Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Titel: Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
Vom Netzwerk:
später war ich schon hoch oben und blickte auf Ellas kleines Haus hinunter und auf die beiden Gestalten, die mir nachwinkten. Ich winkte zurück. Dann flog ich eine Kurve und genoss die Freiheit und die Geschwindigkeit. Ich flog zum Horizont in Richtung Nordwest, auf dem Weg zu Fang und Nudge. Ich hoffte auf das Wunder, dass die beiden noch dort waren, wohin ich sie bestellt hatte.
    Danke, Ella , dachte ich. Ich wollte nicht traurig sein. Danke euch beiden, für alles.
    Angel, endlich bin ich auf dem Weg zu dir.

Dritter Teil
    S chule –
was könnte schlimmer sein?

49 Ungefähr eine halbe Stunde später hatte ich die schlimmsten Muskelverspannungen überwunden. Ich wusste, dass es mir morgen schlecht gehen würde, aber im Moment fühlte ich mich okay. Und nur dieser Moment war wichtig. Ich flog schnell und kräftig. Wann immer möglich, ließ ich mich von Luftströmungen tragen.
    Diesmal schaute ich nicht nach unten.
    Eine Stunde später näherte ich mich dem Treffpunkt und betete, dass Fang und Nudge auf mich gewartet hatten.
    Ich kam zwei Tage zu spät und konnte es ihnen nicht übel nehmen, wenn sie aufgegeben hatten. An die Möglichkeit, dass sie versucht haben könnten, Angel auf eigene Faust zu befreien, wollte ich lieber nicht denken.
    Je näher ich dem Treffpunkt kam, desto langsamer flog ich. In großen Kreisen verlor ich an Höhe und blickte auf den Boden. Klippen, Schatten – sonst nichts.
    Ich flog der Länge nach durch einen Canyon und suchte nach Zeichen von Leben, wurde aber wieder enttäuscht. Panik schnürte mir die Kehle zu. Ich war wirklich so blöd wie die Nacht finster.
    O Gott, was, wenn sie es nie bis hierher geschafft hatten? Was war, wenn –
    Schatten fielen auf mich. Ich blickte auf. Vielleicht ein Hubschrauber! Nein, es war nur eine Schar Habichte über mir, die am Himmel kreisten.
    Verblüfft näherte ich mich ihnen. Einige der Habichte waren seltsam groß und irgendwie missgebildet. Aber sie flogen mühelos im Verband mit und schienen zu dieser Schar zu gehören. Ich blickte angestrengt nach oben und gewann ständig an Höhe.
    Dann ging mir das Herz auf – vier der Habichte waren viel zu groß. Und Habichte flogen nicht so tollpatschig. Und Habichte trugen für gewöhnlich keine Turnschuhe.
    Sie hatten tatsächlich auf mich gewartet und waren heil und gesund. Erleichterung und Freude durchströmte meinen Körper und meine Seele. Jetzt würden wir uns auf die Suche nach Angel machen, dann würde der Schwarm wieder vereint sein.
    Und ja – ich habe Seele gesagt.
    50 Sie entdeckten mich. Der Gasman und Nudge grinsten vor Freude über alle vier Wangen.
Selbstverständlich konnte Iggy mich nicht sehen, und Fang lächelte selten oder nie. Er nickte mir zu, als er meinen Blick auffing, und deutete zu einer Klippe. Es waren nur zwei Tage vergangen, seit ich ihn zum letzten Mal gesehen habe. Jetzt schien er mit neuer Anmut und Kraft zu fliegen, seine dunklen, großen Flügel glänzten in der Sonne. Als wir ganz nahe waren, rief Nudge glücklich: »Max! Max! Ich kann es nicht glauben! Ist es wirklich wahr?« Sie streifte mit ihrem Flügel meinen.
    Fang landete zuerst. Er verschwand beinahe im Nichts. Erst als ich ungefähr sieben Meter vor der Klippe war, sah ich, dass er auf einem schmalen Felsband vor einer niedrigen Höhle gelandet war. Was für ein hervorragender Warteplatz.
    Einer nach dem anderen landete und lief in die Höhle, damit der Nächste auch landen konnte. Wir waren zusammen und zumindest für den Augenblick in Sicherheit.
    »Max!«, rief Nudge, rannte zu mir und umarmte mich. Ihre dünnen Arme schlangen sich um mich. Ich hielt sie fest und kratzte sie an den Stellen, wo die Flügel aus den Schulterblättern wuchsen. Das liebte sie sehr. »Wir haben so furchtbare Angst gehabt – ich hatte ja keine Ahnung, was mit dir passiert ist. Wir haben auch nicht gewusst, was wir machen sollten. Fang schlug vor, wir sollten Ratten essen und …«
    »Okay, okay. Alles ist okay«, sagte ich zu ihr. Ich fing Fangs Blick über ihrer Schulter auf und formte lautlos das Wort ›Ratten?‹. Der Anflug eines Grinsens zuckte um seine Lippen. Ich blickte in Nudges große braune Augen. »Ich bin ja so froh, dass du in Sicherheit bist«, sagte ich. Dann wandte ich mich an den Gasman und Iggy. »Was macht ihr beide eigentlich hier? Warum seid ihr nicht zu Hause geblieben?«
    »Das konnten wir nicht«, antwortete der Gasman mit ernster Miene. »Überall auf dem Berg wimmelte es von Erasern.

Weitere Kostenlose Bücher