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Das Erwachen des Dunkeltraeumers

Das Erwachen des Dunkeltraeumers

Titel: Das Erwachen des Dunkeltraeumers
Autoren: S. G. Felix
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mächtigsten Wesen der Welt zu werden, das weder die Zeit noch den Tod fürchten muss. Schon gar nicht den Tod.
    Das darf ich nicht zulassen!
    Ich habe keine Zeit mehr für lange Erklärungen. Ich muss versuchen, meinen Fehler wieder gutzumachen. Vielleicht bin ich in der Lage, alles wieder rückgängig zu machen. Dazu muss ich noch einmal zurück zum Zeittor. Ich habe noch demjenigen, der mir ebenfalls in meinen letzten Träumen erschienen ist, eine Nachricht zukommen lassen. Ich hoffe, dass sie ihn erreichen wird.
    Falls ich meine Träume richtig interpretiert habe und ich scheitern sollte, ist er der Einzige, der Thalantia vor dem Untergang noch retten kann. Ich werde ihm diesen Stimmenkristall hier in meinem Haus lassen. Ich glaube, dass er hier am sichersten ist, denn ich kann niemandem mehr trauen - auch das habe ich in meinem letzten Traum erfahren. Von diesem Scheusal, das mich benutzt hat, habe ich nichts mehr zu befürchten, denn es braucht mich ja nicht mehr und giert jetzt nur noch nach dem Tor. Es glaubt nichts mehr befürchten zu müssen.    
    Und was den Fremden angeht, dem ich den Brief geschickt habe: Er heißt Antilius . Diesen Namen werde ich nie vergessen. Mein letzter Traum hat mir den Namen verraten.
    Und damit wende ich mich jetzt an sie, Herr Antilius:
    Wenn ich nicht zurückgekehrt bin und Sie diese Nachricht hören, dann suchen Sie meine Tochter auf. Sie wird ihnen Weiteres erklären können. Bitte glauben Sie mir, dass ich es sehr ernst meine. Ich betone noch einmal ausdrücklich, dass Sie womöglich die letzte Hoffnung sind, für mich und für ganz Thalantia. Bitte helfen Sie mir und sprechen sie mit meiner Tochter. Sie werden sie in der Dichtergilde finden.
    Und noch etwas: Werfen Sie alles über Bord, woran Sie bisher geglaubt haben. Verhindern Sie, dass die dunklen Schatten über diese Länder ziehen. Sie dürfen nicht zweifeln, sonst scheitern Sie. Ich weiß, dass er Sie bereits wahrgenommen hat. Vermutlich haben sie ihn auch schon in einem ihrer Träume gesehen. Dort hält er sich gerne auf. Oh, wie sehr ich ihn dafür hasse!
    Ich hoffe, mein Brief hat Sie erreicht und überzeugt, Herr Antilius.
    Die Präsenz, die mir jetzt die Augen geöffnet hat, wird mich jeden Augenblick zum Zeittor teleportieren.
    Hoffentlich ist es noch nicht zu spät.«
    Als der Kristall schließlich nach einem unangenehmen Rauschen verstummte, legte sich eine beunruhigende Stille über das Haus des Sternenbeobachters. Keiner wusste in diesem Augenblick, was er von dieser außergewöhnlichen Botschaft halten sollte.
    Sogar Gilbert verschlug es die Sprache.
    Am stärksten traf es aber Antilius. Brelius hatte angegeben, dass Antilius ihm in seinen Träumen erschienen war. Sogar seinen Namen wusste er. Woher? Und dann noch dieser mysteriöse Fremde, der ihn anscheinend auch kannte. Sofort fiel ihm wieder sein absonderlicher Traum ein, den er auf der Schiffsreise gehabt hatte. Sollte dieser Unbekannte, der Brelius in seinen Träumen heimgesucht hatte, wirklich der gleiche sein, der sich in seinen Traum gedrängt hatte? Der Gedanke beunruhigte ihn zutiefst.
    »Pais, kannst du mir das erklären? Ich hoffe, dies sollte ein Scherz sein, und wenn es so ist, dann finde ich ihn nicht besonders komisch«, sagte er mit starrem Blick auf den Kristall.
    »Ich versichere dir, das war kein Witz. Ich selbst bin völlig überrascht von dieser Botschaft. Ich bin schockiert. Nach dem, was ich da gehört habe, kann ich kaum glauben, dass es Brelius aufgezeichnet haben soll.«
    »Hast du die Stimme wieder erkannt? Glaubst du, es war nicht Brelius?«
    »Doch, das war er. Da bin ich mir völlig sicher. Nur das, was er erzählt hat, ist einfach unglaublich.«
    »Unglaubhaft«, warf Gilbert ein. »Ihr werdet doch nicht diesem Märchen Glauben schenken. Ich meine, der erzählt irgendetwas von Zeitreisen, Zeittoren und großem Unheil, das uns alle überkommen wird. Der Typ ist verrückt! Das ist doch völlig klar.«
    »Wohl kaum verrückter als du «, verteidigte Pais seinen verschwundenen Freund.
    »Ja klar, nimm ihn ruhig in Schutz, den alten Saufbold. Ja, Antilius, bevor du dir über irgendetwas Sorgen machst, solltest du wissen, dass Pais und Brelius, wenn sie sich nicht gerade mit ihren Glühwürmern bespielten, mit der Flasche gespielt haben. Und zwar so lange, bis sie sturzbetrunken waren und dann in ihrem Rausch die wildesten Fantasien entwickelt haben.«
    Pais lief rot an: »Du kleiner widerlicher ...«
    »Das interessiert mich
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