Das Erwachen des Dunkeltraeumers
kamen dazwischen und einer verletze mich mit seiner Armbrust, so dass ich nicht mehr in der Lage war zu fliegen.«
Feuerwind öffnete seine Flügel ein wenig, um Koros seine Verwundung zu zeigen. Dieser interessierte sich jedoch nicht sonderlich dafür. »Sehr bedauerlich. Ich hoffe, es wird schnell heilen«, sagte er angewidert.
»Das ist nicht das Problem, Herr. Wie ich von ihnen erfahren habe, waren sie ebenfalls auf der Suche nach dem Tor.«
Koros wurde hellhörig: »Wieso das?«
»Sie waren auf der Suche nach Brelius Vandanten. Sie wissen irgendetwas von der Zeitreise. Vielleicht wollen sie sogar selbst das Tor benutzen.«
»Was weißt du über die drei?«
»Der Sortaner ist nur ein einfacher Händler. Über den älteren Menschen konnten wir nichts in Erfahrung bringen, aber der jüngere stammt nicht von hier. Jemand vom alten Schienenbahnhof an der Westküste verriet uns seinen Namen: Antilius.«
»Antilius«, wiederholte Koros begeistert.
Wrax war verwundert über diese Reaktion. Eigentlich kannte er seinen Ersten ganz gut. Glaubte er jedenfalls.
»Ich denke aber nicht, dass diese Truppe Ihnen irgendwie im Weg stehen könnte, Herr.«
»Sehr gut, Feuerwind. Geh jetzt. Eine meiner Dienerinnen wird dich für deine Arbeit entlohnen. Warte in der Eingangshalle auf mich, dann werde ich dir Anweisungen für mein weiteres Vorgehen geben.«
»Oh, vielen Dank, mein Herr. «
Nachdem Feuerwind den Saal verlassen hatte, bemerkte Wrax, dass Koros beunruhigt zu sein schien. »Erster, machen Ihnen etwa diese beiden Menschen, die nach dem Tor suchen, Sorgen?«
Koros schüttelte den Kopf. »Die Tatsache, dass sich jemand in meine Pläne einmischt, gefällt mir nicht, obwohl ich weiß, dass ich von diesen Sonderlingen sicherlich nichts zu befürchten habe. Was mich allerdings nachdenklich gemacht hat, war der Name des einen Menschen. Antilius. Das ist ein sehr ungewöhnlicher Name, auf den ich erst vor kurzem gestoßen bin.«
»Ich verstehe nicht, Erster.«
»Kommen Sie mit«, forderte Koros seinen Berater auf und ging zur anderen Tür des Saales, die durch ein schweres Schloss gesichert war. Koros wühlte in der Tasche seines Gewands und brachte einen großen alten Messingschlüssel zum Vorschein. Er öffnete das Schloss und zog die schwere Holztür auf.
Wrax war gespannt, was sich hinter der Tür verbarg. Koros hatte stets dafür gesorgt, dass niemand auch nur in die Nähe dieses Raumes kam, und nun war er auf einmal bereit, ihm sein Geheimnis preiszugeben. Wahrscheinlich wollte er ihm endlich das Buch zeigen, von dem sein Erster immer sprach. Endlich würde er Wrax in seine Pläne einweihen.
Anders als Wrax es erwartet hatte, traten sie in eine winzige fensterlose Kammer ein. In diesem dunklen Raum befand sich nichts außer einem kunstvoll geschnitzten Sockel mit einem Buch darauf und einem Kerzenständer mit drei großen Wachskerzen, die Koros rasch entzündete.
Wrax starrte gebannt auf das Buch. Es war groß. Es hatte einen dunklen Einband. Und es schien alt zu sein. Sehr alt. Mehr konnte Wrax bei dem schlechten Licht nicht erkennen.
»Was ist das für ein Buch, Erster?«, fragte er.
Koros schaute ihn verschwörerisch an. »Dies, mein treuer Berater, ist nicht nur einfach ein Buch. Es wird alles verändern. Es wird mich verändern. Und Sie auch, Wrax. Es wird den Planeten in eine neue Zeit führen.«
Wrax überlegte, verstand aber nicht, was Koros damit meinte.
»Erster, ich hielte es für besser, wenn sie mir ihre Pläne erklärten.«
»Alles zu seiner Zeit, Wrax. Sie werden alles früh genug erfahren.«
Wrax schwieg und Koros merkte, dass sein Berater mit dieser Antwort nicht zufrieden war. »Aber ich werde Ihnen erklären, was Sie vielleicht doch wissen sollten.«
Wrax hörte seinem Ersten konzentriert zu. Er war erregt von der Vorstellung, in Koros Pläne zumindest teilweise eingeweiht zu werden, aber ihn beschlich dabei auch ein ungutes Gefühl.
»Der Plan, Brelius als Marionette zu benutzen, ist allem Anschein nach hervorragend gelungen. Niemand hat bemerkt, dass ich dahinter stand«, sagte Koros.
»Ja, Erster.«
»Und durch das Verschwinden der Largonen bleibt uns ein Krieg mit ihnen erspart. Wir werden die Gorgens zur Festung schicken und nach dem Geheimgang suchen lassen.«
»Aber wieso, Erster? Können wir jetzt nicht einfach bei den Largonen sozusagen einfach durch die Tür hereinspazieren? Jetzt da sie nicht mehr dort sind.«
»Wir sollten zuerst nach dem Geheimgang suchen, denn
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