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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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jemand saß in seinem Sessel. Man wartete auf ihn.
    Eine Bewegung im Augenwinkel erregte seine Aufmerksamkeit. Er sah nach rechts. Ein Eichhörnchen saß auf einem fauligen Baumstumpf und beobachtete ihn. Bitte, dachte er verzweifelt, bitte fang jetzt nicht laut an zu schnattern, ich soll dein Territorium verlassen. Das Eichhörnchen schien ihn eine Ewigkeit zu beobachten, dann hüpfte es von dem Baumstumpf auf einen Stamm, sprang hinauf und war verschwunden.
    Richard atmete auf und kam hoch, um noch einmal durch das Fenster zu lugen. Die Tür klemmte immer noch an derselben Stelle. Rasch griff er hinein und lupfte den Rucksack und das Band mit dem Zahn vom Bettpfosten und lauschte dabei die ganze Zeit mit aufgerissenen Augen auf Geräusche aus dem anderen Zimmer. Sein Messer lag auf einem kleinen Tisch neben dem Bett. Keine Chance, es zu holen. Er hob den Sack durch das Fenster, darauf bedacht, nicht gegen die Reste der Fensterscheibe zu stoßen.
    Richard hielt seine Beute in der Hand, widerstand jedoch dem Drang, einfach loszurennen. Statt dessen eilte er leise den Weg zurück, den er gekommen war. Er blickte über die Schulter, um sich zu vergewissern, daß ihm niemand folgte. Dann steckte er seinen Kopf durch den Lederriemen und versteckte den Zahn unter seinem Hemd. Den Zahn durfte niemand sehen, nur der Hüter des Geheimen Buches.
    Kahlan wartete, wo er sie verlassen hatte. Man sah ihr an, daß sie erleichtert war, ihn zu sehen. Er legte den Finger auf die Lippen, um ihr zu sagen, sie solle sich ruhig verhalten. Er warf den Rucksack über seine linke Schulter und legte ihr die andere Hand sacht auf den Rücken, damit sie weiterging. Er wollte nicht denselben Weg zurückgehen, den sie gekommen waren, also führte er sie durch den Wald, wo der Pfad oberhalb seines Hauses weiterführte. Über den Pfad gespannte Spinnenweben glitzerten in den letzten Strahlen der untergehenden Sonne. Sie atmeten erleichtert auf. Dieser Pfad war länger und viel anstrengender, aber er führte sie zum Ziel. Zu Zedd.
    Das Haus des Alten war zu weit entfernt, um es vor Einbruch der Dunkelheit zu erreichen, und der Pfad war nachts tückisch, trotzdem wollte Richard sich so weit wie möglich von denen entfernen, die in seinem Haus lauerten. Er wollte weitergehen, solange es noch etwas Licht gab.
    Nüchtern überlegte er, ob die Leute in seinem Haus dieselben waren, die auch seinen Vater umgebracht hatten. Sein Haus war genauso durchwühlt worden wie das seines Vaters. Hatten sie auf ihn ebenso gewartet? Richard wünschte, er hätte sie stellen oder zumindest sehen können, aber irgendwas in seinem Innern hatte ihm dringend zur Flucht geraten.
    Er schüttelte innerlich den Kopf. Er ließ seiner Phantasie zu sehr die Zügel schießen. Sicher, irgend etwas hatte ihn vor einer Gefahr gewarnt, ihm geraten zu fliehen. Schon einmal an diesem Tag war er gegen jede Wahrscheinlichkeit mit dem Leben davongekommen. Töricht genug, sich einmal auf sein Glück zu verlassen, es zweimal zu tun, war Dummheit der übelsten Sorte. Am besten ging er einfach fort.
    Trotzdem hätte er gerne gewußt, wer es war, um sicherzugehen, daß es keine Verbindung gab. Aber warum hätte jemand sein Haus wie das seines Vaters auseinandernehmen sollen? Und wenn es doch dieselben waren? Er wollte wissen, wer seinen Vater getötet hatte. Er brannte geradezu darauf.
    Man hatte ihm zwar nicht gestattet, sich die Leiche seines Vaters anzusehen, trotzdem hatte er wissen wollen, wie man ihn umgebracht hatte. Chase hatte versucht, es ihm so behutsam wie möglich beizubringen, aber immerhin. Man hatte seinem Vater den Bauch aufgeschlitzt und seine Gedärme über den Fußboden verteilt. Wie konnte jemand so etwas tun? Und wozu? Bei dem Gedanken daran wurde ihm übel und schwindelig. Richard schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter.
    »Und?« Ihre Stimme riß ihn aus seinen Gedanken.
    »Was? Was meinst du?«
    »Und, hast du bekommen, was du holen wolltest?«
    »Ja.«
    »Und was war es?«
    »Was es war? Mein Rucksack. Ich mußte meinen Rucksack holen.«
    Sie drehte sich mit einem finsteren Ausdruck auf dem Gesicht zu ihm und stemmte die Hände in die Hüften. »Richard Cypher, soll ich vielleicht glauben, du riskierst dein Leben für einen Rucksack?«
    »Kahlan, noch ein Wort, und ich werde böse.« Er brachte es nicht fertig zu lächeln.
    Sie legte den Kopf auf die Seite und sah ihn immer noch schief an, aber er hatte ihr den Wind aus den Segeln genommen. »Also schön, mein

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