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Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn

Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn

Titel: Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gräfe und Unzer <München>
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seinen dritten Geburtstag wahrscheinlich trocken. Im Kindergarten spielt es mit anderen Kindern. Alle Spielpartner sind »Freunde«, aber diese wechseln noch schnell. Echtes Zusammengehörigkeitsgefühl gibt es in den kleinen Spielgruppen noch nicht. Was sich bereits entwickelt, sind unterschiedliche Rollen: Manche Kinder sind still und zurückhaltend, andere schon recht dominant. Ihr Sprössling nimmt wahr, dass Kinder verschieden sind und unterschiedliche Gefühle und Standpunkte haben.
    Die Standardaussagen Ihres Kindes sind jetzt wahrscheinlich »Nein« und »Das kann ich selbst«. Bis zum Alter von vier Jahren dauert das Autonomiealter an. Selbst ein bisher folgsames Kind entwickelt sich jetzt zum Neinsager und besteht darauf, notfalls verstärkt durch Wutausbrüche, seinen Willen durchzusetzen. Grund dafür ist die Entwicklung des Ich- oder Selbstbewusstseins. Ihr Kind probiert aus, ob und wie es etwas erreichen kann. In seinem natürlichen Durchsetzungs- und Geltungsdrang und einem starken Streben nach Unabhängigkeit will es sich in der Familie und unter Kindern beweisen und behaupten. Dazu braucht es unbedingt Gelegenheit – und Sie brauchen viel Feingefühl.
    Wie du mir …
    Zwischen dem dritten und vierten Lebensjahr entdeckt Ihr Kind erste Geheimnisse im Umgang mit anderen Menschen: Wenn ich freundlich bin, reagieren die anderen in der Regel auch freundlich. Wutausbrüche wecken dagegen den Zorn der anderen.
    TIPP: Darauf kommt’s jetzt besonders an
In diesem Alter haben viele Kinder Sprachstörungen. Sollte Ihnen am Sprachverhalten Ihres Kindes etwas auffällig vorkommen, fragen Sie Ihren Arzt oder suchen Sie einen Logopäden auf.
Auch Sehstörungen sind in dieser Altersgruppe nicht selten. Lassen Sie die Augen Ihres Kindes überprüfen und nehmen Sie unbedingt alle Vorsorgeuntersuchungen wahr.
Das Spiel mit anderen Kindern gewinnt an Bedeutung. Ein Platz im Kindergarten ist daher wichtig, ebenso wie Spielplatzbesuche und gemeinsame Aktivitäten mit gleichaltrigen Kindern aus der Nachbarschaft.
Ihr Kind braucht frische Luft und Bewegung.
Es braucht Bestätigung, Erfolgserlebnisse, aber auch Grenzen.
Betrachten Sie mit Ihrem Kind viele Bilderbücher und lesen Sie ihm fantastische Geschichten vor. Sehr beliebt sind bei Kindern in diesem Alter Kinderbuchklassiker wie »Pippi Langstrumpf« von Astrid Lindgren.
Das fünfte bis siebte Lebensjahr
    Die Phase des unbegründeten Widerstandes geht nun bei den meisten Kindern langsam zu Ende, Ihre elterlichen Wünsche und Anforderungen stoßen also nicht mehr ausschließlich auf Widerstand. Ihr Kind ist verständiger und versöhnlicher geworden.
    TIPP: Kleine Aufgaben fürs Selbstvertrauen
    Auch wenn das Spiel immer noch im Vordergrund steht, möchte Ihr Kind jetzt trotzdem auch schon kleine Aufgaben selbstständig erledigen. Es will Verantwortung tragen und braucht Lob und Anerkennung. Das stärkt sein Selbstbewusstsein ungeheuer.

Die motorische Entwicklung
    Zwischen dem sechsten und siebten Lebensjahr verändert sich auch das äußere Erscheinungsbild Ihres Kindes. Es schießt in die Höhe, Arme und Beine werden länger, das kleinkindhafte, etwas gedrungene Bild verliert sich, und die ersten Milchzähne fallen aus. In dieser Zeit der körperlichen Veränderung, die bis zu einem Jahr dauert, schwankt Ihr Kind häufig zwischen vitalem Übermut mit überschießender Kraft und ausgeprägter Passivität. Der Bewegungsdrang erfährt noch einmal einen gewaltigen Schub, so dass er sich häufig durch besondere Zappeligkeit und Balgereien bemerkbar macht. Die Kinder wollen jetzt ständig etwas erleben, am liebsten aufregende Abenteuer. Ihr Tatendrang ist kaum zu bremsen, und sie wollen ihren Bewegungsradius ausdehnen.
Geistige und sprachliche Entwicklung
    Alle geistigen Funktionen arbeiten jetzt auf Hochtouren. Ihr Kind kann denken, sich erinnern, Fantasien entwickeln, seinen Willen lenken, und es lernt, immer besser mit seinen Antrieben und Gefühlen umzugehen. Es entwickelt jetzt ein relativ gutes Zeitgefühl. Der Grundstock an Kenntnissen und Fertigkeiten für die Anforderungen des Schullebens ist gelegt. Ihr Kind strebt danach, etwas zu leisten. Es möchte endlich zur Schule, möchte dort etwas lernen und dafür gelobt oder belohnt werden. Ob das Aufpassen auf einen jüngeren Bruder oder der Bau einer Kanalanlage in der Sandkiste – Ihr Kind begreift das als seine Arbeit.
    Inzwischen führt Ihr Sprössling wahrscheinlich richtige Dialoge und gibt auf Nachfragen

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