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Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Titel: Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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anderen diese Gaben zu entreißen, und mit ihnen das Leben, den Geist, die Seele. Wenn man nicht weiß, worauf man achten muss, kann man einen Magier nicht von einem Nekromanten unterscheiden, ein Grund, warum in manchen menschlichen Ländern jeder Magier verfolgt und verbrannt wird.«
    »Bei uns nicht!«, warf jemand ein.
    »Ja«, nickte Zokora. »Denn Nekromanten sind selten. Seelenmörder ist ein anderes Wort für sie. Sie stehlen und töten, um Magie zu wirken.« Sie wandte sich an einen der überlebenden Bergarbeiter. »Welches Talent besaß Euer Freund?«
    »Er … er konnte im Dunkeln sehen. Ohne Lampe«, antwortete dieser zögerlich.
    Sie schaute sich um. »Jetzt kann der Baron im Dunkeln sehen.«
    »Nicht für Geld und gute Worte werde ich einem solchen Nekromanten in die eisigen Tiefen folgen«, sagte ein Wächter Holgars.
    »Das will ich auch meinen! Ich verlange, dass ihr mich beschützt, dafür bezahle ich«, rief Holgar. »Lasst sie diesen Irrsinn allein begehen!«
    »Rigurd hielt Euch für einen Freund«, sagte Zokora ruhig.
    Holgar machte eine wegwerfende Geste. »Ein Geschäftsfreund, nichts weiter, ich kannte ihn nur ein paar Jahre. Kein Grund, für sein Andenken zu sterben.«
    »Nicht für Geld und gute Worte?«, fragte Sieglinde hinter mir. Sie schob sich an mir vorbei nach vorne.
    »Ich habe etwas anderes anzubieten.« Sie leckte sich über die Lippen und musterte die Männer vor sich. In ihrer Stimme lag ein Timbre, das Aufmerksamkeit forderte.
    »Ich werde mit jedem schlafen, der sich Ser Havald und Sera Leandra anschließt.« Ungläubiges Gemurmel erfüllte den Raum, auf einmal war die Luft wie elektrisiert. Urplötzlich lag nackte Lüsternheit in den Augen der Wachen.
    »Das wirst du nicht!«, rief Eberhard entsetzt. »Ich verbiete es!«
    »Das kannst du mir nicht verbieten, Vater. Ich will Rache. Ich kann kein Schwert führen oder mit einer Armbrust umgehen, aber ich kann das Angebotene tun.«
    »Sie meint es sowieso nicht ernst«, sagte eine der Wachen.
    »Nicht?«, sagte Sieglinde und ging mit wogenden Hüften zu ihm. Sie zog die Schnur ihrer Bluse auf und gab den Blick auf ihren Busen frei. »Hier«, sagte sie, ergriff die Hand des Mannes und legte sie auf ihre nackte Haut. »Fühlt sich das an, als ob ich es nicht ernst meinte?«
    »Ich werde es nicht zulassen«, rief Eberhard und eilte auf sie zu, aber sie drehte sich um und funkelte ihn an.
    »Dann wirst du mich verlieren, Vater. Ich schwöre, ich werde euch verlassen und mein Glück auf der Straße suchen, wenn du mich hinderst!«
    Eberhard wurde bleich und taumelte nach hinten, als ob sie ihn geschlagen hätte. Ich hingegen fühlte einen echten Schlag, Leandra hatte mir ihren Ellenbogen in die Seite gerammt.
    »Tu etwas …«, zischte sie mich von der Seite an.
    »Warte«, sagte ich leise zu ihr, während ich mit mir selbst im Wettstreit lag. Bis jetzt waren wir zu viert, das waren zu wenige, wir brauchten weitere Mitstreiter. Aber auch um diesen Preis, dass sich das Mädchen hier offen prostituierte?
    »Ich verbiete es«, sagte Janos überraschend. Sieglinde fuhr zu ihm herum, den Busen immer noch entblößt, und lachte schallend.
    »Du? Ausgerechnet du? Was hast du mir zu sagen? Warst du es nicht, der mir als Erster lüstern nachgestiegen ist, der mir versprach, das Leben meiner Geschwister und meines Vaters zu schonen, wenn ich mich dir hingebe? Ausgerechnet du willst es mir verbieten?«
    Sie lachte, und dieses Gelächter trieb Janos zurück. Sieglinde stand vor uns, ließ ihre Hände über ihren Körper gleiten, und ihre Augen waren wieder die einer Fee. »Ich schwöre bei allen Göttern, dass ich jedem Mann, der diesem Mörder folgt, um ihn zu richten, eine Liebschaft sein werde, für die es sich lohnt zu sterben! Oder seid ihr alle feige und entmannt?« Sie hob den Kopf. »Und ich werde euch nichts verwehren, macht mit mir, was ihr wollt!«
    Leandra trat vor und fasste Sieglinde am Arm. »Sieglinde, das seid nicht Ihr!«
    »O doch, das bin ich. Und wisst Ihr was, Sera, der Gedanke erregt mich sogar! Es erregt mich, mich all diesen lüsternen Männern hinzugeben, hier, auf diesem Tisch, so dass alle sehen können, wie ich meine Versprechen halte, wenn es diesen Baron nur den Kopf kostet! All dies für einen guten Zweck … ja, Sera, das bin ich! Ein jeder hier hat nach meinem Körper gegeifert, hat mich aus gierigen Augen angesehen, berührte mich verstohlen oder offen, machte mir Angebote …« Sie fuhr zu mir herum. »Auch

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