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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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habe andere Pläne«, sagte sie vorsichtig.
    Michael umfaßte sie mit beiden Armen, legte ihr beide Hände auf das Gesäß und zog die untere Hälfte ihres Körpers fest an sich. Er drückte ihr ein Bein zwischen die Schenkel.
    »Dann ändere sie.« Sein Lächeln war kalt wie eine Winternacht.
    »Nimm … deine … Hände … weg!« Ihre Stimme klang hart und warnend. Die beiden starrten sich in die Augen.
    Richard war entsetzt. Er konnte nicht fassen, was sein Bruder tat. »Michael! Hör auf!«
    Die beiden ignorierten ihn und starrten sich unvermindert an. Sie waren gleich groß, standen sich von Gesicht zu Gesicht gegenüber und verhakten ihre Blicke wie Geweihe im Kampf. Richard stand hilflos daneben. Er spürte, beide wollten, daß er sich raushielt. Sein Körper spannte sich an, die Muskeln verhärteten sich, bereit, dieses Gefühl zu ignorieren.
    »Du fühlst dich gut an«, flüsterte Michael. »Ich glaube, ich könnte mich in dich verlieben.«
    Kahlan atmete schwer. »Du hast ja keine Ahnung.« Ihre Stimme war klar und kontrolliert. »Und jetzt nimm deine Hände weg.«
    Als er keine Anstalten machte, legte sie ihm in aller Ruhe den Nagel ihres Zeigefingers auf die Brust, gleich unter die Vertiefung an seinem Halsansatz. Während sie sich anfunkelten, begann sie langsam, ganz langsam, ihren Nagel nach unten zu ziehen und seine Haut aufzuritzen. In kleinen Rinnsalen lief das Blut über seine Haut. Einen winzigen Augenblick lang bewegte sich Michael nicht, aber dann konnten seine Augen den Schmerz nicht mehr verbergen, und er stieß sie heftig von sich.
    Kahlan stürmte aus dem Haus, ohne sich umzusehen.
    Richard warf seinem Bruder einen wütenden Blick zu und folgte ihr nach draußen.

4. Kapitel
    Richard lief ihr den Fußweg hinunter nach. Kahlan marschierte entschlossen mit wehendem Haar und Kleid durch die Spätnachmittagssonne. An einem Baum blieb sie stehen und wartete. Zum zweiten Mal an diesem Tag mußte sie sich Blut von der Hand wischen.
    Sie drehte sich um, als er sie an der Schulter berührte. Ihr ruhiges Gesicht verriet keine Regung.
    »Kahlan, es tut mir leid…«
    Sie schnitt ihm das Wort ab. »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Was dein Bruder getan hat, war gegen dich gerichtet, nicht gegen mich.«
    »Gegen mich? Was meinst du damit?«
    »Dein Bruder ist eifersüchtig auf dich.« Ihr Gesicht entspannte sich. »Er ist nicht dumm, Richard. Er wußte, ich gehöre zu dir, und er war eifersüchtig.«
    Richard nahm sie beim Arm und wollte den Weg weitergehen, fort von Michaels Haus. Er war wütend auf Michael, gleichzeitig schämte er sich wegen seines Zorns. Er kam sich vor, als verrate er seinen Vater.
    »Das ist keine Entschuldigung. Er ist Oberster Rat und hat alles, was er sich nur wünschen kann. Tut mir leid, weil ich es nicht verhindert habe.«
    »Das wollte ich nicht. Ich mußte es selber tun. Er wird immer wollen, was du hast. Hättest du versucht, ihn aufzuhalten, wäre es zu einem Streit gekommen, den er hätte gewinnen müssen. So hat er kein Interesse mehr an mir. Außerdem war das, was er dir mit deiner Mutter angetan hat, schlimmer. Hatte ich mich da einmischen sollen?«
    Richard richtete den Blick wieder auf die Straße. »Nein, das ging dich nichts an.«
    Sie gingen weiter. Die Häuser wurden kleiner, rückten dichter zusammen, blieben jedoch sauber und gepflegt. Einige der Besitzer waren draußen und nutzten das gute Wetter, um die vor dem Winter notwendigen Reparaturen durchzuführen. Die Luft war klar und scharf, und Richard spürte an ihrer Trockenheit, daß die Nacht kalt werden würde. Es würde eine Nacht für ein Feuer aus Birkenscheiten werden, duftend, aber nicht zu heiß. Die weiß eingezäunten Vorgärten wichen größeren Nutzgärten, in denen kleine Häuser weiter entfernt von der Straße standen. Im Gehen pflückte Richard ein Eichenblatt von einem Ast, der dicht über dem Weg hing.
    »Du scheinst eine Menge über Menschen zu wissen. Du bist sehr hellsichtig. Ich meine, was ihre Beweggründe anbetrifft.«
    »Kann sein.« Sie zuckte mit den Achseln.
    Er riß ein kleines Stück von dem Blatt ab. »Sind sie deswegen hinter dir her?«
    Sie sah im Gehen zu ihm hinüber, und als er ihren Blick erwiderte, antwortete sie: »Sie sind hinter mir her, weil sie die Wahrheit fürchten. Du nicht. Das ist ein Grund, warum ich dir vertraue.«
    Er lächelte über das Kompliment. Die Antwort gefiel ihm, auch wenn er sich nicht sicher war, was sie bedeutete. »Du hast doch nicht

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