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Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Titel: Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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hatte, aber sicher gewesen war, zu gewinnen. Angel zwang sich, nicht auf das Essen zu schauen, es nicht einmal zu riechen. Außerdem war sie so erschüttert, Jeb hier zu sehen, dass ihr Magen wie zugeschnürt war. Die Tatsache, dass sie von ihm keinerlei Gedanken auffangen konnte, machte ihn für sie merkwürdig, ja beinahe tot.
    Jeb lächelte mitleidig und tätschelte Angels Knie. »Ist schon okay, Angel. Iss ruhig. Du musst was essen. Ich möchte, dass du dich besser fühlst.«
    Sie bemühte sich, nicht mit den Winpern zu zucken, nicht zu zeigen, wie aufgewühlt sie war.
    Seufzend entrollte Jeb die Papierserviette, nahm eine Gabel heraus und legte sie mitten in das Essen auf dem Teller. Jetzt musste Angel nur noch zugreifen … war sie danach dem Untergang geweiht?
    »Ich weiß, dass das alles furchtbar verwirrend ist, Angel«, sagte Jeb freundlich. »Ich kann dir im Augenblick nicht alles erklären. Aber bald wirst du es verstehen.«
    »Klaaar.« Angel legte ihre gesamte Qual und ihre Schmerzen über den Verrat in dieses eine Wort.
    »Schau, Angel«, fuhr Jeb ernst fort. »Das Leben als solches ist ein Test. Alles ist ein Test. Manchmal musst du es einfach durchstehen. Später ergibt dann alles mehr Sinn. Du wirst schon sehen. So, und jetzt – iss! Ich verspreche es dir, das Essen ist okay. Ich verspreche es. «
    Ha, sie glaubte ihm keine Versprechen mehr.
    »Ich hasse dich«, erklärte sie.
    Jeb schaute nicht überrascht drein. Höchstens vielleicht ein bisschen traurig. »Das ist auch okay, Schätzchen. Das ist völlig okay.«
    46 »Ich. Bin. Im. Himmel«, sagte ich und atmete tief ein.
Dr. Martinez lachte. »Durch Draufstarren werden Kekse auch nicht braun«, neckte sie mich.
    Um meinen Tag noch perfekt zu machen, hatten wir drei nach dem Essen tatsächlich Plätzchen mit Schokoladentropfen gemacht – und alles selbst gemacht , nicht aus der Tüte.
    Ich hatte so viel Teig genascht, dass mir schlecht wurde. Danach konnte ich mich an dem Duft der im Ofen backenden Plätzchen nicht satt riechen. Ich sah durch das Fenster in der Ofentür, wie die Schokoladentropfen schmolzen.
    Anmerkung an mich: Zeig Angel und Nudge, wie man Schokoladentropfenplätzchen backt.
    Falls ich Angel je wiedersehen würde.
    Ellas Mom holte das erste Backblech mit Plätzchen aus dem Ofen und schob das zweite hinein. Ich konnte nicht warten, bis die Plätzchen abgekühlt waren. Ich nahm eins, biss hinein und verbrannte mir fast die Zunge.
    Unzusammenhängende Laute der Lust entkamen meinen Lippen, als ich langsam aß und jeden Bissen genoss. Ella und ihre Mom beobachteten mich. Auf ihren Gesichtern leuchtete dasselbe Lächeln.
    »Man könnte meinen, du hättest noch nie selbst gebackene Plätzchen gegessen«, meinte Ella.
    »Hab ich auch nicht«, murmelte ich und schluckte. In meinem ganzen Leben hatte ich noch nie etwas so Gutes gegessen. Es schmeckte wie zu Hause.
    »Na, dann nimm dir noch eins«, sagte Dr. Martinez.
    »Ich muss morgen weg«, sagte ich abends zu Ella, als wir uns fürs Bett fertig machten.
    »Nein!«, protestierte sie unglücklich. »Ich finde es super, wenn du hier bist. Du bist wie eine Kusine – oder meine Schwester.«
    Komisch, aber wegen solcher Worte fühlt man sich noch elender als zuvor. »Menschen verlassen sich auf mich – es ist echt wichtig.«
    »Kommst du uns wieder mal besuchen?«, fragte sie. »Irgendwann?«
    Ich schaute sie hilflos an. Es war das erste Mal, dass ich mit Menschen außerhalb des Schwarms in Kontakt gekommen war – abgesehen von Jeb.
    Es war total cool gewesen. Einfach super.
    Und ihre Mom – die war einfach so unglaublich! In manchen Dingen war sie strikt – lass deine Socken nicht rumliegen! –, aber in anderen nicht. Zum Beispiel hatte sie wegen meiner Schusswunde nicht die Bullen gerufen. Im Gegensatz zu anderen Eltern, die ich allerdings nur vom Hörensagen kannte, bedrängte sie einen nicht wegen Details, sie hielt keine Vorträge und glaubte, was ich sagte. Sie nahm mich einfach so, wie ich war. So wie sie Ella hinnahm, wie sie nun einmal war.
    Das reichte, um mich in einen seelischen Konflikt zu stürzen – hätte ich mir erlaubt, länger darüber nachzudenken.
    »Wahrscheinlich nicht«, antwortete ich. Es tat mir weh, als Ella mich verletzt anschaute. »Ich glaube nicht, dass ich es schaffen werde. Wenn ich könnte, würde ich …«
    Ich wandte mich ab und putzte mir die Zähne. Jeb hatte immer gesagt, man müsse mit dem Verstand denken, nicht mit den Gefühlen.

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