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Das Erwachen des Dunkeltraeumers

Das Erwachen des Dunkeltraeumers

Titel: Das Erwachen des Dunkeltraeumers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. G. Felix
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Brelius?«
    »Das Zeittor befindet sich dort. Also wird er auch dort sein«, sagte sie, als wisse sie es ganz bestimmt. Sie drehte sich dann endlich zu Antilius um und schaute ihm dieses Mal in die Augen.
    Was er in ihrem Gesicht sah, war das, was er erwartet hatte, aus ihrer Stimme aber nicht entnehmen konnte. Schmerz las er aus ihren wunderbar grauen Augen, die von dunklen Augenringen umgeben waren. Sie hatte wohl in letzter Zeit nicht sonderlich gut schlafen können, und viel geweint hatte sie auch. Sie versuchte vergeblich, es sich nicht anmerken zu lassen und Antilius bemühte sich vergeblich, so zu tun, als hätte er es nicht bemerkt.
    »Was wissen Sie über das Tor?«, fragte er fast flüsternd.
    »Wie ich aus einigen sicheren Quellen erfahren habe, existiert dieses Tor, und es wird von den Largonen bewacht. Wahrscheinlich leben sie deshalb so abgeschieden vom Rest der Welt. Sie sind die Wächter des Zeittores, schon seit Jahrhunderten.«
    »Aber wenn die Largonen es bewacht haben, wie ist es dann Brelius gelungen, durch das Tor zu treten, ohne von ihnen bemerkt zu werden?«
    »Er hat mir nichts davon erzählt. Er erwähnte keine Riesen. Ich weiß nicht, wie mein Vater es gemacht hat. Ich weiß nur, dass er das Zeittor benutzt hat.«
    »Wem gehört die Stimme, die Brelius in seinen Träumen manipuliert hat? Die Stimme, die ihm befohlen hat zum Zeittor zu gehen, meine ich.« Antilius war am ganzen Körper angespannt.
    »Sein Name ist Koros Cusuar. Das hat mir mein Vater anvertraut. Es ist ein Herrscher, der über ein kleines Reich im Norden dieses Landes verfügt. Er war früher einmal die rechte Hand des Präfekten von Truchten. Er gab sich jedoch nie mit seiner zweiten Position zufrieden und trennte sich von ihm, um sein eigenes Reich zu gründen. Ein Reich der Gesetzlosigkeit.«
    »Aber wie hat dieser Koros es angestellt, Brelius in seinen Träumen zu erscheinen?«, warf Gilbert ein, der äußert gebannt Telschas Ausführungen gefolgt war. Er hatte sich eigentlich vorgenommen zu schweigen, aber die Neugier ließ die Frage aus ihm herausbrechen.
    Nicht sonderlich überrascht darüber, einen Mann in einem kleinen Spiegel zu sehen, antwortete sie: »Ich habe erfahren, dass Koros über telepathische Kräfte verfügt. Er ist der einzige Mensch auf der Fünften Inselwelt, von dem gemunkelt wird, dass er über diese besondere Fähigkeit verfügt.«
    Sofort lief Antilius wieder ein kalter Schauer über den Rücken und er erinnerte sich wieder an seinen Traum von der Schlucht und dem Mann ohne Gesicht.
    »Ich weiß nicht, wieso, aber ich bin davon überzeugt, dass er Brelius irgendwie gebraucht hat, um an das Tor zu kommen. Er konnte oder wollte es nicht selbst tun«, sagte Telscha.
    Gilbert runzelte die Stirn. »Aber Moment mal! Was sollte dieser Koros denn mit dem Zeittor überhaupt anfangen?«
    Telscha schaute Gilbert im Spiegel fest an. »Das liegt doch auf der Hand: Er möchte es benutzen. Wer durch die Zeit reisen kann, der kann die Vergangenheit oder auch die Zukunft verändern.«
    »Und zwar zu seinen Gunsten«, fügte Antilius hinzu.
    Gilbert schwieg einen Moment, um seine Gedanken zu ordnen. »Verstehe. Aber Brelius sprach noch von viel Schlimmeren. Er sagte Koros würde zu einem Wesen werden, das weder Zeit noch Tod fürchten müsse. Alleine durch Zeitreisen? Also ich verstehe das nicht richtig.«
    Antilius begann, nachdenklich auf und ab zu laufen. So konnte er sich besser konzentrieren. »Du hast Recht, Gilbert, da steckt noch mehr dahinter. Ich glaube kaum, dass Zeitreisen einen unsterblich machen können.«
    »Und was ist mit den Largonen? Sie werden bestimmt nicht einfach zugesehen haben, wie sich jemand des Zeittores bemächtigt, wenn sie es doch beschützen wollen«, fragte wieder Gilbert.
    »Es gibt hierbei noch viele unbeantwortete Fragen. Aber mich beunruhigt noch eine ganz andere Sache«, begann Telscha mit einem niedergeschlagenen Gesichtsausdruck.
    »Mein Vater maß dem Fremden, der das Tor zu seinen Zwecken missbrauchen will, zwar große Bedeutung bei. Aber da gab es noch etwas anderes. Etwas Größeres, Unheimlicheres, das ihm Angst machte.«
    »Was meinen Sie?«
    »Ich bin mir nicht sicher, aber mit diesem Tor scheint eine andere Bedrohung erwacht zu sein. Eine, die auf der anderen Seite dieses Tores schläft und nun erwacht ist oder dabei ist zu erwachen. Etwas unvorstellbar Böses wird über dieses Land ziehen. Das hat mein Vater gesagt.«
    »Vielleicht meinte er aber auch diesen

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