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Das ewige Lied - Fantasy-Roman

Das ewige Lied - Fantasy-Roman

Titel: Das ewige Lied - Fantasy-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mainbook
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die ihm gerechte.
Auf dass sie in Frieden leben sollten
Und keines das andere knechte.
Weisheit schenkte sie dem Volk der Luft
Dem Wasservolke die Anmut
Den Erdmenschen gab sie Stärke und Kraft
Den Menschen des Feuers den Mut.
Vier Kristalle schenkte sie ihnen dazu
Erfüllt von göttlicher Macht
Zu erinnern die Völker jederzeit
An sie, die ihnen Leben gebracht.
Doch die Völker vergaßen die Göttin,
Ihre Gaben und ihren Plan
Sie missbrauchten die heiligen Steine
Und lebten in Zwietracht fortan.
Eines Tages wird einer kommen
Der den Hass auf der Welt verstreut
Wenn die Macht dann falsch gebraucht wird
Ist das Ende der Völker bereit.
Wenn der bittere Tag gekommen
Wenn der Himmel die Völker beweint
Kann nur der die Welt erretten
Der die Völker endlich vereint...
    Jayels Stimme verklang und erschöpft öffnete sie die Augen. Die Melodie in ihrem Kopf war verschwunden, und so sehr sie sich auch bemühte, sie konnte sich an keinen einzigen Ton erinnern. Die junge Bardin blickte in erstaunte, ungläubige und teilweise auch erschrockene Gesichter. „Woher kennt Ihr dieses Lied?“, wollte der weißhaarige Alte in der vorderen Reihe wissen.
    Jayel schüttelte, immer noch etwas benommen, den Kopf: „Ich kenne dieses Lied eigentlich gar nicht. Es kam mir eben in den Sinn ... einfach so...“
    Kolpe trat vor und rief mit lauter Stimme in den Raum: „Da habt ihr euren Beweis! Diese junge Frau hier kam zum ersten Mal zu uns. Wie ist es möglich, dass Sie das Lied der Göttin kennt, wenn Sie nicht von ihr selbst auserwählt wurde?“
    „Moment...“, wollte Jayel einwenden, aber Kolpe ließ sie nicht aussprechen: „Ich bin der festen Überzeugung, dass Sie diejenige ist, die die Völker vereinen wird, wie es in der alten Prophezeiung heißt. Darum bin ich dafür, dass Sie den Erdkristall von uns erhält!“ Eifriges Gemurmel wurde laut und bald summte die Halle wie ein Bienenstock.
    Schließlich erhob sich wieder der weißhaarige Alte, klopfte mit einem schweren Stock, der neben ihm gelehnt hatte, auf den Boden. Sofort wurde es still. „Wir werden darüber beraten“, sagte er mit Blick auf Jayel, „und euch morgen Bescheid geben.“ Kolpe nickte und führte die Reisenden aus der Halle hinaus.
    Während des Abstiegs hielt sich Daphnus möglichst fern von Jayel. Sie konnte es ihm nicht einmal übel nehmen. Wieder auf sicherem Boden angelangt, folgten die drei Gefährten Kolpe und Tiark durch die Stadt. „Da wir ohnehin bis morgen warten müssen“, erklärte Kolpe, „können wir ebenso gut essen und ausruhen. Erzählt mir ausführlich von euren Erlebnissen, und wir können sehen, wie es weitergeht.“
    „Na, das ist doch mal eine freundliche Einladung“, murmelte Daphnus.
    Jayel sah ihn an. Er sah immer noch nicht viel besser aus, als oben auf dem Turm. „Alles in Ordnung?“, fragte Jayel vorsichtig.
    Daphnus warf ihr einen angespannten Blick zu. „Geht so“, antwortete er gepresst, „ich finde es hier nur irgendwie ... bedrückend.“
    Schließlich hatten sie Kolpes Haus erreicht. Es war ein sehr großes, aus dem Stein gehauenes Gebäude, das wohl seinem Häuptlingsstatus entsprach, und beim Eintreten sahen sie einige Diener umhereilen. Kolpe befahl einigen von ihnen, Essen zu bereiten und führte seine Gäste dann in einen recht großen Raum, der scheinbar im Zentrum des Hauses lag. Eine breite Steintreppe führte an der Wand entlang ein Stockwerk höher, in der Mitte befand sich eine offene Feuerstelle, über der jedoch ein Rauchfang dafür sorgte, dass die Luft angenehm blieb; gleichzeitig sorgte das lodernde Feuer dafür, dass der Steinraum nicht ganz so kalt und ungemütlich wirkte. Um das Feuer herum waren Felle und Decken ausgebreitet, und Kolpe und Tiark ließen sich darauf nieder, so dass den Reisenden nichts anderes übrig blieb, als es ihnen gleichzutun. Kurz darauf erschienen einige Diener mit Tellern voller Essen: Korak in vielen unterschiedlichen Varianten, dazu gebratenes Fleisch und Wein in irdenen Krügen. Jayel war hungrig und griff wie ihre Gefährten eifrig zu. Besonders lobte sie das Fleisch, was sie jedoch kurz darauf bereute, als Kolpe stolz antwortete: „Nicht wahr, die Ratten sind in diesem Jahr besonders saftig...“ Jayel legte das Fleisch zurück auf ihren Teller und machte sich im Geist eine Notiz, die sie in Zukunft daran erinnern würde, dass Ratten eine Spezialität bei den Erdmenschen waren.
    Während des Essens berichteten Daphnus, Jayel und Kallabul abwechselnd von der

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