Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Experiment

Das Experiment

Titel: Das Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
Vom Netzwerk:
schwierig sein, die Lehrer zu finden? Ich weiß, dass Mr. Fontaine nach dem Brand in den Ruhestand gegangen ist. Meine Mutter hat mir das oft erzählt.“
    „Sie werden zu finden sein“, sagte Sully. „Es ist nicht so einfach, sich vor dem Finanzamt zu verstecken.“
    „Aber was ist, wenn er sich an nichts erinnern kann? Er muss jetzt über achtzig sein, vielleicht sogar noch älter. Das ist zwanzig Jahre her, und ich fand schon damals, dass er sehr alt war.“
    „Ich weiß nicht“, sagte Dan. „Wir müssen einfach einen Schritt nach dem anderen machen.“ Dann fügte er an: „Aber Sie haben uns sehr geholfen. Wir haben jetzt ganz andere Möglichkeiten, der Sache auf den Grund zu gehen. Wir hatten zwar versucht, eine Liste der Lehrer zu bekommen, aber bei dem Feuer ist alles vernichtet worden.“
    „Georgia ist diejenige, die uns eigentlich geholfen hat“, warf Sully ein. „Sie hat das alles zusammengestellt.“ Plötzlich wurde seine Stimme leiser. „Es ist nur eine Schande, dass es ihr Leben nicht gerettet hat.“
    Ginny legte ihren Kopf an Sullys Schulter und nahm seine Hand.
    „Wenn du sie fragen könntest, Sully, würde sie sagen, dass ihr Leben schon längst gerettet war.“
    Ginnys Worte beruhigten ihn ein wenig, und er legte seinen Arm um sie und drückte sie kurz an sich.
    Dan stand abrupt auf.
    „Ich muss telefonieren. Bin gleich zurück.“
    Er ging aus dem Zimmer und ließ Sullivan und Ginny allein.
    „Er wird über Nacht bleiben“, sagte Sully.
    Ginny zuckte mit den Schultern. „Zwei Schlafzimmer stehen doch leer.“
    Sully gab ihr einen flüchtigen Kuss. „Es macht dir nichts aus, wenn er weiß, dass wir zusammen sind?“
    „Nein“, erwiderte sie, sah ihn dann jedoch nachdenklich an. „Aber kannst du nicht deswegen Schwierigkeiten bekommen? Es gibt doch bestimmt irgendwelche Vorschriften.“
    „Kein Problem“, sagte er. „Außerdem ist das nicht mein Fall, sondern Dans. Ich bin hier, weil ich darum gebeten habe, nicht, weil ich den Auftrag dazu bekommen habe. Darum ist es meine Sache, was ich tue und lasse. Ich habe in erster Linie an dich gedacht.“
    „Ich bin achtundzwanzig, fast neunundzwanzig. Ich bin in jeder Hinsicht eine moderne Frau, ich brauche keine Erlaubnis, mit wem ich schlafe … oder in wen ich mich verliebe.“
    Sully war sprachlos. Zum ersten Mal hatte sie von Liebe gesprochen, aber er konnte nicht darauf reagieren, da Dan zurückgekehrt war.
    „Das hätte ich fast vergessen“, sagte er und warf etwas auf Sullys Schoß.
    „Das ist das Band?“
    Dan nickte.
    Ginny packte Sullys Arm. „Ich will es hören.“ Als er zögerte, fuhr sie fort: „Bitte. Ihr seid beide hier. Ich kann mir unmöglich etwas antun. Außerdem hat Dan gesagt, dass das Labor nichts Verwertbares gefunden hat, weißt du noch?“
    „Ja, ich weiß“, murmelte Sully und spielte mit der Kassette. „Aber damit du es weißt: Mir gefällt das überhaupt nicht.“
    „Dein Missfallen ist registriert“, sagte Ginny. „Haben Sie einen Rekorder mitgebracht?“
    Dan gab den ebenfalls Sully, der die Kassette einlegte. Sein Finger schwebte über der Play-Taste.
    „Ich möchte es mir als Erster anhören“, sagte er dann.
    „Von mir aus“, meinte Ginny. „Ich werde hier sitzen bleiben und darauf warten, dass ich mein Leben wieder selbst in die Hand nehmen darf.“
    Sully ignorierte ihren Sarkasmus und begab sich in den Flur, ohne daran zu denken, dass die gewölbte Decke den Schall weiterleiten würde. Er sah noch einmal zu Ginny, fand, dass sie sich in sicherer Entfernung befand, und betätigte dann die Taste.
    Zuerst hörte er fernen Donner, dann das Läuten einer Türglocke, erst tiefe, dann höhere Töne, als würde die Tonleiter gespielt. Die Tonfolge wurde drei Mal wiederholt, dann war die Aufnahme durchgelaufen.
    „Ergibt keinen Sinn, oder?“ sagte er zu Dan, der neben ihm stand. „Ein wenig Donner und dann eine Türklingel, auf die wohl keiner reagiert.“
    „Ich weiß, und ich finde das sehr frustrierend“, meinte Dan. „Ich denke, sie sollte es sich anhören. Vielleicht bedeutet es etwas, vielleicht auch nicht. Ich wüsste jedenfalls nicht, wie es ihr schaden könnte.“
    „Einverstanden, aber ich …“, begann Sully und verstummte, als er einen Blick zu Ginny warf. Etwas stimmte nicht an der Art, wie sie dort saß.
    „Ginny?“
    Sie hatte die Augen geschlossen, ihr Kopf war ein wenig nach vorne gebeugt, und ihre ganze Körperhaltung machte den Eindruck, als warte sie auf

Weitere Kostenlose Bücher