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Das Erwachen des Dunkeltraeumers

Das Erwachen des Dunkeltraeumers

Titel: Das Erwachen des Dunkeltraeumers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. G. Felix
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unschuldig.«
    Pais richtete sich vollends in seinem Sitz auf und kam mit seinem Gesicht ebenfalls ganz nah an den Spiegel heran, der, wie schon bei der ersten Fahrt, auf dem Abstellbrett aufgerichtet war.
    »Was willst du damit sagen?«
    »Du weißt schon, was ich meine. Angeblich ist Brelius doch dein bester Kumpel, mit dem du in liebevoller Handarbeit diese putzigen Würmchen aufgezogen hast.«
    »Es sind Käfer.«
    »Wie auch immer. Du hast ihn so lange gekannt und willst die ganze Zeit nichts davon mitbekommen haben, dass er langsam in die Verrücktheit abgeglitten ist und vielleicht deine Hilfe gebraucht hat?«
    »Du widerlicher kleiner ... Wie kannst du es wagen?«
    »Ich wette, du warst zu betrunken, um irgendetwas wahrnehmen zu können, das um dich herum geschah.«
    Das war zuviel für Pais. Er riss Gilberts Spiegel an sich und drückte ihn sich an die Nase, um dem kleinen Mann darin unmittelbar in die Augen starren zu können.
    »Das muss ich mir nicht bieten lassen, von einem Verbrecher wie dir!«, tobte er.
    Antilius verfolgte verblüfft den Streit, der die Beziehung zwischen Pais und Gilbert als äußerst schwer verständlich entpuppte.
    »Ich in kein Verbrecher, du Fettwanze!«, brüllte Gilbert aus Leibeskräften zurück.
    »Schluss jetzt!«, schrie Antilius vergeblich. »Vertragt euch wieder!«, befahl er und kam sich dabei selbst ein wenig idiotisch vor.
    »Nicht mit diesem geisteskranken alten Mann!«, kochte Gilbert mit hasserfüllten Augen.
    »Das reicht!«, brüllte Pais und holte mit dem Spiegel im Arm aus. »Deine Reise ist hiermit beendet!« Er wollte den Spiegel aus der Gondel werfen.
    Antilius versuchte, seinen Arm festzuhalten, was sich zu seiner Überraschung als sehr schwierig erwies. Pais war um einiges stärker, als er nach außen wirkte.
    »Pais, hör sofort auf! Was soll das denn?«
    »Lass mich los! Ich werde uns von diesem verfluchten Ding samt Inhalt endlich befreien.«
    Es kam zu einem heftigen Handgemenge. Antilius zog, zerrte und rüttelte mit beiden Händen an Pais’ Arm, und versuchte, ihm dabei den Spiegel aus der Hand zu schlagen.
    »Du bist ja völlig wahnsinnig!«, wehrte sich Gilbert. Eine Entschuldigung kam für ihn nicht in Frage, obwohl er fürchtete, allein in den Wäldern zu enden.
    Was die beiden Kontrahenten im Kampf um den Spiegel nicht bemerkten, war, dass in einigen hundert Metern die Schiene, auf der ihre Gondel entlang gleitete, abrupt enden würde. Die Gondel raste zu diesem Zeitpunkt etwa zwölf Meter über die Baumwipfel des dichten, endlos scheinenden Waldes hinweg.
    »Leb wohl Gilbert. Ich hoffe, du hast da unten viele Jahrzehnte zum Nachdenken, mit wem du dich das nächste Mal anlegst!«, rief Pais, während er sich unermüdlich von Antilius’ Griff loszureißen versuchte.
    »Pais, lass sofort los, oder …« Antilius konnte seinen verzweifelten Beschwichtigungsversuch nicht zu Ende aussprechen, denn er war der Erste, der das drohende Unheil kommen sah: Das Ende.
    Immer noch an Pais’ Arm festgeklammert, starrte er ungläubig in die Fahrtrichtung der Gondel und versuchte verzweifelt, eine Fortführung der Amedium-Schiene auszumachen. Nichts. Ein paar Dutzende Meter noch bis zum Ende.
    »Bremsen!«, schrie er panisch. Er ließ von Pais ab, umklammerte den Bremshebel des Gefährts mit beiden Händen und riss ihn herum. Die Bremsklötze an den Laufrädern oberhalb der Gondel reagierten sofort. Ein ohrenbetäubendes metallisches Quietschen dröhnte durch den Wald. Pais hatte nun auch realisiert, was geschehen würde, wenn die Gondel nicht rechtzeitig zum Stillstand kommen würde. Durch die extreme Bremswirkung schwang der Korpus des Fahrzeugs wie bei einer Schaukel nach vorne, so dass Antilius und Paisgen Himmel schauten. Sie konnten nur noch abschätzen, wann die Schiene enden würde. Doch selbst die kühnste Schätzung hätte nicht ausgereicht, um eine sicheren Halt vorherzusagen. Die Fahrtgeschwindigkeit war viel zu hoch und der Bremsweg der Gondel viel zu lang.
    Pais ließ vor Panik Gilberts Spiegel zu Boden fallen und ergriff ebenfalls den Bremshebel. Doch auch die vereinten Kräfte blieben erfolglos.
    Am bitteren Ende brach die Aufhängung der Gondel an einem Querbolzen in der Schiene mit einem ohrenbetäubenden Knall ab und das Gefährt stürzte, begleitet von einem synchronen Schrei des Entsetzens, in das dichte Meer von Baumkronen.
    Antilius’ Kopf stieß gegen eine der Seitenverstrebungen der Gondel. Er sah die Baumkronen auf sich

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