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Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Titel: Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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ab. »Also – seid mal eine Minute still, damit ich denken kann«, fügte ich ruhiger hinzu. Es war nicht ihre Schuld, dass unsere Befreiungsaktion so eine totale Pleite geworden war. Es war nicht ihre Schuld, dass Angel weg war.
    Es war aber ihre Schuld, dass die Küche aussah, als gehöre sie einer Familie hygienescheuer Schakale, aber darum würde ich mich später kümmern. Wann immer so etwas wieder wichtig sein würde. Falls überhaupt jemals.
    Iggy ging zur Couch und setzte sich beinahe auf Nudge. Sie rutschte beiseite. Als er sich setzte, legte sie den Kopf an seine Schultern. Er streichelte ihr Haar.
    »Hol tief Luft!«, riet mir der Gasman. Er schaute besorgt drein. Beinahe wäre ich wieder in Tränen ausgebrochen. Ich hatte zugelassen, dass seine kleine Schwester entführt worden war. Ich hatte sie nicht retten können. Und er machte sich Sorgen wegen mir .
    Fang brütete stumm vor sich hin. Seine Augen folgten mir, als er eine Dose Ravioli öffnete und mit der verbundenen Hand eine Gabel ergriff.
    »Du weißt, wenn sie Angel oder uns alle hätten töten wollen, sie hätten es gekonnt«, sagte Nudge mit zittriger Stimme. »Sie hatten Waffen . Aus irgendeinem Grund wollten sie Angel aber lebendig . Und es war ihnen egal, ob wir lebten oder nicht. Sie haben sich nicht besonders angestrengt, uns zu töten, meine ich. Deshalb glaube ich, wir sollten noch mal versuchen, Angel zu befreien.«
    »Aber sie hatten einen Hubschrauber«, wandte der Gasman ein. »Sie sind längst über alle Berge. Sie könnten überall sein.« Seine Unterlippe zitterte. Er biss die Zähne zusammen. »Zum Beispiel in China oder so.«
    Ich ging zu ihm und fuhr ihm durch das zerzauste blonde Haar. »Ich glaube nicht, dass sie Angel nach China gebracht haben, Gasi.«
    »Wir wissen doch, wohin sie sie gebracht haben.« Fangs ruhige Worte fielen wie Steine herab. Er kratzte mit der Gabel auf dem Boden der Dose.
    »Und wo ist das?«, fragte Iggy und hob den Kopf. Seine blinden Augen waren getrübt von nicht geweinten Tränen.
    »Die Schule«, sagten Fang und ich gleichzeitig.
    Nun, du kannst dir ja vorstellen, dass das wie eine Tonne Ziegelsteine einschlug.
    10 Nudge schlug die Hand vor den Mund und starrte mich mit großen Augen an.
Der Gasman sah verängstigt aus, dann bemühte er sich, ruhig zu wirken.
    Iggy lief es eiskalt über den Rücken. Als er in der Schule gewesen war, hatten sie mittels einer Operation versucht, seine Nachtsicht zu verstärken. Jetzt war er für immer blind. Upps!
    »Sie haben Angel zurück in die Schule gebracht?«, fragte der Gasman verwirrt.
    »Ja, das glaube ich«, sagte ich und versuchte wie eine Führerin zu klingen. Doch im Inneren schrie ich vor Panik.
    »Warum?«, flüsterte Nudge. »Nach vier Jahren dachte ich, sie hätten vielleicht vergessen …«
    »Sie wollen uns zurück«, erklärte Fang.
    Wir hatten nie darüber gesprochen. Aus den Augen, aus dem Sinn. Danach hatten wir uns gerichtet. Eigentlich eher wie: Lasst uns vergessen, dass wir der Gnade einer sadistischen Ausgeburt der Hölle ausgeliefert waren, an einem Ort, der so grauenvoll ist, dass er mit Feuerbomben zerstört werden sollte. Ja, so ähnlich.
    »Sie werden uns nie vergessen. Jeb durfte uns von dort nicht wegbringen«, erinnerte ich den Gasman.
    »Jeb wusste, dass sie alles tun würden, um uns zurückzuholen. Würde irgendjemand erfahren, was sie uns angetan haben, wäre das das Ende der Schule«, erklärte Fang.
    »Warum erzählen wir der Welt nicht alles?«, fragte Nudge. »Wir könnten zu einem Fernsehsender gehen und allen sagen: Schaut her, sie haben uns Flügel wachsen lassen. Wir sind nur kleine Kinder und …«
    »Ja, damit wären die erledigt«, unterbrach Iggy. »Aber wir würden in einem Zoo enden.«
    »Aber was können wir denn tun ?« Der Gasman klang, als würde er gleich in Panik geraten.
    Fang war aufgestanden und hatte die Küche verlassen. Jetzt kam er zurück und hielt einen Stapel vergilbter Papiere hoch. Die Ecken sahen angeknabbert aus. Er schüttelte Mäusekot ab.
    »Pfui.« Nudge wischte sich die Nase mit dem Ärmel ab. »Pfui, was ist das?«
    »Hier«, sagte Fang und schob mir die Papiere hin.
    Es waren Jebs uralte Ausdrucke seines Archivs. Nachdem er verschwunden war, hatten wir seinen Schreibtisch ausgeräumt und alles hinten in einen Wandschrank gestopft, damit wir nicht dauernd draufschauen mussten.
    Wir breiteten die Papiere auf dem Küchentisch aus. Schon bei ihrem Anblick stellten sich mir die

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