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Das Erwachen des Dunkeltraeumers

Das Erwachen des Dunkeltraeumers

Titel: Das Erwachen des Dunkeltraeumers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. G. Felix
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ich traue dem Frieden, der dort herrschen soll, nicht. Die Späher könnten mich reingelegt haben. Oder die Largonen sind schlauer als sie aussehen. Vielleicht haben sie einen Hinterhalt vorbereitet. Der Geheimgang könnte uns daher einen taktischen Vorteil geben. Ich glaube zwar nicht, dass sie noch dort sind, aber ich wähle lieber den sicheren Weg. Jetzt, so kurz vor dem Ziel will ich keine Risiken mehr eingehen.«
    »Was hat es mit dem Zeittor auf sich, Erster? Was wollen sie damit anfangen? Welche Macht besitzt es, dass es Euch danach so sehr sehnt?«
    Koros lächelte seinen Diener sanftmütig an: »Das Zeittor allein ist unbedeutend. Es stimmt zwar, dass es Zeitreisen ermöglicht. Nur gibt es keine Möglichkeit diese Zeitreisen zu steuern. Wenn man durch das Zeittor tritt, weiß man nie wo und vor allen wann man wieder herauskommt. Insofern ist das Zeittor so wertvoll wie ein ausgetrockneter Brunnen.«
    »Aber was wollt ihr dann mit dem Tor anfangen?«
    »Ganz einfach. Ich will es zu mir holen. Jetzt, da die Largonen offensichtlich fort sind, und niemand mehr über das Zeittor wacht, können meine Truppen es ungehindert entfernen und hierher in meinen Palast bringen. Sollten die Largonen wider Erwarten doch noch dort sein, dann werde ich mir das Tor mit Gewalt holen«, sagte Koros ganz sachlich, als sei es das Normalste der Welt.
    Wrax wurde bei dem Gedanken an Gewalt, welche Form sie auch immer annehmen sollte, übel. »Aber wozu soll das gut sein, Erster? Es ist verboten, das Tor zu entwenden. Deshalb wurde es ja von den Largonen bewacht. Oder habt Ihr etwa vor, das Tor nun zu bewachen?«
    Koros grinste breit. »Nun, so könnte man es auch ausdrücken.«
    »Ich fürchte, ich verstehe nicht, Erster. Das einzige Tor auf der Welt, das in der Lage ist, Lebewesen durch die Zeit zu schicken. Das Tor, das seit Jahrhunderten nicht mehr benutzt wurde und nicht benutzt werden darf.«
    »Das ist nicht ganz richtig, Wrax. Es ist nicht das einzige Tor. Es gibt noch ein zweites Teil, das zum Tor gehört.«
    Wrax schaute seinen Ersten fassungslos an. »Nicht das einzige?«, wiederholte er ungläubig.
    Koros nickte und grinste.
    »Wo ist das andere Teil?«
    »Es ist ein Kristall. Raten Sie wo er ist, mein treuer Berater.«
    »Ihr seid in seinem Besitz?«
    Koros nickte wieder und sein Grinsen wurde immer breiter.
    »Aber, aber wozu? Wozu braucht ihr diese Dinge, Erster? Und was hat dieses Buch damit zu tun?«
    »Das Buch wird mir helfen, das Zeittor mit dem Kristall zusammenzuführen. Zwei Fragmente, die zusammen wieder ein Ganzes bilden. Und wenn dies vollbracht ist, werden wir die beiden Fragmente an der Barriere von Valheel aufbauen, wo die Wirkung des Avioniums am stärksten ist.«
    Wrax’ Fassungslosigkeit nahm kein Ende.
    »An der Barriere? Aber Erster, was wollt Ihr dort? Die Bewohner der Ahnen-Länder werden das nicht dulden, was immer ihr vorhabt.«
    »Sie haben Recht, Wrax. Das, was ich vorhabe, wird die Dreizehn Häuser der Ahnen-Länder auf jeden Fall aufschrecken lassen. Es wird sie erschüttern. Deshalb wird es Ihre Aufgabe sein, Wrax, für mich eine Armee aufzustellen.«
    »Eine Armee, aber waru…«
    »Wrax, Ihre Fragen nehmen ja kein Ende«, unterbrach ihn Koros und lachte selbstgefällig. »Wie ich schon sagte: Alles zu seiner Zeit. Kümmern Sie sich um die Aufstellung der Armee. Sammeln Sie jeden ein, der bereit ist, für mich aus Überzeugung, oder für Geld zu kämpfen. Du kannst auch Kampftiere organisieren und Gedankenwandler, die sie kontrollieren. Außerdem habe ich bereits mit dem Bau zweier Brücken beginnen lassen, damit wir über die Schlucht gelangen können. Wir müssen uns jetzt beeilen. Die Zeit drängt.«
    Für Wrax ergab das alles immer noch keinen Sinn. Er wollte wieder nach dem ‚Warum’ fragen, aber er ließ es bleiben. Mehr würde Koros ihm nicht erzählen. Noch nicht. Mehr wäre für Wrax wahrscheinlich in diesem Moment auch zuviel gewesen.
    Doch eine Sache wollte er noch wissen: »Ich werde mich bemühen, Eure Wünsche zu erfüllen, aber gestattet mir noch eine letzte Frage.«
    »Ich höre.«
    »Als ich nach dem Menschen namens Antilius fragte, zeigtet ihr mir daraufhin das Buch. Was hat es mit ihm zu tun?«
    »Der Name dieses Menschen kommt in diesem Buch vor, und zwar derart häufig, dass ich Grund zur Beunruhigung habe. Ich kann Ihnen aber noch nichts Genaueres sagen. Ich werde das Buch noch einmal befragen.«
    Koros ließ seine flache Hand sanft über das Buch streichen.

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