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Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Titel: Das Erwachen: Dunkle Götter 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning , Jürgen Langowski
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den Gang. Vor ihrem eigenen Zimmer stieg von zwei verbrannten Männern Rauch auf. Hinter ihnen stand Tyndal und hielt sich am Türrahmen fest. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten. Langsam sank er in sich zusammen, eine Hand auf den Bauch gepresst. Weitere Männer kamen angerannt. Einer sprang über Tyndal hinweg und wollte in ihr Schlafzimmer eindringen, während die beiden anderen noch innehielten, um dem sterbenden Magier den Garaus zu machen. Sie bemerkten nicht, dass Elena gerade aus dem anderen Zimmer trat.
    Einer hob das Schwert und wollte Tyndal erschlagen, der andere sah nur zu. Hinter ihnen erhob sich ein Racheengel im weißen Nachtgewand, das blonde Haar umrahmte die blitzenden blauen Augen, als Elena zuschlug. Der Dolch traf die Niere des zuschauenden Mannes, während die freie Hand den anderen, der mit dem Schwert ausholte, am Kragen zurückzog. Sie versetzte ihm einen Tritt gegen die rechte Wade. Er knickte nach hinten um und hatte keine Zeit mehr, sich noch einmal aufzurichten, denn der Dolch war schon wieder frei und fuhr ihm in die Kehle, ehe er auf den Boden schlug.
    Tyndal starrte sie an, als sie den Kopf hob. Das lose Haar fiel wie eine goldene Kapuze auf ihre Schultern. Sie suchte seinen Blick, während er sich zu sprechen mühte. »Unser Sohn …« Seine Stimme war heiser und schwach. Sie nahm dem Toten das Schwert ab und lief ohne ein weiteres Wort an Tyndal vorbei. Die Tür des Kinderzimmers stand offen, und drinnen entdeckte sie eine dunkle Gestalt. Gerade holte der Mörder vor der Krippe zum Hieb aus.
    Als dieser Gegner sie kommen hörte, ließ er sein eigentliches Ziel vorerst in Frieden und begegnete ihrem Angriff frontal. Einige angespannte Sekunden lang, die sich wie Stunden anfühlten, blitzte der Stahl im Zwielicht des Raumes. Zwar verteidigte er sich nicht einmal schlecht, nur wenige Schwertkämpfer hätten sie so lange in Schach halten können, doch war ihm längst klar, dass er verlieren würde. Noch ein kurzer Augenblick, und sie hätte ihn bezwungen. Dann jedoch wich er verzweifelt seitlich aus, täuschte an und schlug nicht nach ihr, sondern nach dem kleinen Kind in der Wiege. Elena traf die Entscheidung, die in diesem Fall jede Mutter getroffen hätte, nur dass es keine Entscheidung war, weil sie gar keinen bewussten Gedanken dazu fassen musste. Der Instinkt traf die Entscheidung für sie, und sie hätte nichts daran ändern wollen. Sie sprang und versuchte das Schwert abzufangen, das ihrem Sohn nach dem Leben trachtete. Beinahe hätte sie es auch geschafft, doch verlor sie das Gleichgewicht dabei und war plötzlich ohne Deckung. Die Riposte des Gegners traf ihren Bauch, der Stahl zerfetzte das Nachtgewand und verletzte sie schwer. Zugleich aber zog sie im Rückzug die eigene Klinge herum und schlitzte dem Angreifer das Gesicht auf.
    Der Mörder schrie auf, als er das rechte Auge verlor. Die Schmerzen und das Blut störten ihn aber nur einen Moment lang. Er ging zur Verteidigung über, sobald Elena nachsetzte. Die linke Hand presste sie sich auf den Bauch, um die Gedärme drinnen zu halten, während sie ihn mit dem Schwert in der Rechten erbarmungslos vor sich hertrieb. Ihre Miene war wutentbrannt, als sie ihn bedrängte. »Du wirst meinen Sohn nicht bekommen!« Wieder und wieder schlug sie zu, und nun erlahmte seine Gegenwehr allmählich. Sie fegte seine linkische Verteidigung hinweg und durchbohrte sein Herz, trieb ihm das Schwert so zwischen die Rippen, dass die Spitze zwischen den Schulterblättern wieder zum Vorschein kam, und nagelte den Toten damit an die Wand.
    Elena hatte keine Zeit zu sterben. Sie ging zur Wiege und bemühte sich verbissen, den eigenen geschundenen Leib zusammenzuhalten. Da ihr Bauch eine Hand beanspruchte, musste sie das Schwert fallen lassen und versuchen, ihren Sohn mit der freien Hand zu trösten. Hinter sich hörte sie ein Geräusch. Wäre es ein weiterer Angreifer gewesen, so hätte sie nun ein leichtes Opfer abgegeben. Doch es war Tyndal. Er sah wie der leibhaftige Tod aus, als er die kleine Kammer betrat. »Dein Bauch …« Keuchend schnappte er nach Luft.
    »Kümmere dich nicht darum. Du bist schlimmer dran als ich, und das will etwas heißen.« Sie schenkte ihm das Lächeln, mit dem sie Jahre zuvor bereits sein Herz erobert hatte, lehnte sich an die Wand und rutschte zu Boden. Vom Blutverlust wurde ihr schwindlig.
    Tyndal hockte sich neben sie und half ihr, sich flach auf den Boden zu legen, doch sobald sie sich streckte, öffnete sich

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