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Das Feenorakel

Titel: Das Feenorakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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die Ohren gesteckt. Seither hat sie Probleme mit dem Gleichgewichtssinn.»
    «Wie konnte sie uns dann hören?» Fassungslos stellte Alva ihr Glas ab.
    «Deine Mutter besitzt eine außergewöhnliche magische Begabung.»
    «Gott, was sie ertragen musste! Und für mich hätte er sie mit Blindheit geschlagen.» Sie ballte die Fäuste. «Ich bringe ihn um!»
    «Ich helfe dir!»
    «Julen!» Ohne zu zögern warf sie sich in seine Arme.
    Er küsste sie zärtlich und stellte sie wieder auf die Füße. «Mhm. Du schmeckst nach Pfannkuchen.» Dabei hielt er die Hand fest, mit der sie schon wieder ihren Nasenrücken bearbeiten wollte, küsste ihre Fingerspitzen und sah ihr dabei tief in die Augen. Ineinander versunken standen sie regungslos da, bis Kierans Stimme den Zauber löste, der sie miteinander verband.
    «Ich bin sicher, ihr habt eine Menge zu besprechen. Julen kann hier bleiben, wenn er will. Ich habe Anordnungen getroffen, dass ihr rechtzeitig zum nächsten Auftritt zurück sein werdet.»
    Als Alva sich bedanken wollte, sah sie gerade noch, wie Nuriya Kieran aus dem Zimmer schob.
    «Sah das für dich etwa danach aus, als wollten sie reden ?» Ihr überlautes Flüstern war nicht zu überhören.
    Die tiefe Stimme des Vengadors erklang und Nuriyas gurrendes Lachen antwortete ihm.
    Julen sah den beiden kopfschüttelnd hinterher. «Sie hat ihn verhext!» Dann ergriff er ihre Hand und bereitwillig ließ sie sich in den Garten hinausziehen und erneut küssen. Sie konnten nicht voneinander lassen und deshalb dauerte es lange, bis sie das Seeufer erreicht hatten, wo sie sich schließlich auf eine Bank am Ende des breiten Bootsstegs setzten.
    «Himmel, das ist ja ein riesiges Grundstück.» Alva knöpfte ihre Bluse wieder zu und kuschelte sich in seine Umarmung. «Ich schätze, dein Chef hatte genügend Zeit, Geld beiseitezulegen.»
    «Ein bisschen, ja.» Julen zeigt ihr sein ironisches Lächeln und sie drückte ihm einen schnellen Kuss auf die Lippen. Gemeinsam sahen sie auf den See hinaus, in dessen winzigen Wellen sich das silberne Mondlicht spiegelt, obwohl der Erdtrabant gerade erst über die Baumwipfel am Horizont schaute. Vergessen war das blutrote Erntemond-Spektakel von Avebury, nur der samtblaue Himmel spannte sich auch hier über die Landschaft und glänzte mit der überwältigenden Pracht von Millionen winziger Lichter.
    Alva bemerkte Julens Zurückhaltung und war ihm dankbar, dass er auf ihre natürlichen Ängste Rücksicht zu nehmen versuchte. Die Art, in der er sich äußerst gerade und sprungbereit hielt, und das Glitzern seiner Augen verrieten Alva jedoch seine Anspannung. Es war an der Zeit, ihm ihre Entscheidung mitzuteilen, befand sie und legte sich gerade die ersten Sätze zurecht, als er zu sprechen begann.
    «Deinem Bruder geht es gut.»
    Nichts interessierte Alva weniger als Toms Wohlbefinden und sie schämte sich nicht einmal dafür. Weil Julen aber eine Antwort zu erwarten schien, fragte sie, was geschehen war.
    «Um ehrlich zu sein, hätte ich ihn am liebsten auf kalten Entzug gesetzt und ihn dafür windelweich geprügelt, dass er dir das angetan hat.» Julen lachte freudlos. «Aber Asher hat ihn einer Blitz-Therapie unterzogen. Nun kann er sich nicht mehr daran erinnern, jemals Drogen genommen oder mit ihnen gehandelt zu haben.»
    «Hat er wirklich auch gedealt?» Sie war entsetzt.
    «Es hat den Anschein, dass er eine größere Lieferung unterschlagen hat.»
    «Kein Wunder, dass sie ihn unter Druck setzen wollten, das Geld zurückzugeben.» Kopfschüttelnd blickte Alva über den See. «Ein Neustart also.» Es gelang ihr nicht, ihre Erleichterung zu verbergen. «Und was ist mit seinen Gläubigern?»
    «Um die kümmert sich Richard.»
    «Der Chef vom Amnesia ? Was hat der damit zu tun?» Sie setze sich auf, doch Julen legt ihr beide Hände auf die Schultern.
    «Keine Sorge, du warst dort niemals in Gefahr. Richard kennt seine Verantwortung, aber er hat diesen Verbrechern zu lange freie Hand gelassen und nun ist ein kompliziertes Geflecht zwischen seinen Leuten und den Sterblichen entstanden. Das wird er wieder in Ordnung bringen.» Es klang, als hätte Julen bereits einen neuen Auftrag erhalten. Als sie danach fragte, bestätigte er ihre Vermutung zwar nicht, widersprach aber auch nicht.
    «Und der andere, der ... Vampir?»
    «Um den sorge dich nicht.»
    Sie ahnte, dass er nicht mehr sagen würde, und wenn sie ehrlich war, wollte sie auch gar nicht wissen, welche Strafe den Kerl ereilt hatte. Würden

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