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Das Erwachen

Das Erwachen

Titel: Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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Segel. Ich bin jetzt seit fünfundzwanzig Jahren mit meiner Laura zusammen. Auch sie hat mich mal verlassen.«
    »Und was haben Sie getan?«
    »Ich habe sie zurückgeholt. Haben Sie Geld bei sich?«
    »Ja, und Kreditkarten.«
    »Nun denn – Sie haben von Anfang an nicht den Eindruck eines Landstreichers auf mich gemacht, auch wenn Sie eine Betonmatratze benutzt haben. Sie sind wahrhaftig nicht wie ein Landstreicher gekleidet, und Ihre Geschichte klingt glaubhaft. Haben Sie eine Arbeit?«
    Finn zögerte erneut. »Ich bin Musiker«, meinte er schließlich. Der Beamte hob die Brauen. Erschöpft erklärte Finn: »Ein guter Musiker. Und ja, ich verdiene Geld, ich kann von meiner Musik recht gut leben.«
    Der Beamte grinste. »Kein Grund, Sie einzusperren. Aber jetzt suchen Sie sich wohl besser ein Hotel, ja?«
    »Das mach ich.«
    »Fahren Sie ein Stück aus der Stadt raus und passen Sie auf sich auf. Was soll’s – ich mache meine Arbeit lang genug, ich weiß, wenn ich einen Betrunkenen vor mir habe. Und Sie sehen einfach nur erledigt aus. Ziehen Sie los, aber fahren Sie nicht weiter wie ein Wahnsinniger. Maine ist noch ein ganzes Stück weg.«
    »Danke, vielen Dank. Ich habe noch nie auf der Straße geschlafen, das schwöre ich«, meinte Finn. »Ich hätte einfach nicht so lange hinterm Steuer sitzen dürfen.«
    »Hoffentlich kommt mir nicht zu Ohren, dass Sie in einen Unfall verwickelt waren.«
    »Nein, bestimmt nicht«, versprach Finn.
    »Na dann, fort mit Ihnen, und fahren Sie vorsichtig!«
    »Ja, das werde ich. Und vielen Dank noch mal.«
    Der Beamte tippte an die Mütze. Finn lächelte und erwiderte den Gruß, dann drehte er sich um und suchte sein Auto. Verlegene Stille trat ein. Er wusste nicht, wo zum Teufel sein Auto stand.
    »Das Parken kann ziemlich lästig sein hier, stimmt’s?«
    »Ja, aber ich parke gleich in der Nähe«, erwiderte Finn.
    »Soll ich Sie hinfahren?«
    »Nein, nochmals vielen Dank. Es ist wirklich ganz in der Nähe.«
    »Na denn. Ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft tut Ihnen bestimmt gut.«
    Finn nickte. Er war froh, dass der Beamte in sein Auto stieg, das er in zweiter Reihe geparkt hatte.
    Schließlich setzte sich Finn zögernd in Bewegung. Er hatte Angst, dass ihn der Cop durch die ganze Stadt verfolgen würde.
    Aber so weit musste er nicht laufen. Nach etwa zehn Minuten hatte er seinen Wagen gefunden. Er glitt hinters Steuer und machte sich auf den Weg zum Highway. Leider landete er auf dem US-1 statt auf der Interstate 95, doch nach ein paar Minuten sah er ein Hotel auf einer kleinen Anhöhe. Zum Teufel, die Nacht war fast schon vorbei, und mittags musste man sein Hotelzimmer räumen. Trotzdem – es hatte ihm einen ziemlichen Schrecken eingejagt, mitten auf der Straße aufzuwachen. Er brauchte wirklich ein ordentliches Bett.
    Im Zimmer fiel er sofort auf die Matratze. Er machte sich nicht einmal die Mühe, sich auszuziehen. Innerhalb weniger Minuten schlief er wie ein Stein.
    Als er aufwachte, war die Welt wieder in Ordnung. Er war froh über das Hotel, über die Dusche und einen Klamottenwechsel. Und froh, weil Maine zwar noch immer ziemlich weit weg war, er aber am Abend dort sein würde, bei Megan. Und dann musste er sie nur noch von der Wahrheit überzeugen: Er liebte sie mehr als sein Leben. Er brauchte sie. Und sie brauchte ihn.
    Er wusste, dass auch sie ihn liebte, dass ihre Beziehung voller Leidenschaft war und sie vieles teilten, wofür es sich lohnte, zu kämpfen. Am ehesten würde er Megan zurückgewinnen, wenn er ihr sagte …
    Was zum Teufel sollte er ihr sagen?
    Selbst in der Mittagspause, die er einlegte, grübelte er über diese Frage nach. Eigentlich dachte er auf der ganzen Fahrt die Küste entlang an nichts anderes.
    Bei der Ankunft am Haus ihrer Eltern hatte er sich die passenden Worte zurechtgelegt. Megan war im Garten, sie saß auf einer Schaukel.
    Als sie ihn bemerkte, glitt sie herunter, doch dann blieb sie wie versteinert stehen. Ihr blondes Haar schimmerte im Mondlicht, und ihre blauen Augen sahen aus wie die eines Rehs, das plötzlich vom Scheinwerferkegel eines Autos erfasst wird.
    Alles, was er sich zurechtgelegt hatte, war wie weggeblasen. Wortlos ging er zu der Gestalt, die reglos dastand, wie hypnotisiert. Er nahm sie in die Arme. Sie war ziemlich lange starr, doch dann schien sie richtig zu schmelzen.
    »Du bist hergefahren? Den ganzen Weg? Um mich zu sehen?«
    »Um dich zu holen«, entgegnete er kurz und bündig.
    »Und was ist, wenn ich

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