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Das Experiment

Das Experiment

Titel: Das Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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einmal an, erkannte in ihrem Blick ihre Entschlossenheit, dann nickte er. Nachdem sie sich wieder gesetzt hatte, drückte er die Play-Taste und drehte die Lautstärke auf.
    Als Ginny den Donner hörte, riss sie die Augen auf und versteifte sich.
    Sully hielt den Atem an, während aus dem Lautsprecher das Glockenspiel ertönte. Ihr Blick wurde leer, ihr Kopf begann leicht zu wanken.
    Sully unterdrückte ein erschrockenes Stöhnen. Als das Läuten zum zweiten und zum dritten Mal zu hören war, zeigte Ginny keine weiteren Reaktionen. Es sah so aus, als warte sie auf etwas. Aber auf was?
    Sully stoppte das Band und sah die Männer an. Sie waren so verblüfft wie er selbst. Er stellte den Rekorder zur Seite und wollte Ginny packen, als Franklin Chee ihn plötzlich zurückhielt.
    Lass mich etwas versuchen
, bedeutete er ihm tonlos und hockte sich vor Ginny hin, um sie zu betrachten.
    „Ginny … können Sie mich hören?“
    Atemlose Stille beherrschte den Raum.
    Als sie nickte, traf das Sully wie ein Schlag in die Magengrube.
    „Es wird Zeit, dass Sie wieder aufwachen. Ich werde von zehn an rückwärts zählen, und wenn ich ‚Jetzt‘ sage, dann machen Sie die Augen auf, und alles ist in Ordnung. Sind Sie bereit?“
    Sie seufzte, dann nickte sie.
    „Zehn. Neun. Acht. Sieben. Sie fühlen sich leichter, wachsamer. Sie hören meine Stimme noch besser als zuvor. Sechs. Fünf. Vier. Es ist fast schon Morgen, Sie wollen aufstehen. Wenn Sie die Augen aufmachen, fühlen Sie sich glücklich und ausgeruht. Sie haben keine Angst. Drei. Zwei. Eins. Jetzt.“
    Ginny sah auf, entdeckte den Mann, der vor ihr hockte, und grinste ihn an.
    „Wollen Sie mir einen Heiratsantrag machen?“
    Franklin Chee lächelte, als er aufstand.
    „Ich glaube, Agent Dean würde mir den Kopf abreißen, wenn ich nur daran denken würde“, antwortete er und drehte sich dann zu den Männern um.
    „Wie hast du das gemacht?“ wollte Sully wissen.
    „Irgendwann in ihrem Leben ist sie posthypnotischer Suggestion ausgesetzt worden, die man niemals rückgängig gemacht hat.“
    „Aber niemand hat auf dem Band ein Wort gesagt“, wandte Dan ein.
    Franklin ließ sich nicht beirren.
    „Worte sind dafür auch nicht nötig, es reicht auch eine Folge von Geräuschen. Egal, auf was sie trainiert worden ist – sobald sie es hört, verliert sie ihren Willen. Danach wartet sie auf Anweisungen. Es ist eine ganz normale Methode. Professionelle Hypnotiseure führen so etwas schon mal auf einer Party vor.“
    „Woher hast du das gewusst?“ fragte Sully.
    „Ich habe ein Buch darüber gelesen“, erwiderte Franklin beiläufig.
    „Ich schätze, ich muss mir deine Akte mal sehr gründlich vornehmen“, meinte Dan. „Wer weiß, was du noch alles kannst.“
    „Leute …“
    Sie hörten auf zu reden und sahen Ginny an.
    „Ich will nicht stören, aber ich würde gerne wissen, ob ich es schon wieder gemacht habe.“
    „Ja“, sagte Sully.
    „Und was genau habe ich gemacht?“
    Franklin ergriff das Wort: „Sie haben die Augen zugemacht, so wie man es Ihnen beigebracht hat, und auf die Stimme gewartet.“
    „Welche Stimme?“
    „Die Stimme desjenigen, der Ihnen das angetan hat.“
    Ginny verspürte auf einmal Übelkeit, da sie sich fragte, was er noch alles mit dem Unterbewusstsein von sieben kleinen Mädchen angestellt hatte.
    „Also gut, Leute“, sagte Dan. „Vielen Dank für eure Hilfe.“ Er klopfte Chee auf die Schulter, während er ihn zur Tür begleitete. „Vor allem danke ich dir, Franklin. Du steckst voller Überraschungen.“
    Franklin nickte und warf seinem Bruder einen viel sagenden Blick zu, dann meinte er grinsend: „Ich weiß nicht, ob es jemanden interessiert, aber Webster kann verdammt gut John Wayne imitieren.“
    Die Bemerkung ließ alle auflachen, Ginny eingeschlossen. Das hatte Franklin auch beabsichtigt, der ihr einen letzten Blick zuwarf, als er aus dem Haus ging.
    Dan fuhr sich durchs Haar und holte dann sein Handy aus der Tasche.
    „Was hast du vor?“ fragte Sully.
    „Ich will Edward Fontaine finden. Hoffentlich weiß er, wer diesen so genannten Begabtenunterricht erteilte.“
    Orlando, Florida
    Edward Fontaine ließ sich Zeit mit den Stufen, die von seinem kleinen Cottage zur Straße führten. Ein kleiner Junge kam auf seinem Dreirad um die Ecke gefahren, dicht gefolgt von seiner joggenden Mutter.
    „Hallo, Martin, wie geht es dir denn an einem so schönen Morgen?“ rief Edward ihm zu.
    Der Junge strahlte und erwiderte: „Guck

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