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Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Titel: Das Erwachen: Dunkle Götter 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning , Jürgen Langowski
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Taten im Zusammenhang mit der tapferen Verteidigung der großen Halle waren nur der letzte Akt im verdienstvollen Leben eines Ehrenmannes. Gram Thornbears letzte Augenblicke sind nicht nur etwas ganz Besonderes, sondern sollen auch als Beispiel für sein ganzes Leben dienen. Stark und ungebeugt ging er durch alle Beschwernisse und Prüfungen, die schwächere Männer hätten straucheln lassen. Er war mein erster und bester Freund, und ich glaube nicht, dass ich jemals wieder einen wie ihn kennen werde. Wir vermissen ihn alle.« James Lancaster senkte den Kopf, als er geendet hatte, und ich bin sicher, dass auch er weinte.
    Es berührte mich sehr, ihn so in Trauer zu sehen, denn ich hatte noch nie beobachtet, dass er sich über irgendetwas beklagt oder Kummer gezeigt hätte. Auch mir liefen die Tränen über das Gesicht, als ich Pennys Hand hielt. Ich wagte es nicht, sie anzublicken, und schwor mir, mein Leben so gut zu leben, wie ich nur konnte. Ich wollte den Beispielen folgen, die sie mir gegeben hatten: Lord Thornbear, James Lancaster, Royce Eldridge und mein leiblicher Vater, den ich nie gekannt hatte. Die Zeit wird offenbaren, ob ich damit Erfolg habe oder nicht.

Zwei Wochen waren seit jenem dunklen Tag auf der Burg Lancaster verstrichen, und das Leben ging allmählich wieder seinen gewohnten Gang, wie es eben immer geschieht. Ich hatte einen Teil meines Vermögens eingesetzt, um insgeheim einen Verlobungsring für Penny in Auftrag zu geben. Penny selbst hatte mir erklärt, dies sei nicht wichtig, aber Rose hatte mir mit allem Nachdruck versichert, sie werde dafür sorgen, dass ich die schmerzlichsten Konsequenzen zu erleiden hätte, wenn ich keinen Ring besorgte. Für diesen Rat war ich dankbar und werde die ganze Geschichte immer wieder gern erzählen, bis ich eines Tages ins Grab sinke.
    Wir hatten uns in der Kapelle versammelt. Ich hatte zwar ein ungutes Gefühl, weil Vater Tonnsdale an dem Verrat beteiligt gewesen war, dem wir beinahe alle zum Opfer gefallen wären, aber der neue Priester vertrat gegenüber jedem, der zuhören wollte, die Ansicht, der Mann habe aufgrund eigener böser Antriebe und nicht infolge einer dunklen Absicht des Abendsterns gehandelt. Ich schwieg mich dazu lieber aus, denn die Bücher, die ich studierte, gaben recht eindeutige Antworten auf die Frage, wie weit man den Göttern trauen konnte. Jedenfalls schien der junge Vater Terragant ein ernsthafter, aufrichtiger Mann zu sein.
    Nun befand ich mich also ganz vorn in der Kirche, direkt am Altar. Da es keine religiöse Feier war, stand der Herzog Lancaster vor mir und blickte auf mich herab. Wie es dem alten Brauch entsprach, kniete ich mit zusammengelegten Händen vor ihm, als wollte ich beten. Dies war die überlieferte Geste der Huldigung, die man dem Lehnsherren erwies. James Lancaster nahm meine Hände zwischen die seinen, und ich wiederholte den Eid, den ich zuvor sorgfältig auswendig gelernt hatte: »Ich schwöre bei meiner Ehre, dass ich von nun an James, dem Herzog von Lancaster, treu dienen und ihm niemals Schaden zufügen werde. Ich werde meine Pflichten ihm gegenüber in gutem Glauben, ohne Falsch und allen Widrigkeiten zum Trotz erfüllen.«
    James antwortete darauf: »Es ist Recht, dass alle, die uns die unverbrüchliche Treue schwören, durch uns geschützt werden. Und da Ihr ein treuer Gefolgsmann seid und uns Euer Vertrauen und Eure Treue mit einem Schwur zum Geschenk macht, beschließen und verkünden wir, dass Ihr in Zeiten der Not von uns geschützt werdet und Linderung erfahren sollt.« An diesem Punkt war meine Einsetzung eigentlich beendet, aber der Anlass verlangte natürlich ein wenig Pomp und Aufwand, den zu schildern ich mir an dieser Stelle schenke. Ich hatte schon vorher mit Genevieve gesprochen, und sie und James hatten eingewilligt, mich am Ende, als alle noch versammelt waren, abermals zu Wort kommen zu lassen. Als der richtige Augenblick da war, stand ich auf und wandte mich an die Zuschauerschar. »Da Ihr hier schon einmal alle versammelt seid, will ich Euch an einem wichtigen Ereignis teilhaben lassen.«
    Einige Zuschauer wechselten neugierige Blicke, da sie nicht eingeweiht waren. Marc und Dorian nickten dagegen wissend. Ich trat vom Podium herunter und ging zu Penelope, die in der ersten Reihe saß. Die Lancasters hatten sie wohlweislich dort platziert, obwohl sie keine Adlige war.
    Sie sah mich fragend an und machte sich offenbar Sorgen, ich könnte vor all den versammelten Menschen etwas Dummes

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