hatte, die er angekündigt hatte.
Als würde hinsetzen eine Niederlage bedeuten, blieb ich unschlüssig vor dem Sofa stehen. Wie sollte ich dieser Situation nur entkommen?
„Entspann dich, Mo. Deine Überlebenschancen sind ausgesprochen gut.“ Daniel hatte das komplette Sofa bereits in Beschlag genommen und sich so breit gemacht, dass mir nichts anderes übrig bleiben würde, als mich praktisch auf seinen Schoß zu setzen. In mir erwachte der leise Verdacht, das dies möglicherweise seine Absicht war.
Er streckte die Arme aus und schenkte mir ein einladendes Lächeln. Während mein Gehirn in panische Schnappatmung verfiel und mir nahelegte, sofort die Flucht zu ergreifen, reagierte mein Unterleib unmissverständlich auf dieses Lächeln.
Mit einem schweren Seufzen nahm ich auf der äußersten Kante des Polsters Platz und balancierte mehr oder weniger vor mich hin. Daniel schüttelte grinsend den Kopf und griff nach der Fernbedienung.
Nervös starrte ich aus dem Fenster in den Garten. Am Horizont brauten sich bereits dicke Wolken zusammen. Nicht mehr lange, dann würde es wieder regnen. Das Flimmern des Bildschirms erhellte das Wohnzimmer und ich drehte neugierig den Kopf. Mein Lieblingsshoppingsender flimmerte über den Bildschirm. Für einen Moment vernachlässigte ich meine Deckung.
Sofort schlang Daniel die Arme um mich. Ehe ich es mich versah, lag ich vor ihm auf der Couch, den Kopf auf seinem Arm gebettet und starrte finster zum Fernseher. Obwohl – so übel fühlte sich das hier gar nicht an. Ich hatte nur noch nie so ausgiebig mit einem Mann gekuschelt. Sebastian zählte da nicht wirklich. Die Wahrscheinlichkeit, dass er eine Latte bekam, wenn ich aus Versehen zu viel mit dem Po wackelte, um eine bequemere Liegeposition zu finden, war doch eher gering. Daniel hingegen – bei ihm ich hätte nicht einmal etwas dagegen, wenn sein Penis hart werden würde.
Nach einer Weile konnte ich merklich spüren, dass die
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